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Den Amtsschimmel auf Trab bringen
 

Jürgen Sponnagel, Vorstand, Mummert & Partner

Die deutsche Verwaltung steht vor einem Paradigmenwechsel. Mehr als 80 Prozent der Fach- und Führungskräfte der öffentlichen Verwaltung fordern, die Prozesse in ihren Behörden unter die Lupe zu nehmen und zu reorganisieren. Fast zwei Drittel der Befragen plädieren für Zielvereinbarungen mit den Mitarbeitern. Etwa ebenso viele planen, Kritik gezielt zu fördern, um so Schwachstellen zu erkennen und auszumerzen.

Spardruck, Sozialreformen und überbordende Bürokratie zwingen den Apparat zu einschneidenden Änderungen. Das ergibt der „Public Trend“, eine aktuelle Umfrage von Mummert Consulting in Kooperation mit der Fachzeitschrift „Innovative Verwaltung“ und Inworks, einem Spezialisten für Umfrage- und Beschwerdemanagementsoftware.

Parallel haben die Behörden vor, den Einsatz digitaler Technik weiter zu forcieren. Mehr als vier von fünf der Befragten sehen eine immense Chance zu mehr Effizienz, wenn mehr Vorgänge elektronisch bearbeitet werden als bisher. Mehr als die Hälfte der deutschen Verwaltungen hat damit noch keinerlei Erfahrungen. Darüber hinaus sollen Bürgerportale für mehr Transparenz und bessere Beratung sorgen – zwei Drittel der Befragten sehen in ihrem Ausbau ein probates Mittel, effizienter zu arbeiten. Immerhin rund 40 Prozent der deutschen Behörden verfügen laut der Umfrage bis heute nicht über einen Internet-Auftritt, der den Nutzern mehr bietet als etwa das Abrufen von Postadresse oder maximal der Sprechzeiten und Rufnummern. Auch die elektronische Vergabe von Aufträgen hat nach Ansicht von weit mehr als der Hälfte der befragten Fach- und Führungskräfte das Potenzial, die Verwaltung schneller und schlanker zu machen.

Ein weiterer Sektor, der laut der Studie erhebliche Effizienzgewinne verspricht, ist die Einführung betriebswirtschaftlicher Instrumente, allen voran des strategischen Controllings. In mehr als jeder zweiten deutschen Verwaltung ist dies noch ein Fremdwort. Konkret ergibt die Studie, dass rund zwei Drittel der Befragten für die Einführung der strengeren Kostenkontrolle plädieren und ein knappes Drittel dem Controlling neutral gegenübersteht: In zahlreichen Amtsstuben wird es somit schon in naher Zukunft weit weniger gemütlich sein.

Für den „Public Trend“ haben Mummert Consulting, Inworks und die Fachzeitschrift „Innovative Verwaltung“ 97 Fach- und Führungskräfte aus dem öffentlichen Sektor im November und Dezember 2003 befragt. Der „Public Trend“ wird zweimal im Jahr erhoben.