„Die Wirtschaft entwickelt sich weiter positiv. Auf
den Arbeitsmarkt kann sich das aber noch nicht
auswirken. Beschäftigung und Arbeitslosigkeit folgen als
Spätindikatoren der konjunkturellen Entwicklung immer
mit zeitlicher Verzögerung. Die Zahl der Arbeitslosen
ging im August vor allem wegen der einsetzenden
Herbstbelebung zurück“, erklärte der
Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA)
Frank-J. Weise.
Arbeitslosenzahl im August: -13.400 auf 4.346.500
Arbeitslosenquote im August: unverändert 10,5 Prozent
EU-standardisierte Erwerbslosenquote im August:
unverändert 9,9 Prozent
Nach vorläufigen Angaben des Statistischen
Bundesamtes nahm die Erwerbstätigkeit im Juni aus
jahreszeitlichen Gründen um 58.000 auf 38,24 Millionen
zu. Das waren 122.000 weniger als im Vorjahr.
Saisonbereinigt hat die Erwerbstätigkeit im Juni
praktisch stagniert (-1.000). Im Zeitraum Januar bis Mai
hatte sie sich monatsdurchschnittlich um 13.000
verringert. Wie schon bisher haben die Neuregelung der
geringfügigen Beschäftigung und die Förderung der
Selbstständigkeit den Rückgang der Beschäftigung in
Grenzen gehalten.
Die Zahl der Arbeitslosen nahm im August um 13.400
auf 4.346.500 ab. Der Rückgang beruht auf dem Ende der
Sommerpause in den meisten Bundesländern. Allerdings war
er geringer als in den vergangenen Jahren. In
Westdeutschland erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen
um 4.700 auf 2.764.300, in Ostdeutschland sank sie um
18.100 auf 1.582.200. Im Vergleich zum Vorjahr gab es
bundesweit 30.900 Arbeitslose mehr (Westen: +40.600;
Osten: -9.800). Unter Berücksichtigung der
Rechtsänderung bei der Zählung der Arbeitslosen auch für
das Vorjahr ergibt sich ein Anstieg von 110.200 (Westen:
+95.000; Osten: +17.700; vgl.
Hintergrund-Presseinformation Nr. 22 vom 5.2.2004).
Die Arbeitslosenquote auf der Basis aller zivilen
Erwerbspersonen betrug bundesweit 10,5 Prozent (Westen:
8,4 Prozent; Osten: 18,3 Prozent).
Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit im August
deutlich gestiegen, und zwar um 24.000 (Westen: +18.000;
Osten: +6.000). Die Entlastung durch die Teilnahme an
arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen hat sich von Juli auf
August insgesamt nicht mehr erhöht. Aus diesem Grund
spiegelt die saisonbereinigte Zunahme die konjunkturelle
Tendenz deutlicher wider als in den vergangenen Monaten,
in denen die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit weniger
zugenommen hatte.
Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote belief sich im
August auf 10,6 Prozent; die EU-standardisierte
Erwerbslosenquote auf 9,9 Prozent.
Die Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt ist nach
Daten der BA-Statistik weiterhin angespannter als vor
einem Jahr. Seit Oktober 2003 wurden mit 480.000
deutlich weniger Ausbildungsstellen gemeldet als im
Vorjahreszeitraum (-30.800). Rückläufig waren sowohl
betriebliche als auch außerbetriebliche Angebote
(-22.100 bzw. -8.700). Zugleich haben sich mehr Bewerber
bei den Agenturen für Arbeit gemeldet, und zwar 714.500
(+17.000). Dabei gab es Zunahmen bei Schulabgängern des
aktuellen Jahres, aber auch bei Jugendlichen, die
bereits in früheren Jahren die Schule beendet haben.
Ende August waren 50.300 Ausbildungsplätze noch
unbesetzt (gegenüber Vorjahr: -4.300). Als unvermittelt
zählten 182.100 Bewerber (+14.500). Infolgedessen war
die rechnerische Lücke zwischen unbesetzten
Ausbildungsstellen und nicht vermittelten Bewerbern mit
131.800 weiterhin deutlich größer als vor einem Jahr.
„Bis zum Beginn des Ausbildungsjahres bleibt nur
wenig Zeit. Aus diesem Grund sind die Anstrengungen zu
verstärken, um die Verabredungen des Ausbildungspaktes
einzuhalten. Die BA wird bis Ende September und darüber
hinaus bis zum Jahresende ihre Verpflichtungen
erfüllen“, sagte Vorstandsmitglied Heinrich Alt.
Quelle:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg