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IAB-Betriebsbefragung im IV. Quartal 2004: Nur wenige offene Stellen

Das Angebot an offenen Stellen lag im Durchschnitt des vierten Quartals 2004 mit rund 790.000 um gut 30.000 unter dem Vorjahr. Im Jahr 2003 war es noch um rund 180.000 gesunken: Der Rückgang ist zumindest schwächer geworden, meldet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) aufgrund einer Befragung von mehr als 12.000 Arbeitgebern aus den Bereichen Wirtschaft und Verwaltung.

Die wirtschaftliche Krise der vergangenen Jahre hat auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland tiefe Spuren hinterlassen: Die Zahl der abhängig Beschäftigten ging seit dem Höchststand im Jahr 2001 um 700.000 drastisch zurück, immer weniger Stellen wurden angeboten. Auch die leichte konjunkturelle Belebung im Jahr 2004 hat die Situation nicht grundlegend geändert: Der Rückgang bei den offenen Stellen hat sich zwar deutlich verlangsamt, ist aber noch nicht zum Stillstand gekommen. Die Zahl der Vakanzen, die den aktuellen Arbeitskräftebedarf widerspiegeln, war im vierten Quartal 2004 geringer als im Vorjahr (-10 %). Zumindest für Westdeutschland gibt es aber erste Anzeichen für eine Besserung: Hier wurden immerhin mehr später zu besetzende Stellen genannt (+12 %). Die westdeutschen Betriebe setzten zum Zeitpunkt der Befragung im Herbst 2004 in ihren Personaldispositionen über den Tag hinaus offensichtlich auf eine wirtschaftliche Besserung in naher Zukunft. In Ostdeutschland war dagegen eine Stagnation der Vakanzen sowie ein Rückgang der später zu besetzenden Stellen zu verzeichnen (-16 %). Dies kann als Beleg für die dort besonders schlechten Arbeitsmarktperspektiven gelten.

Für die kommenden 12 Monate erwarteten westdeutsche Betriebe im Durchschnitt keine Veränderungen ihrer Beschäftigtenzahl, während die ostdeutschen Betriebe im Durchschnitt von einem leichten Beschäftigungsabbau ausgingen. Die Erwartungen waren aber weniger pessimistisch als im Vorjahr.

In Deutschland ist der Auftragsmangel nach wie vor das mit Abstand größte Hemmnis für mehr Beschäftigung und Wachstum. 30 Prozent der Betriebe betrachteten dies als die Hauptursache für die geringe Arbeitskräftenachfrage. Das Problem hat an Bedeutung zugenommen: Im Herbst 2003 waren erst 21 Prozent betroffen gewesen.

Den Arbeitsagenturen wurden von den Betrieben im vierten Quartal 2004 deutlich weniger Stellen gemeldet als im Vorjahr (-17 %). Das nicht gemeldete Stellenangebot stieg dagegen um 3 Prozent. Der Anteil der gemeldeten Stellen nahm infolgedessen um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr ab und beträgt nunmehr 30 Prozent. Gleichzeitig gewannen jedoch die Internetdienste der Bundesagentur für Arbeit bei der Suche nach Bewerbern an Boden, ebenso wie das Internet allgemein. Insgesamt haben die Betriebe bei 35 Prozent aller Neueinstellungen mit Hilfe der Arbeitsagenturen oder der Online-Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit nach Bewerbern gesucht.

Allgemein rückläufig war die Suche über Inserate (36 %) sowie über interne Ausschreibungen (19 %). Bemerkenswert ist der hohe Anteil der Bewerbersuche über Hinweise eigener Mitarbeiter und persönliche Kontakte (42 %). Von geringer Bedeutung waren nach wie vor "Aushänge am Werkstor", der Rückgriff auf "Inserate Arbeitssuchender" oder "private Arbeitsvermittlung", die sogar etwas an Boden verlor.

Aufgrund der schwierigen Arbeitsmarktsituation wechseln Arbeitnehmer immer seltener ihren Job: In nur noch 23 Prozent der Betriebe gab es Kündigungen, die von den Arbeitnehmern ausgingen, im Herbst 2003 waren es 30 Prozent und in 2000 noch 41 Prozent gewesen.

Die Ergebnissen der Betriebsbefragung im Web: http://doku.iab.de/kurzber/2005/kb0605.pdf.

Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
der Bundesagentur für Arbeit (IAB)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
90327 Nürnberg

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