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eco-Studie: Handy wird zur mobilen Mattscheibe

Berlin/Köln, 7. April 2005 - Das Handy wird wie ein Schwamm immer mehr Funktionen in sich aufsaugen, für die es bislang separate Geräte gibt, lautet die Quintessenz der aktuellen Studie "TV meets Handy", die der eco Verband der deutschen Internetwirtschaft (Berlin und Köln) herausgegeben hat. Laut einer Expertenumfrage des Verbandes vertreten 86 Prozent der Fachleute die Auffassung, dass vor allem das Fernsehen Einzug in die mobilen Alltagsbegleiter halten wird. "Nicht der Spielfilm, sondern der kleine Entertainmenthappen für Zwischendurch, wie bspw. Sportsequenzen, Musikclips und News werden besonders gut ankommen", prognostiziert Dr. Bettina Horster, Vorstandsmitglied der VIVAI Software AG, Vorsitzende des eco-Arbeitskreises M-Commerce und Leiterin der Initiative MobilMedia des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit.

88 Prozent der befragten Experten glauben, dass auch künftig die meisten Verbraucher die Mattscheibe in den eigenen vier Wänden einschalten werden. Immerhin liegt das mobile Fernsehen per Handy mit 33 Prozent (Mehrfachnennungen waren erwünscht) schon an zweiter Stelle. Das Handy-TV liegt damit in der Gunst der Experten vor der sog. Multimedia Home Platform: Nur 12 Prozent der Fachleute sind von der PC-Medienzentrale fürs Wohnzimmer überzeugt.

Die Kosten für die mobile Entertainment- und Nachrichtenwelt bleiben beim Verbraucher hängen, meinen 40 Prozent der Fachleute. Ein knappes Viertel (24

Prozent) sehen Chancen, dass die Mobilfunkbetreiber die neue Gerätegeneration mit TV und Radio über Subventionen in den Markt drücken werden. 10 Prozent sind überzeugt, dass die Fernsehanstalten den Weg ins Handy über Premium-Abos finanzieren wollen. Dass die werbetreibende Wirtschaft als eigentlicher Gewinner dieser Entwicklung über Sponsorenschaften die Kosten für die neuen TV-Handys übernehmen wird, glauben lediglich 5 Prozent.

Das wichtigste Gerät zum Radiohören wird wie schon heute so auch in der Zukunft das Autoradio sein, sagen 67 Prozent der befragten Spezialisten. 48 Prozent stufen das Radio zu Hause als das primäre Empfangsgerät ein. Aber immerhin 74 Prozent meinen, dass das Handy-Radio künftig im Alltagsleben eine Rolle spielen wird. Von der Multimedia Home Platform als Radioempfänger sind 43 Prozent der Fachleute mehr oder minder überzeugt.

Wer unterwegs den Handy-Fernseher einschaltet, ist vor allem an Sportsendungen interessiert, meinen 74 Prozent der Experten. Jeweils 67 Prozent prognostizieren zudem eine Nachfrage nach Nachrichten sowie nach

Musik- und Videoclips. Erotische Inhalte halten 48 Prozent für ein "Fernsehformat", das sich auf dem Handy durchsetzen wird. Dass sich jemand Spielfilme in voller Länge am Minibildschirm ansieht, glauben lediglich 2 Prozent. Immerhin 33 Prozent räumen aber dem Spielfilmtrailer unterwegs gute Chancen ein.

Als primäre TV-Technik für unterwegs stufen 43 Prozent der von eco befragten Spezialisten DVB-T/H und DMB ein. 38 Prozent glauben an Videoclips, die im

Streaming- oder Downloadverfahren aufs Handy gelangen. 29 Prozent sind fest davon überzeugt, dass sich der Multimedia Messaging Service (MMS) auf dem Markt durchsetzen wird.

Größter Nutznießer des Zusammenwachsens von Fernsehen und Handy werden die Mobilfunkbetreiber sein, sind sich 62 Prozent der Experten einig. 52 Prozent sehen die Werbewirtschaft als den eigentlichen Gewinner, weil die Marketingexperten über das Handy an ihre Kundschaft näher als je zuvor rücken können. Nur ein Drittel sind der Auffassung, dass die Fernseh- und Rundfunkanstalten von dem TV- und Radio-Einzug ins Handy profitieren werden.

Als größten Hemmschuh auf dem Weg zur Verschmelzung von Fernsehen, Musik und Handy stufen die Experten die mangelnde Vereinheitlichung beim digitalen Rechte-Management (DRM) ein. 86 Prozent der Fachleute sind überzeugt, dass die Film-, Musik- und Mobilfunkbranche Milliarden verliert, weil DRM die Verbraucher verunsichert und scharenweise in die Illegalität treibt.

eco (www.eco.de)  ist seit zehn Jahren der Verband der Internetwirtschaft in Deutschland. Die 300 Mitgliedsunternehmen beschäftigten über 200.000 Mitarbeiter und erwirtschaften einen Umsatz von ca. 40 Mrd Euro jährlich. Im eco-Verband sind die rund 110 Backbones des deutschen Internet vertreten. Der Verband betreibt den größten nationalen Datenaustauschknoten DE-CIX. Verbandsziel ist es, die kommerzielle Nutzung des Internet voranzutreiben, um die Position Deutschlands in der Internet-Ökonomie und damit den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Der eco-Verband versteht sich seit zehn Jahren als Interessenvertretung der deutschen Internetwirtschaft gegenüber der Politik, in Gesetzgebungsverfahren und in internationalen Gremien.

Quelle und weitere Informationen: eco Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V., Arenzhofstr. 10, 50769 Köln, Tel.: 0221/700048-0, E-Mail: info@eco.de, Web: (www.eco.de)

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