Kienbaum "High Potentials" Studie 2004: Aussichten
gut
Gummersbach, 14. Juni 2004 Deutsche Unternehmen haben
im vergangenen Jahr wieder mehr Nachwuchs-Fach- und
Führungskräfte eingestellt als im Jahr davor. Für dieses
und kommendes Jahr sehen die Unternehmen weiteren
Einstellungsbedarf. Dies ist ein Ergebnis der Studie
"High Potentials 2004", angefertigt von der
Managementberatung Kienbaum, an der sich insgesamt 254
Unternehmen aller Größen und Branchen beteiligt haben.
Die Beratungs- und Dienstleistungsbranche hat für die
Jahre 2004 und 2005 den vergleichsweise höchsten Bedarf
an High Potentials genannt. Andere Branchen halten sich
aktuell noch zurück; mittelfristig wird es aber nicht
nur in Nischen einen erheblichen Wettbewerb um die
Talente geben, wie wir ihn jetzt schon in Segmenten wie
der Biotechnologie, der Medizin oder in bestimmten
Ingenieursbereichen haben. "Nur Unternehmen, die ihre
Rekrutierungs-, Personalmarketing- und Talentmanagementsysteme auf
den demografischen Wandel ausrichten, werden erfolgreich
sein", sagt Jochen Kienbaum, Vorsitzender der
Geschäftsführung von Kienbaum Consultants International.
Gehaltsspanne zu "normalen" Absolventen wird kleiner
Die Unterschiede zwischen den durchschnittlichen
Einstiegsgehältern von High Potentials und Absolventen
sind geringer geworden. High Potentials starten
durchschnittlich mit 43.432 Euro Jahresgesamtgehalt in
den Job, während "normale" Absolventen auf 38.452 Euro
kommen. Die höchsten Einstiegsgehälter zahlt mit 46.643
Euro die Beratungs- und Dienstleistungsbranche ihren
High Potentials. Absolventen hingegen werden bei
Finanzdienstleistern mit 42.400 Euro am besten vergütet.
Suche nach Nachwuchs in ganz Europa
Im Vergleich zu den Ergebnissen der vorangegangenen
Studie rekrutieren die deutschen Unternehmen ihren
Top-Nachwuchs verstärkt europaweit (2002 ca. 22 %; 2004 ca. 29 %). Zwar gibt es nach wie vor auf dem
nationalen Markt in einigen Segmenten einen
Bewerberüberhang, doch in speziellen Nischen wie etwa im
Bereich Informatik oder bei Ingenieuren ist die
Rekrutierung aufgrund des knappen Angebots sogar
weltweit ausgerichtet.
Als erfolgreichste Rekrutierungsinstrumente gelten
den Unternehmen Nachwuchsförderungsprogramme oder
Praktika, bei denen der direkte Kontakt zum Bewerber und
seiner Arbeit hergestellt werden kann. Obgleich Stellen-
und Imageanzeigen in Printmedien von den Unternehmen als
wichtiges Instrument angesehen werden, wächst die
Bedeutung der Anzeigen im Internet kontinuierlich.
Allerdings geht mit dieser Entwicklung ein erheblicher
Mehraufwand einher, da viele Bewerber mehrfach ihre
Unterlagen einschicken oder aufgrund der einfachen
Handhabung für den Bewerber viele ungeeignete Profile
eingehen. Um dennoch eine zügige Bearbeitung
gewährleisten zu können, arbeiten 40 Prozent der
Unternehmen mit einem Personalberater zusammen.
Master und Wirtschaftswissenschaftler gefragt
Ob staatliche oder private Bildungsinstitution, ein
Universitätsabschluss wird von fast allen Branchen höher
bewertet als der Abschluss an einer Fachhochschule.
Lediglich die Hälfte der befragten Unternehmen legt Wert
auf einen Doktortitel. 85 Prozent der Unternehmen
schätzen einen Master of Business Administration
gleichwertig mit einer Promotion ein.
Insgesamt ist der Bedarf an High Potentials aus dem
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften am höchsten.
Absolventen der Sozial- und Geisteswissenschaften werden
hingegen kaum nachgefragt (63 % gaben an keinen Bedarf
an Geisteswissenschaftler zu haben, 54 % keinen Bedarf
an Sozialwissenschaften, WiWi`s 16 % sehr großen Bedarf,
34 % großen Bedarf, 34 % mittlerer Bedarf - kein Bedarf
gab keiner an). Die wichtigsten Zusatzqualifikationen
von High Potentials sind nach wie vor qualifizierte
Praktika und Sprachkenntnisse. Eine internationale
Ausrichtung des Studium wird im Zuge der Globalisierung
immer wichtiger eingeschätzt. An Bedeutung gewonnen hat
- wohl aufgrund der zunehmenden Bewerberzahlen - die
Qualität der Abitur- und Examensnoten.
Arbeitslosigkeit kein Stolperstein
Viele Absolventen benötigen mittlerweile bis zu sechs
Monate nach dem Abschluss, um eine geeignete Position zu
finden. Diese Karenzzeit wird von den meisten
Unternehmen nicht als negatives Merkmal eines Bewerbers
gewertet. Auch eine zwischenzeitliche Arbeitslosigkeit
wird von den Unternehmen nicht als Stolperstein auf der
Karriereleiter eingestuft. "Wichtiger als kleinere
`Auszeiten` aufgrund der konjunkturellen Gesamtlage sind
den Unternehmen eine überdurchschnittliche, glaubhaft
präsentierte Motivation und Engagement. Dies spiegelt
sich nicht nur in guten Noten, sondern in einem
interessanten Lebenslauf, der ein breites Interesse
genauso wie zielgerichtete Planung der eigenen
Entwicklung signalisiert", so Jochen Kienbaum.
Die vollständige Kienbaum "High Potentials" Studie
2004 ist für eine Schutzgebühr von 200 Euro (zzgl.
MwSt.) direkt bei der Kienbaum Executive Consultants
GmbH unter Fax 0 22 61/7 03-5 39 zu bestellen.