Ausstrahlung, die geheimnisvolle Kraft: „Ausstrahlung
hat viel mit dem inneren Lot, mit einer inneren Balance
zu tun“, äußert die Strahlungsexpertin Verena Unger.
„Vor allem stimmt die innere Persönlichkeit mit dem
äußeren Tun überein.“ So tief wollen wir nicht schürfen.
Uns reicht, was an der Oberfläche passiert. Wie fein
eine Person ihre inneren Balance auch austariert, sie
sendet uns nicht zu übersehende, überdeutliche Signale.
Ein paar Beispiele:
Die fein polierten Schuhe sagen: Ich achte darauf, wohin
ich den Fuß setze.
Die makellosen Bügelfalten sagen: Wer diese Hose trägt,
der wird sich nicht vor anderen bücken.
Farbton, Muster, Qualität der Jacke sagen: Ich kann mich
hier wie überall sehen lassen.
Gesicht, Hände, Frisur sagen: Ich bin mir etwas wert,
ich respektiere mich selbst.
Der Gesamteindruck sagt: Ich verstehe mich zu
repräsentieren und jede Organisation, in deren Namen ich
auftrete.
Kleider machen Leute. Dies gilt für Erfolgsmenschen wie
für Verlierer, für Geistliche wie für Generäle, für
Heilige wie für BILD-Redakteure: Von Kopf bis Fuß wird
jeder Zoll mit Bedeutung aufgeladen. Manchmal stört ein
einziges Accessoire die positive Ausstrahlung. Da trägt
der sanftäugige Weise ein Maschinengewehr, der
Vorstandsvorsitzende trägt eine Gel-Frisur und der
smarte Vertriebsmann scharrt mit abgewetzten Schuhen.
Halten wir fest: Wer klare Signale geben will, der
achtet darauf, dass seine äußeren Merkmale einheitlich,
eindeutig und stimmig sind.
Natürlich nutzt dabei die positive, ausbalancierte
Einstellung. Was in uns vorgeht, spiegelt sich meist
mehr oder minder unkontrolliert an der Oberfläche.
Ungewohnt sein und deshalb sichtliches Unbehagen
erzeugen können eine Umgebung, eine Gesprächssituation,
die Kleidung, die verwendete Sprachebene, das
Gesprächsthema und überhaupt der Zwang zur
Selbstdarstellung. Reden wir nicht drum herum: Wenn Sie
Angst vorm Bewerben haben, dann bewerben Sie sich eben.
Wenn es Ihnen schwer fällt, sich anderen vorzustellen,
suchen Sie fleißig Anlässe. Üben Sie das Kontakten ein.
Wenn Ihnen in Sachen eigener Bewerberstory absolut gar
nichts oder nur das offensichtlich Verkehrte einfallen
will, dann arbeiten Sie doch daran. Üben Sie Ihre
Statements über Ihren Werdegang und ihre beruflichen
Ziele mit einem Trainingspartner ein! Seriöse Kleidung
tragen lernt man, indem man sie häufig trägt. Machen Sie
als Bewerber bitte Ihre Hausaufgaben, bevor Sie
spirituell werden und versuchen, „Herz und Verstand in
Einklang zu bringen.“
Gegenüber der Negativität, die manche Jobkandidaten
ausstrahlen, kann man nur Herz und Verstand in
Sicherheit bringen:
Die dort oben haben mich arbeitslos gemacht und auch
Sie werden mir nicht helfen.
Ich trau mir den Job nicht wirklich zu und die Firma
liegt sowieso nicht in Sichtweite meiner Wohnung.
Eigentlich möchte ich den Job nur, wenn ich mich sofort
nach Einstellung krank schreiben lassen kann.
Warum sollten gerade Sie anders sein als die Mobber und
Quäler in meiner letzten Problemstelle?
Sie sehen ganz so aus, als ob Sie die Fahrtkosten zur
Arbeit nicht übernehmen wollen.
Die von der Arbeitsagentur hören meine Klagen nicht an,
dann hören doch wenigstens Sie zu.
