Europäische Hewitt-Studie: Effizienzsteigerung
von HR-Abteilungen
Personalmanagement zwischen Kostendruck und
Ergebnisoptimierung
Wiesbaden, den 13. Oktober 2004. Der hohe
Wettbewerbsdruck zwingt die Personalabteilungen zu einem
verstärkten Kostenbewusstsein, während sie zugleich das
Serviceniveau erhöhen müssen. 46 Prozent der
europäischen Unternehmen haben in diesem Jahr im
Vergleich zu 2003 ein niedrigeres Budget für Human
Resources (HR) zur Verfügung. Über 50 Prozent der
Personalabteilungen stehen unter einem signifikanten
Kostendruck. Hiervon betroffen sind insbesondere das
operative HR-Budget (52 Prozent) sowie die
Personalkosten der HR-Mitarbeiter (45 Prozent). Als
größte Hindernisse zur Reduzierung der Kosten gelten
ineffiziente Prozesse (48 Prozent) und fehlende bzw.
mangelhafte technologische Unterstützung (47 Prozent).
Zugleich geraten die Aufwendungen externer Dienstleister
zunehmend auf den Prüfstand. Dies sind Ergebnisse der
branchenübergreifenden Studie der internationalen
Unternehmensberatung Hewitt, an der sich insgesamt über
100 führende europäische Unternehmen beteiligt haben.
„Um eine langfristige Verbesserung der Arbeitsqualität
bei anhaltendem Kostendruck zu realisieren, müssen
Personalabteilungen ihre Strukturen und Zielsetzungen
grundlegend überdenken. Als erfolgsversprechende
Maßnahmen bieten sich zum Beispiel neben
Shared-Service-Modellen (die Zusammenlegung und
Zentralisierung von Ressourcen verschiedener
Geschäftseinheiten oder Tochterfirmen), die
Ausgliederung von HR-Dienstleistungen an“, so Sabine
Rachor, Projektleiterin der Studie für Deutschland und
Beraterin bei Hewitt.
HR-Kennzahlen nicht ausreichend
Die Ausrichtung der HR-Programme an der
Unternehmensstrategie wird von 92 Prozent der
europäischen Personalmanger als wichtigster Fokus ihrer
Arbeit angesehen. Fast ebenso relevant ist die
Prozessoptimierung mit Blick auf die Effektivität und
die Effizienz der Personalarbeit (79 Prozent).
Voraussetzung dafür ist die Verfügbarkeit einer
möglichst großen Bandbreite personalrelevanter
Informationen. So beobachten mehr als 50 Prozent der
befragten Personaler die Produktivität der einzelnen
Mitarbeiter, die Anzahl der HR-Verantwortlichen pro
Mitarbeiter, die HR-Kosten sowie die Gesundheits- und
Pensionskosten pro Mitarbeiter. Mit der Konzentration
auf ausschließlich kostenrelevante Indikatoren riskieren
die Personalmanger allerdings eine Beschränkung ihres
Gestaltungsspielraums auf Kostenreduktion. Um jedoch als
wirklicher Businesspartner des Managements bestehen zu
können, bedarf es der Erhebung und Auswertung von
zusätzlichen Kennzahlen, wie zum Beispiel die interne
Kundenzufriedenheit mit HR-Prozessen,
Return-on-Investment von HR-Technologien und der
Entwicklung von HR-Kompetenzen.
Outsourcing nicht aktuell
Für Personalmanager ist das Outsourcing von
HR-Leistungen derzeit von untergeordneter Relevanz.
Lediglich 4 Prozent der europäischen Unternehmen haben
ihre Personalarbeit komplett und nur 11 Prozent der
Befragten einzelne Dienstleistungen wie etwa die
Lohnbuchhaltung ausgegliedert. Hingegen werden
Shared-Service-Modelle wesentlich häufiger in Anspruch
genommen. 33 Prozent der europäischen HR-Abteilungen
greifen auf dieses Organisationsmodell zurück.
Zur Verbesserung ihrer künftigen Effizienz und
Effektivität setzen HR-Manager verstärkt auf die
Restrukturierung ihrer HR-Organisation (69 Prozent), die
Umgestaltung ihrer Prozesse (69 Prozent) sowie
Investitionen in neue Technologien (67 Prozent). Die
Fokussierung auf Maßnahmen zur Restrukturierung kann
zugleich als Indiz für die künftige Ausrichtung gewertet
werden. „Personalabteilungen müssen ihren
Wertschöpfungsbeitrag zur Unternehmensentwicklung klar
nachweisen. Vergleicht man die europäischen Ergebnisse
mit denen aus den USA, wird deutlich, dass dieser Druck
dort wesentlich höher ausfällt. 76 Prozent der
HR-Funktionen stehen unter enormem Kosten- und
Erfolgsdruck. Für Deutschland und Europa bedeutet dies,
dass die größten zukünftigen Herausforderungen der
Personalabteilungen die Realisierung von Kostenvorteilen
durch Restrukturierung sowie die langfristige
Verbesserung der Service-Qualität sind“, so Piotr
Bednarczuk, Geschäftsführer bei Hewitt.
Hewitt Associates (
www.hewitt.com )
ist ein Beratungs- und Outsourcing-Unternehmen im
Bereich Human Resources. Hewitt ist global ausgerichtet
und bietet seine Dienstleistungen in weltweit 35 Ländern
an.
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