Entpuppte sich der vermeintliche Bilanz-Skandal als
viel Heiss-Luft und offenbarte ein enormes
Kommunikations-Chaos, so könnten die Fragen über die
weitere Führung entscheidende Weichenstellungen über den
Tag der Wahl hinaus bringen.
Peter Berger analysiert in der
Schweizer Handelszeitung vom 17. Juni, wie sich die
Personal-Querelen an der Spitze des Adecco-Konzerns
auswirken könnten. "Als hätten die Adecco-Aktionäre mit
der Aktie ihres Unternehmens in diesem Jahr nicht schon
genug Sorgen gehabt. Nun droht ihnen nach der
Generalversammlung vom 29. Juni neues Ungemach. Denn wie
es aussieht, brodelt es im Verwaltungsrat des
weltgrössten Zeitarbeitszeitkonzerns gehörig. Wenn
Adeccos neugewählter Verwaltungsrat (wahrscheinlich im
Juli) zum ersten Mal zusammenkommt, steht ihm gleich
eine wegweisende Personalentscheidung bevor: Die Wahl
des Nachfolgers von John Bowmer, dem scheidenden
Adecco-VR-Präsidenten.
Die Wahl ist äusserst brisant, denn um den vakanten
Posten bewerben sich mit Klaus J. Jacobs und Philippe
Foriel-Destezet die beiden Hauptaktionäre (Jacobs hält
11,8/ Foriel-Destezet 18,3 Prozent) von Adecco. Im
Vorfeld haben es die beiden Seiten nicht geschafft, sich
auf einen einzigen Kandidaten zu einigen; nun soll der
neugewählte Verwaltungsrat entscheiden. Erschütterungen
im Management scheinen vorprogrammiert. Was wie ein
normaler Wahlvorgang aussieht, ist in Tat und Wahrheit
ein Machtkampf mit unsicherem Ausgang. Marktbeobachter
fürchten, dass das Machtgerangel im Verwaltungsrat nach
der Abstimmung erst so richtig losgeht. Denn die Fragen,
die sich ihnen (die allesamt nicht namentlich erwähnt
werden wollen) stellen, lauten:
Bleibt der Unterlegene Adecco als Verwaltungsrat
und/oder Aktionär weiter treu?
Geht der Machtkampf der beiden Hauptaktionäre auch nach
der Wahl des Verwaltungsratspräsidenten weiter?
Legt der Unterlegene dem Siegreichen strategische Steine
in den Weg?
Muss der Unterlegene dem Siegreichen Konzessionen bei
der Besetzung der Geschäftsleitung (scheinbar führt
Konzernleiter Jérôme Caille das Unternehmen nicht nach
den Vorstellungen von Klaus J. Jacobs) machen?
Für Adecco-interessierte Investoren sind all diese
Fragen nicht irrelevant.
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