Digitale Bewerbung mit Digitaler
Signatur: im Abseits
Die deutschen Behörden zögern bei der Einführung der
digitalen Signatur. Acht von zehn nutzen die Technologie
bisher gar nicht. Nur jede siebte Verwaltung setzt die
elektronische Unterschrift im Geschäftsverkehr mit den
Bürgern ein. Das sind Ergebnisse der Studie „Public
Trend“, die von Mummert Consulting und der
Fachzeitschrift „Innovative Verwaltung“ in
Zusammenarbeit mit dem Spezialisten für Umfrage- und
Beschwerdemanagement-Software Inworks durchgeführt
wurde. Die Gründe: Zwei von drei Behörden glauben, die
Bürger mit der elektronischen Signatur zu überfordern.
Jede fünfte Fach- und Führungskraft aus der Verwaltung
fürchtet zudem, dass der eigene Verwaltungsapparat mit
der elektronischen Unterschrift nicht umgehen kann.
Zudem sind drei von fünf Verwaltungen noch nicht vom
Kosten-Nutzen-Verhältnis der digitalen Signatur
überzeugt.
So bleibt beispielsweise die vollständige elektronische
Steuererklärung – signiert mit elektronischer
Unterschrift – weiterhin Zukunftsmusik. Obwohl die
Software für die elektronische Steuererklärung (ELSTER)
im Internet verfügbar ist, bleiben dem Bürger das
Ausdrucken und der Weg zur Post nicht erspart. Nur 14
Prozent der Verwaltungen setzen die elektronische
Unterschrift für einen besseren Bürgerservice ein. Vier
von fünf Behörden nutzen die digitale Signatur gar
nicht. Eine Veränderung ist nicht in Sicht, denn auf der
Liste der Instrumente für eine höhere Bürgerorientierung
belegt die elektronische Unterschrift den vorletzten
Platz. Auf einer Schulnotenskala gaben die befragten
Fach- und Führungskräfte aus der öffentlichen Verwaltung
der digitalen Signatur eine 3,2. Der Grund: Viele
Behörden stehen der digitalen Unterschrift eher
skeptisch gegenüber. Sie glauben, dass ihre Einführung
sogar zu einer größeren Distanz zu den Bürgern führt. 38
Prozent der Behörden befürchten, dass die digitale
Signatur den Kontakt zum Bürger einschränkt.
Hauptgründe für das Scheitern der digitalen Signatur:
1. Nichteinbeziehung bestimmter Bevölkerungsgruppen (88
Prozent der Befragten)
2. Überforderung der Bürger (66 Prozent)
3. Verschiedene inkompatible Systeme (62 Prozent)
4. Weniger Bürgerkontakt (38 Prozent)
5. Überforderung der Verwaltung (21 Prozent)
Zudem fürchten die Verwaltungen ein Datenchaos. Der
Grund: Viele Behörden arbeiten noch immer mit
inkompatiblen Softwaresystemen. Drei von fünf Fach- und
Führungskräften glauben, dass die digitale Signatur
daran scheitern könnte. Damit die elektronische
Unterschrift die Behörden wirklich effizienter macht,
müssen diese zunächst ihre Software anpassen. Die Folge:
In den kommenden Monaten hat die Einführung von
Standardsoftware in den Behörden höhere Priorität.
+++ Ein Presse-Service von Crosswater Systems Ltd.
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