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Ausbildungs-Pakt: Gemeinsame Einschätzung der Ausbildungssituation Ende Oktober 2004

Im Rahmen des Monitoring-Prozesses hat sich der Paktlenkungsausschuss am 21. September darauf verständigt, die Ausbildungssituation nach dem 30. September gemeinsam zu bewerten. Die Paktpartner geben vor dem Hintergrund der aktuellen Zahlen aus Agenturen und Kammern folgende gemeinsame Einschätzung:

Die aktuellen Zahlen zum Ausbildungsmarkt zeigen, dass wir in der Nachvermittlungsphase auf gutem Wege sind, unser gemeinsames Ziel zu erreichen: jedem ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Jugendlichen bis zum Jahresende ein Angebot zu unterbreiten. Trotz der gestiegenen Zahl an Ausbildungsuchenden ist schon jetzt klar, dass angesichts der noch offenen Ausbildungsstellen, der Einstiegsqualifizierungen und der Maßnahmen der Bundesagentur für Arbeit bis zum Jahresende jeder der bisher noch unversorgten Jugendlichen ein Angebot erhalten kann.

Die Zahl der bei den Agenturen für Arbeit noch als unvermittelt gemeldeten Bewerber konnte von Ende September bis Ende Oktober um 9.200 auf rd. 35.400 gesenkt werden. Gleichzeitig nahm die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze um 3.800 auf 9.500 ab. Gegenüber Ende September konnte die Lehrstellenlücke somit um 5.300 auf 25.900 reduziert werden. Das ist ein deutlich stärkerer Abbau als im Vorjahr (damals rd. 1.600).

Der bei den Kammern registrierte Zuwachs an neuen Ausbildungsverträgen zeigt wie in den Vormonaten, dass die intensiven Anstrengungen des Ausbildungspaktes Früchte tragen. Bei den Handwerks- und Industrie- und Handelskammern wurden bis Ende Oktober 2,8 % mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen als im Vorjahr, eine erfreuliche Tendenz.

Der Ausbildungspakt hat damit neue Ausbildungsplätze mobilisiert und zusätzliche Ausbildungsmöglichkeiten für Jugendliche geschaffen. Trotz der noch zurückhaltenden Binnenkonjunktur und dem daraus folgenden Beschäftigungsabbau hat der Zuwachs an neuen Ausbildungsstellen den konjunkturell bedingten Abbau bereits mehr als kompensiert.

Durch die unverminderte Fortsetzung der Nachvermittlungsbemühungen ist in den nächsten Wochen und Monaten eine deutliche weitere Verbesserung zu erwarten, da sich in den Oktober-Zahlen die erfolgreichen Nachvermittlungsaktivitäten von Kammern und Agenturen im letzten Monatsdrittel statistisch noch nicht vollständig widerspiegeln. Bei vielen Vermittlungs-angeboten dauert es seine Zeit, bis ein Vertrag abgeschlossen wird. Zudem schließen die Berufsberater in den Agenturen die Jugendlichen, die keine aktive Mitwirkung zeigen, erst nach individueller Prüfung ab. Leider nutzen auch in diesem Jahr längst nicht alle Jugendlichen die Nachvermittlungen der Paktpartner, die in diesen Wochen flächendeckend und mit hohem personellen Einsatz angeboten werden.

Insgesamt sind noch erhebliche Potenziale auf dem Ausbildungsmarkt vorhanden:

• Von den im Berichtsjahr 2003/2004 den Arbeitsagenturen gemeldeten Ausbildungsplätzen waren Ende Oktober noch rd. 9.500 unbesetzt.

• Außerdem stehen öffentlich geförderte außerbetriebliche oder über Bund-Länder-Programme getragene Ausbildungsplatzangebote zur Verfügung, davon rund die Hälfte durch die Bundesagentur für Arbeit finanzierte außerbetriebliche Ausbildungsplätze für benachteiligte Jugendliche.

• Bis zu 25.000 Plätze stehen in dem ab diesem Jahr neu eingeführten Angebot einer betrieblichen Einstiegsqualifizierung (EQJ) in den nächsten Wochen und Monaten zur Verfügung, die insbesondere von den Industrie- und Handelskammern sowie den Handwerkskammern, aber auch Verbänden eigens akquiriert werden. Eine erfolgreich absolvierte Einstiegsqualifizierung kann auf eine spätere Ausbildung angerechnet werden.

Das Programm ist im Oktober angelaufen. Bis Ende Oktober wurden bei den Arbeitsagenturen gut 15.000 EQJ-Plätze gemeldet – weitere sind bei den Kammern registriert –, die nun mit Jugendlichen besetzt werden, die im Rahmen der Nachvermittlungsaktion keinen betrieblichen Ausbildungsplatz erhalten haben. Bis Ende Oktober waren rd. 600 Jugendliche dort eingemündet; damit steht der größte Teil des Angebots den jetzt noch unvermittelten Jugendlichen zur Verfügung.

• Die Durchführung der Kompetenzchecks zur Unterstützung der Nachvermittlung ist mittlerweile bundesweit gut angelaufen. Insgesamt haben bis Ende Oktober rd. 14.800 Jugendliche an solchen Tests teilgenommen, darunter rd. 11.000 im Rahmen regionaler Ausbildungskonsense und 3.800 im Rahmen des „Nationalen Pakts für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland“. Auf der Basis dieser Ergebnisse wurde für knapp die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorrangig die Vermittlung in eine betrieblichen Ausbildung empfohlen, weitere 43 Prozent erhielten die Empfehlung, an einer Maßnahme zur Einstiegsqualifizierung teilzunehmen. 11 Prozent wurde eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme empfohlen.

Auf Grundlage dieser Empfehlungen wird allen Jugendlichen ein entsprechendes Angebot gemacht. Wir appellieren deshalb an alle Jugendlichen, die noch einen Ausbildungsplatz suchen, dieses Nachvermittlungsangebot anzunehmen und den Einladungen der Agenturen für Arbeit und der Kammern zu folgen.

Die Aktivitäten von Kammern, Arbeitsagenturen, Verbänden und den übrigen Paktpartnern zur Einwerbung und Mobilisierung weiterer Plätze für Ausbildung und Einstiegsqualifizierung werden mit unveränderter Kraft fortgesetzt, um allen Jugendlichen bis Jahresende ein Angebot machen zu können. So sind im Oktober rd. 3.400 unbesetzte betriebliche Ausbildungsplätze für einen sofortigen Ausbildungsbeginn neu hinzugekommen. Allerdings sind die Herausforderungen in diesem Jahr wegen der höheren Zahl von Schulabgängern und der hohen Zahl an Altbewerbern besonders groß. Dies zeigt sich auch darin, dass sich im Oktober noch 12.400 Jugendliche für einen sofortigen Ausbildungsbeginn neu gemeldet haben, von denen am Monatsende noch 10.000 unversorgt waren.

Abbau der Zahl unvermittelter Bewerber im Oktober

Von den 9.200 Ende Oktober 2004 nicht mehr als unvermittelt registrierten Bewerbern mündete die Hälfte in eine betriebliche Ausbildung oder ein anderes Qualifizierungsangebot ein. 15 Prozent nahmen eine Arbeit auf oder werden bei ihrer Arbeitsuche durch die Arbeitsvermittlung weiter betreut. Etwa ein Drittel zeigte kein Interesse, reagierte nicht auf eine Einladung von Arbeitsagenturen und Kammern oder entschied sich für sonstige Alternativen zu einer Ausbildung.

Quelle:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg

 

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