Arbeiten Sie gern zusammen mit anderen? Na prima.
Jobanbieter schwärmen von starken Teams und favorisieren
teamstarke Mitarbeiter. Eine ausgewiesene Teambefähigung
gilt über alle Branchen und Berufe hinweg
schlechterdings als die Bedingung, ohne die es nicht
geht. Schon, um eine nicht verhandelbare
Eintrittsklausel zu erfüllen, signalisieren Jobsuchende
deshalb so einhellig wie scheinheilig ihren Glauben an
das Team, ihre Liebe zur Teamarbeit und ihre Hoffnung,
künftig zum Teamerfolg beitragen zu können.
Bei aller Liebe zum angestrebten Job wird man aber
hoffentlich nicht glauben, dass die ritualisierte
Beschwörung eines Mannschaftsgeists im Grunde etwas
anderes meint als:
1. Ich gelobe, Vorgesetzte und Kollegen nicht zur
Verzweiflung zu bringen.
2. Ich verspreche, den Betrieb weder aufzuhalten noch
dem Geschäft zu schaden.
So gesehen, wird der für die Ängste von Jobanbietern
sensible Selbstvermarkter im Anschreiben zumindest
pauschal bemerken: Meine Teamstärke und meine
Projekterfahrung kann ich nachweisen.
Natürlich lässt sich diese Aussage präziser formulieren
und sehr zielgenau auf die unterschwelligem Wünsche und
Erwartungen der Gegenseite ausrichten. Schließlich sind
Sie unter anderem deshalb ein besonders starker
Leistungsanbieter, weil Sie noch genauer erfassen, was
Jobanbieter brauchen, als diese selbst.
Das ist auch überhaupt nicht schwer, denn als Jobprofi
wissen Sie selber am besten, was Ihr Job eigentlich
verlangt.
Je nach Ihrem Metier werden Sie eher jemandem zuarbeiten
oder im Nebeneinander vor sich hin wursteln oder vereint
mit anderen denselben schweren Brocken angehen oder aber
eingebettet in eine Gruppe, mehr oder minder unter
Aufsicht und hoffentlich regelgeleitet Ihr von einer
Gesamtaufgabe abgetrenntes Teilstück bearbeiten.
Signalisieren Sie also in Ihrer Bewerbung, dass Sie das
Konzept der Kooperation im laufenden Betrieb verstanden
haben:
Ich entlaste umsichtig, vorausschauend und
wirkungsvoll meine Vorgesetzten und arbeite ihnen so
effizient wie termingetreu zu.
Ich arbeite auch unter konstanter Belastung stets
zuverlässig und sorgfältig und trage somit zum Erfolg
meiner Abteilung bei.
Ich integriere mich ohne Anpassungsschwierigkeiten in
interdisziplinäre Teams und werde insbesondere für meine
Hilfsbereitschaft, meine Verlässlichkeit und meinen
Mannschaftsgeist rundum gelobt.
Ihr alltägliches berufliches Handeln wird darüber hinaus
eine deutliche Ausrichtung haben. Je nach Job und
Aufgaben werden Sie bevorzugt arrangieren, aufpassen,
ausführen, darstellen, erziehen, fördern, führen,
gestalten, instand setzen, motivieren, organisieren,
planen, produzieren, prüfen, stabilisieren, umsetzen,
verwalten ... – Ganz sicher steht Ihnen da ein
ganzes Bündel an Zeitwörtern zur Hand, um konkret zu
beschreiben, was Sie eigentlich im Job tun. Pflastern
Sie damit Ihr Anschreiben!
Benennen Sie obendrein, was ein Job tatsächlich an
spezifischen Qualitäten verlangt. Das liegt sicher
jenseits der floskelhaften persönlichen Stärken, die
manche Jobofferten so verkleben wie dicker Zuckerguss
die Rosinenschnecke. Welches Set an Charakteristika
braucht es in Ihrem besonderen Arbeitsfall wirklich, um
etwas besser als gut zu machen? Initiative?
Handlungsfreude? Selbstverpflichtung? Charakter?
Loyalität? Kooperationsfähigkeit? Lernbereitschaft?
Genuines fachliches Interesse? Beharrlichkeit?
Emotionale Intelligenz? Mannschaftsgeist? Eine
systematische und regelgeleitete Arbeitsweise?
Um Jobanbieter mit Ihrer Bewerber-Präsentation voll und
ganz zu befriedigen, identifizieren Sie zunächst Ihre
gewohnte und erfolgreiche Arbeitsmethode. Sie kleben an
den Fakten, vermeiden den inhaltsleeren
Sonnenschein-Talk und folgen im Übrigen ganz Ihrer
Intuition. Vertrauen Sie am meisten Ihrem
professionellen Instinkt. In Sachen Teameignung
verbietet es Ihnen meist schon die berufliche
Standesehre, das Thema mit einer Floskel abzuhaken.
Vermitteln Sie in allen Phasen Ihres beruflichen
Marketings, dass Sie kollegial handeln, stets den Bezug
von der Eigenleistung auf die Gesamtleistung nicht aus
den Augen verlieren, dass Sie sich für das größere Ganze
zurücknehmen können, dass Sie gemeinsame Ziele und
Erfolge über die eigenen stellen.
Vergessen Sie als ausgewiesener Mannschaftsspieler
darüber jedoch keinesfalls Ihre Fähigkeit, auch solo
zurecht zu kommen. Kommunizieren Sie, dass Sie
unbeaufsichtigt und ohne Gruppendruck stetige Leistung
bringen, dass Sie von sich aus Arbeit erkennen, Aufgaben
angehen und alles zum guten Ende führen. Es klingt ein
bisschen widersprüchlich, aber so ist die Arbeitswelt:
Sie haben sich insgesamt anzupassen, sich in eine
zugewiesene Rolle zu fügen, diese Rolle produktiv zu
definieren und falls es darauf ankommt, auch über sie
hinauszuwachsen.
10-10-05
Ein
Beitrag von Gerhard Winkler,
www.jova-nova.com
gwinkler@jova-nova.com
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