Arbeit zu finden ist nicht meine dringendste Sorge.
Selbst, wenn ich diesen Job kriege, kümmere ich mich
vorrangig um meine wichtigen Probleme.
Natürlich hat man es besonders schwer, wenn man Ulrike
Winkelmann heißt, sich als Arbeiterin der Stirn in Maßen
selbst ausbeutet und in einem TAZ-Kommentar über das
Jobben an sich befindet: “Der Job selbst lässt jedoch
den wenigsten die Möglichkeit, sich moralisch zu
verhalten.” Es ist weniger der Kapitalismus, der die
Menschen hässlich macht, es sind die hasserfüllten
Winkeladvokaten, die die Welt hässlich machen. Machen
Sie nicht gute Miene zu einem bösen Spiel, aber schauen
Sie sich doch wenigstens das Spiel an.
Wie aber visualisiert man aber Vertrauenswürdigkeit,
Verlässlichkeit, Stetigkeit, Belastbarkeit,
Arbeitsfreude, soziale und fachliche Kompetenz? Ganz
einfach.
1. Machen Sie sich mit den Anforderungen der Stelle und
mit Ihrer eigenen Eignung vertraut.
2. Üben Sie die Gesprächsabläufe im Jobinterview ein.
3. Ändern Sie ihr Äußeres, bis es einem erfolgreichen
Vertreter Ihres Berufsstands gleicht. Bis hin zu Ihrer
Sprache.
4. Kontrollieren Sie jedes Detail Ihrer Kleidung. Auf
der Checkliste stehen: Angemessenheit, Sauberkeit,
Gepflegtheit.
5. Werden Sie nicht nachlässig gegenüber ihrem Körper.
6. Kontrollieren Sie Ihre Körperhaltung. Sitzen Sie
aufrecht? Halten Sie still? Setzen Sie Augen und Hände
ein? Wer raucht, lässt sich von seinen aktuellen
körperlichen Bedürfnissen dominieren. Oder er
signalisiert Unsicherheit.
7. Kontrollieren Sie Ihre Sprache und Ihr Sprechen auf
Klarheit, Kürze, Bestimmtheit, Bezug auf den Adressaten
und vor allem auf Verständlichkeit. Reden Sie hörbar und
mit fester Stimme.
8. Lassen Sie Ihre Manieren von jemanden prüfen, dem Sie
auch unangenehme Botschaften abnehmen.
9. Blenden Sie nicht. Geben Sie niemals vor, jemand zu
sein, der Sie nicht sind. Wenn Sie im Gespräch merken,
dass man jemand anderen und nicht Sie sucht, dann ziehen
Sie die Konsequenzen.
10. Gehen Sie nur in ein Gespräch, wenn Sie definitiv
wissen, dass Sie Zusagen auch erfüllen können. Sie
wünschen sich Verlässlichkeit, die Gegenseite braucht
sie auch.
Gehen Sie einmal all die überwältigend positiven Leute
durch, die Ihnen begegnet sind. Was fällt Ihnen auf?
Charismatische Menschen sind weder schlecht gelaunt noch
egozentrisch noch aggressiv-dominant. Sie sind
liebenswürdig, aufmerksam, äußerst höflich, gewinnend -
allerdings auch bestimmt, verbindlich und selbstbewusst.
Man wagt es kaum mehr zu schreiben, aber eine natürliche
Ausstrahlung haben keine Naturkinder oder Vertreter der
Neuen Deutschen Authentizität. Solche Leute riechen bloß
streng. Überwältigende Natürlichkeit ist das Privileg
wohlerzogener Menschen.
Trainings im Februar
Workshop Anders bewerben
Tagestraining Berlin, Sa.,
26. Februar
http://www.jova-nova.com/jovadoc/tagesseminar.htm
Workshop Jobchancen im Web
Tagestraining Frankfurt,
Sa.,5. März
Trainer: Gerhard Kenk (crosswater-systems.com) & Gerhard
Winkler
http://www.jova-nova.com/jovadoc/seminar_online.htm
2005 Gerhard Winkler – jova-nova.com
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