Nachdem für die IT-Freiberufler der Fall der
Stundensätze seit zweieinhalb Jahren anhält, fragt sich
die Branche: Ist es endlich genug? Ein Großteil der
Projektanbieter ist jedenfalls dieser Meinung – bei der
jüngsten
GULP Umfrage glauben 38 Prozent der 136 Teilnehmer,
dass die Honorare in eine Phase der Stagnation
eingetreten sind; weitere 35 Prozent stellen sich sogar
auf einen Anstieg der Stundensätze ein.
Angebot und Nachfrage bestimmen zuallererst die Höhe
der gezahlten Stundensätze – unter diesem Gesichtspunkt
ist laut GULP Geschäftsführer Karl Trageiser auch die
Antwortverteilung auf die Frage nach der
Stundensatz-Schamgrenze zu interpretieren. Für 57
Prozent der Teilnehmer sind hier 50 Euro die Grenze,
unter der Projektanbieter nicht bieten sollten. "Das ist
aber ein Durchschnittswert, der je nach Skill variieren
kann", so Trageiser: "Um einen guten SAP-Spezialist zu
bekommen, muss ein Projektanbieter sicher mehr als 50
Euro bieten."
Unabhängig von den Abweichungen zeigt aber die
Umfrage laut Trageiser vor allem eines: "Mittlerweile
wissen die meisten Projektanbieter, dass Honorare nicht
beliebig gedrückt werden können, weil man auf der Suche
nach Qualität in tieferen Stundensatzregionen einfach
nicht mehr fündig wird. Und wenn doch, dann ist die
emotionale Bindung des Freiberuflers an das Projekt
gering, was letztlich zu Kosten der Qualität geht oder
gar den Freiberufler wieder aus dem Projekt treibt."
"Die Grenzen sind endgültig erreicht", so Trageiser
weiter: "Wir warnen ausdrücklich davor, die Stundensätze
weiter runterzufahren – und das gilt auch für die
Projektendkunden."