So waren Controlling und Risikomanagement verbessert,
die Projektleitung ausgetauscht und die bis 2008
voraussichtlich entstehenden Kosten auf 163 Millionen
Euro begrenzt worden. Die Einhaltung dieses Budgets wird
laufend überwacht. Dem Verwaltungsrat der BA wird
regelmäßig über den Stand des Projekts berichtet.
Die Innenrevision bemängelt in ihrem Bericht Fehler
bei der Auftragsvergabe, der Berechnung der
Projektkosten, der Dokumentation, beim Risikomanagement
und beim Controlling. Ferner wurden Kostenentwicklungen
nicht oder nicht ausreichend gesteuert. Diese Fehler
hätten sich aufgrund der Komplexität des Projekts im
weiteren Verlauf verstärkt. Ohne Beauftragung der dafür
zuständigen Vergabestelle der BA, sind Änderungsaufträge
in Höhe von mehr als 10 Millionen Euro entschieden
worden. Hinweise auf Korruption ergaben sich nicht.
Der Vorstand der BA prüft derzeit den Bericht im
Detail und wird ihn mit einer Stellungnahme dem
Bundesrechnungshof zuleiten, der das Projekt „Virtueller
Arbeitsmarkt“ abschließend beurteilen wird.
Für den Vorstand gibt es zum Virtuellen Arbeitsmarkt
keine Alternative. Er hält weiter an dem Projekt fest
und ist zuversichtlich, es erfolgreich mit dem
Vertragspartner Accenture weiter zu entwickeln. Der
Virtuelle Arbeitsmarkt ist wichtig und notwendig, um die
Transparenz auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen, die
interne Vermittlungseffizienz zu verbessern und den
selbsttätigen Arbeitsmarktausgleich zu intensivieren,
damit Menschen, die Arbeit suchen, schneller eine
Arbeit finden.
Das Projekt „Virtueller Arbeitsmarkt“ ist weit mehr
als nur der Internetauftritt
Im Dezember 2003 hat die BA mit dem „Online-Portal“
unter
www.arbeitsagentur.de,
der „Job-Börse“ und dem „Job-Roboter“ die 1. Stufe des
Virtuellen Arbeitsmarktes in Betrieb genommen. Das
Projekt „Virtueller Arbeitsmarkt“ ist weit mehr als der
Internetauftritt. Das „Online-Portal“ macht nur 3,5
Prozent der Gesamtkosten von 163 Mio. Euro aus.
Wesentliches Element des Virtuellen Arbeitsmarktes wird
die Umsetzung der 2. Stufe und damit die Ablösung vieler
völlig veralteter interner IT-Einzelverfahren sein, mit
denen die Mitarbeiter in den Arbeitsagenturen seit Mitte
der 80iger Jahre arbeiten. Diese werden im kommenden
Jahr auf moderne IT-Verfahren umgestellt.
Mit dem „Online-Portal“, das eine Million Besucher
täglich verzeichnet, wurde der bisherige
Internetauftritt der früheren Bundesanstalt erweitert
und modernisiert. An der Benutzerfreundlichkeit wird
kontinuierlich gearbeitet. Die manchmal als nicht
optimal wahrgenommene Navigation ist unter anderem auf
die Einhaltung der Barrierefreiheit zurückzuführen.
In der „Job-Börse“ können Arbeitgeber und Bewerber
nach ihrer Registrierung Arbeits-, Ausbildungs- und
Praktikantenstellen bzw. Stellengesuche eigenständig
veröffentlichen, bearbeiten und nach passenden Angeboten
suchen. Das System ermöglicht, beim Abgleich von
Bewerberprofilen mit Stellenangeboten auch persönliche
und soziale Kompetenzen der Bewerber zu berücksichtigen,
um die beruflichen und regionalen Suchperspektiven
erheblich zu erweitern. Ende des Jahres werden neue
Suchmasken eingeführt und die Volltextsuche verbessert.
Bei der Job-Börse kooperiert die BA mit kommerziellen
Job-Börsen und großen Arbeitgebern. Die für die
Ergebnisse des Abgleichprozesses wichtigen Parameter
werden laufend angepasst, um noch bessere Ergebnisse zu
erzielen. In der Job-Börse sind derzeit 2,8 Mio.
Bewerber und 423.000 Stellenangebote veröffentlicht.
Der „Job-Roboter“ ist eine Suchmaschine, die auf
Internetseiten von Unternehmen nach Stellenangeboten
sucht und diese den Mitarbeitern der Agenturen für
Arbeit zur Verfügung stellt. Bei seiner Suche bezieht
der Job-Roboter nur die Internetseiten von Arbeitgebern
ein, deren Seiten für den Job-Roboter nicht gesperrt
wurden. Job-Börsen und Online-Stellenmärkte werden in
die Suche nicht einbezogen. Die Mitarbeiter der
Arbeitsagenturen können dadurch auf derzeit zusätzliche
79.000 Arbeits- und 12.000 Ausbildungsstellenangebote
zurückgreifen.
„VerBis“ steht für „internes Vermittlungs-,
Beratungs- und Informationssystem" und wird die
bisherigen internen IT-Verfahren zur Arbeits- und
Ausbildungsvermittlung ablösen. Derzeit müssen die
Mitarbeiter in der Arbeitsvermittlung und -beratung mit
verschiedenen IT-Verfahren arbeiten. Mit „VerBis“ steht
künftig eine einheitliche Plattform zur Verfügung. Das
System wird mehr Funktionen als die derzeitigen
Verfahren enthalten und die Auswahl geeigneter
Arbeitsmarktinstrumente erleichtern. „VerBis“ ist ein
wichtiger Bestandteil des neuen Kundenzentrums in den
Arbeitsagenturen.
Quelle:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg