Online-Bewerber in den USA sind nach wie vor
wählerisch, wenn es um die Frage der geeigneten Portale
für die Stellensuche geht.
Während Firmen-Karriere-Portale in den Jahren von
1996 bis 2001 stets die bevorzugte Quelle für die Suche
nach Stellenangeboten war, hat sich dieser Trend im Jahr
2002 geändert, seither werden andere Informationsquellen
von Bewerbern bevorzugt.
In der jüngsten Untersuchung von WEDDLE's Publication
in den USA, in denen über 1000 Stellensuchende befragt
wurden die schon an einem früheren Online-Poll in der
Zeit von November 2003 bis April 2004 teilgenommen
haben, sieht die Präferenz-Rangfolge der Bewerber wie
folgt aus:
- Spezial-Jobbörsen im allgemeinen
- Spezial-Jobbörsen, die auf eine spezifische
Branche oder Berufszweig fokussiert sind
- Allgemeine Jobbörsen
- Arbeitgeber-Karriere-Portale.
Die überwiegende Anzahl der Poll-Teilnehmer äußerte
sich unzufrieden über die statische Funktionsweise der
Firmen-Karriere-Portale, bei denen keine Interaktion mit den
Bewerbern oder Feedback von Firmen-HR-Kontaktpersonen
ermöglicht wird. Pauschal gehaltene Informationen,
Gestaltung oder der Mangel, auf spezifische
Berufserfahrungen der Bewerber einzugehen, erwecken das
Gefühl, eher ein Wirtschaftsgut als ein geschätzter
potentieller neuer Mitarbeiter zu sein. Natürlich
erwecken nicht alle Firmen-Karriere-Portale diesen
Eindruck, aber eine genügend große Zahl geben diesem
Bewerbungs-Kanal einen schlechteren Ruf als zuvor.
Diese Trendwende in der Präferenz der Bewerber steht
allerdings nicht ganz im Einklang mit Berichten über
Arbeitgeber, die nun mehr Mitarbeiter Online über ihre
Karriere-Webseiten einstellen als je zuvor. Doch - so
ist zu befürchten - ist diese Entwicklung nicht durch
eine Verbesserung der Firmen-Karriere-Portale erzielt
worden sondern eher durch die Forderung, Bewerbungen via
Firmen-Webseiten einzureichen.
Wie können Arbeitgeber nun auf dieses Dilemma
reagieren? Peter Weddle, Recruiter, HR-Consultant, CEO
und Fachauthor, fasst in seinem Beitrag für den
Newsletter von RecruitingNews die folgenden
Empfehlungen zusammen:
Das Design und Funktionalität des
Firmen-Karriere-Portals sollte nicht nur auf den aktiven
Bewerber ausgerichtet sein - denn diese kommen als
Besucher sowieso. Die Webseite sollte jedoch verstärkt
passive Stellensuchende - also Kandidaten, die nicht
unbedingt einen neuen Job brauchen oder suchen -
ansprechen. Hierzu können beispielsweise automatische
Job-Agents genutzt werden, um passive Stellensuchende
über neue, attraktive Stellenangebote im Unternehmen per
e-Mail zu orientieren. Dabei können passive
Stellensuchende in ihrer Privatsphäre diese Angebote
durchsehen, ohne in den Job-Datenbanken des Arbeitgebers
suchen zu müssen. Weiterhin sollte die Möglichkeit
angeboten werden, dass passive Stellensuchende sich auch
ohne formale Bewerbungsunterlagen beim Unternehmen ins
Gespräch bringen können - denn die meißten passiven
Stellensuchenden haben (noch) keine formale
Bewerbungsunterlagen zusammengestellt. Vielmehr sollten
sie Ihr Interesse und ihre Qualifikation über freie
Texteingabe oder die Beantwortung von ganz wenigen
Fragen bekunden können.
Funktionalität ist wichtig, aber entscheidend sind
die Erfahrungswerte. Hier sind die Erfahrungen aus den
klassischen Zeitungen wieder einmal aktuell.
Kleinanzeigen werden gelesen, weil sie zusammen mit
interessanten Nachrichten-Inhalten publiziert werden. So
könnten Arbeitgeber einen Mix aus Lifestyle/Workstyle
Themen publizieren, um das Besucherinteresse zu wecken.
Interaktion ist wichtig, deshalb sollten die
Arbeitgeber-Portale keine Vorlesung halten, sondern den
Dialog aufbauen. Dabei gilt natürlich, dass Fragen an
das Unternehmen auch beantwortet werden sollten.
Quelle: Beitrag von Peter D. Weddle in Recruting News
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