Nirgendwo erfreut sich die
nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik so großer
Beliebtheit wie im Lager der Gewerkschaften. So
konstatiert der DGB aktuell auf seiner Website:
„Deutschland befindet sich vor allem deshalb in der
Krise, weil die Deutschen zu wenig ausgeben.” Das
sogenannte „Angstsparen” ist einer der Gründe dafür:
Aus Furcht vor Entlassungen und persönlichen
ökonomischen Krisen sparen die Verbraucher so viel
wie schon lange nicht mehr. Hinzu kommt, dass in
Zeiten anhaltender Arbeitslosigkeit auf hohem Niveau
einfach weniger Geld zur Verfügung steht.
Dass es mit der Wirtschaft nicht aufwärts gehen
kann, wenn die Leute zu wenig Geld in der Tasche
haben (und deshalb zu wenig kaufen), meinen freilich
auch 92 % der Deutschen.
Abbildung 1: Wenn die Leute nicht genug Geld in
der Tasche haben, kann es mit der Wirtschaft auch
nicht aufwärts gehen, weil zu wenig gekauft wird.
Bedenkt man die breite Akzeptanz der
nachfrageorientierten Sichtweise in der Bevölkerung,
so könnte man zunächst eine weitgehende und
prinzipielle Unterstützung der Gewerkschaften
erwarten. Dies ist aber offensichtlich nicht der
Fall. Denn mehr als die Hälfte der Bevölkerung (53
%) sieht die Gewerkschaften als Aufschwunghindernis
und meint, sie sollten weniger Macht haben, damit es
in Deutschland wieder aufwärts geht.
Abbildung 2: Die Gewerkschaften sollten weniger
Macht haben, damit es in Deutschland wieder
aufwärts geht.
|