Februar 2004. IT-Freiberufler fordern
durchschnittlich nur noch 66 Euro pro Stunde und damit
vier Euro weniger als noch vor einem halben Jahr. Dies
ergab die aktuelle Studie des IT-Projektvermittlers GULP
(www.gulp.de), der dazu
über 47.000 bei GULP eingetragene Profile von
selbstständigen IT-Experten sowie 150.000 abgewickelte
Projektanfragen ausgewertet hat.
Die detaillierte Analyse zeigt: Im vergangenen Jahr
bewegte sich der Trend der Stundensatzforderungen
unaufhaltsam in die Bereiche unter 70 Euro. Mehr als ein
Viertel (26,11 Prozent) aller IT-Freiberufler verlangt
im Februar 2004 zwischen 60 und 69 Euro pro Stunde,
immerhin 15,37 Prozent sind im Bereich von 50 bis 59
Euro angelangt.
Stundensatzforderungen der Freiberufler
Anteil (%) |
Euro |
1.02.
2003 |
1.08.
2003 |
1.02.
2004 |
|
<
|
30 |
0,96 |
1,07 |
1,31
|
30 |
-
|
39 |
2,00 |
2,61 |
3,25
|
40 |
-
|
49 |
4,59 |
5,30 |
7,03
|
50 |
-
|
59 |
10,72 |
13,09 |
15,37
|
60 |
-
|
69 |
21,91 |
24,34 |
26,11
|
70 |
-
|
79 |
28,09 |
25,97 |
22,66
|
80 |
-
|
89 |
15,02 |
13,54 |
11,97
|
90
|
-
|
99 |
7,03 |
6,28 |
5,48
|
100 |
-
|
109 |
5,16 |
4,17 |
3,65
|
110 |
-
|
119 |
1,58 |
1,35 |
1,16
|
120 |
-
|
129 |
1,68 |
1,45 |
1,18
|
|
>
|
130 |
1,25 |
0,85 |
0,84
|
|
Ein Grund für die weiter fallenden durchschnittlichen
Stundensatzforderungen liegt laut GULP Geschäftsführer
Karl Trageiser darin, dass nach wie vor ein enormer
Kostendruck auf den IT-Abteilungen laste. Dieser Druck
werde an die Projektvermittlungsagenturen weitergegeben.
„Viele der Agenturen“, so Trageiser, „verteilen die Last
auf die Höhe der eigenen Margen und die Stundensätze der
Freiberufler“. Ein fairer Weg, der so auch weitgehend
akzeptiert werde.
Allerdings gebe es auch einige Agenturen, die den
Kostendruck eins zu eins an die Freiberufler
weiterreichen würden. Dazu Trageiser: „Wenn eine Agentur
ihre Prozesse nicht verschlankt, dann kann sie es sich
überhaupt nicht leisten, ihre Margen zu verringern. Sie
muss dieses Manko dann dadurch ausgleichen, dass sie die
Freiberufler massiv im Preis drückt – andernfalls würde
das für diese Agentur das betriebswirtschaftliche 'Aus'
bedeuten.“
Die so gedrückten Freiberufler arbeiten unweigerlich
weniger motiviert, was schließlich zu Qualitätseinbußen
in den Projekten führe. „Wir warnen eindringlich davor“,
so Trageiser weiter, „die Honorare noch mehr nach unten
zu treiben. Vielmehr ist es nötig, sinnvolle
Einsparpotenziale z. B. in der Prozessoptimierung zu
nutzen.“
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