Gummersbach, den 19. Januar 2004 Die Gehälter der
Führungskräfte in Banken stiegen trotz Krise in der
Finanzbranche im Jahr 2003 um durchschnittlich 3,2
Prozent (2002 3,4 Prozent). Im Durchschnitt erzielt ein
Manager der ersten Führungsebene unter dem Vorstand ein
Jahresgesamtgehalt von 103 000 Euro und auf der zweiten
Ebene 78 000 Euro. Allerdings ist die Spannbreite der
Jahresgesamtbezüge sehr hoch: Sie reicht von 40 000 Euro
bis über 200 000 Euro. Dies sind Ergebnisse der
Vergütungsstudie "Leitende Angestellte in Banken",
durchgeführt von Kienbaum Management Consultants. "Die
Gehaltserhöhungen hängen von verschiedenen Faktoren ab.
Bedeutendste Bezugsgrößen sind die individuelle Leistung
und die Anlehnung an die tarifliche Regelung. Aber auch
die Lage des Gehaltes im internen Gefüge und im Markt
sind neben der wirtschaftlichen Situation des
Unternehmens entscheidend," erläutert Dr. Martin von
Hören, Projektleiter der Studie bei Kienbaum.
An der Studie beteiligten sich insgesamt 130
Kreditinstitute, die Daten zu 2 283 Positionsinhabern
meldeten. Ausschlaggebend für die Höhe der Vergütung ist
neben der ausgeübten Funktion der Führungskraft auch die
Bankart des Instituts. Daher wird in der Studie zwischen
privaten Geschäftsbanken, Genossenschaftsbanken,
öffentlich-rechtlichen Banken und Spezialbanken
unterschieden. Die höchsten Gehälter werden im
Durchschnitt bei den Privatbanken erzielt, während
Führungskräfte in den Genossenschaftsbanken am
geringsten verdienen.
Mehr Geld für Führungskräfte in Großbanken
Entscheidend für die Gehaltsentwicklung ist zum einen
das Alter der Führungskraft und zum anderen die Größe
des Unternehmens. Die Berufs- und insbesondere
Führungserfahrung, die mit dem Lebensalter steigt, wird
entsprechend honoriert. Bankführungskräfte der ersten
Ebene sind im Durchschnitt 45 Jahre alt und gehören seit
15 Jahren ihrer Gesellschaft an. Auf der zweiten
Führungskräfte-Ebene beträgt das durchschnittliche
Lebensalter 43 Jahre und die Unternehmenszugehörigkeit
16 Jahre. Je größer die Bank - gemessen an Bilanzsumme
oder Beschäftigungszahl -, desto höher fallen die Bezüge
der Führungskräfte aus. Führungskräfte in Banken mit
mehr als 1 500 Beschäftigten verdienen durchschnittlich
ein Jahresgesamtgehalt von 153 000 Euro, wohingegen die
Banken mit bis zu 100 Beschäftigten ihren
Führungskräften der ersten Ebene im Schnitt 85 000 Euro
bezahlen.
Bildung macht sich bezahlt
Insgesamt 28 Prozent aller Führungskräfte in Banken
haben einen Abschluss an der Universität oder
Fachhochschule. Unter den Führungskräften mit
Hochschulabschluss dominieren mit 60 Prozent die
Absolventen wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher
Studiengänge und Juristen mit 18 Prozent. Dabei spielen
branchenspezifische Qualifizierungswege wie die
Ausbildung zum Bankkaufmann und die Weiterbildung in den
Instituten der Bankengruppe eine wesentlich größere
Rolle als beispielsweise in Industrie und Handel.
Bildung macht sich auch in Banken bezahlt: So verfügt
die erste Führungsebene in großen Banken überwiegend
über ein abgeschlossenes Hochschulstudium zum Teil mit
Promotion. Ein promovierter Manager der ersten Ebene
erzielt ein Jahresgesamtgehalt von 134 000 Euro, während
sein Kollege als Bankfachwirt lediglich 99 000 Euro
erzielt.
Trend zur variablen Vergütung
Auch bei den Banken geht der Trend hin zur variablen
Vergütung. "Angesichts des schwierigen Geschäftsklimas
für die deutschen Banken wird vor allem von den
Führungskräften unternehmerisches Denken und Handeln
gefordert. Die Verbindung der Vergütungshöhe mit dem
Unternehmenserfolg beziehungsweise des individuellen
Bereichs erhöht die Identifikation und wirkt zugleich
motivierend unterstützend," so Dr. Martin von Hören.
Zusätzlich zum Festgehalt erhalten in diesem Jahr 77
Prozent der Führungskräfte der ersten Ebene und 69
Prozent der zweiten Ebene einen variablen Gehaltsanteil.
Dieser liegt bei durchschnittlich 17 000 beziehungsweise
10 000 Euro. Als weitere betriebliche Zusatzleistung
kommen 88 Prozent aller Führungskräfte in den Genuss
einer betrieblichen Altersversorgung. Diese wird u.a.
gewährt in Gestalt einer Pensionskasse (37 Prozent),
Direktversicherung (26 Prozent) oder Pensionszusage (22
Prozent). Einen Firmenwagen fahren 49 Prozent der
Führungskräfte auf der ersten Ebene und neun Prozent der
zweiten Führungsebene.
Die Vergütungsstudie "Führungskräfte in Banken 2003"
ist zum Preis von 790,- Euro (+ MwSt.) direkt bei der
Kienbaum Vergütungsberatung, Postfach 10 05 52, 51605
Gummersbach, erhältlich
(Fax 0 22 61/7 03-2 01). Für Rückfragen stehen Dr.
Martin von Hören und Arne Sievert gerne zur Verfügung.
Telefon: (0 22 61) 7 03-616/ -703, E-Mail:
martin.vonhoeren@kienbaum.de/ Arne.Sievert@kienbaum.de