Köln, 12. November 2003. Der Verband der deutschen
Internetwirtschaft, eco Forum e.V. (Köln), unterstützt
die Kritik der Verbände der Tageszeitungs- und
Anzeigenblattverleger BDZV und BVDA am geplanten
"Virtuellen Arbeitsmarkt" (VAM) der Bundesanstalt für
Arbeit (BA). Der VAM dient nach Meinung der Verbände
eindeutig nicht nur der Vermittlung von Arbeitslosen,
sondern greift mit einem staatlichen Monopolanspruch in
den fairen Wettbewerb von Tageszeitungen,
Anzeigenblättern und Online-Stellenbörsen ein. "Mit dem
'VAM' vernichtet die Bundesanstalt für Arbeit
mittelfristig mindestens 50.000 Arbeitsplätze in der
Verlags- und Internetwirtschaft", verweist Kai
Deininger, Leiter der Initiative Arbeitsmarkt im
eco-Verband, auf Expertenschätzungen: "Besonders
skandalös ist, dass die BA mit einem Startbudget von
über 70 Mio. Euro Steuergeldern den Kampf gegen die
Privatwirtschaft antritt. Wir fordern Minister Wolfgang
Clement auf, diesem Frontalangriff auf die soziale
Marktwirtschaft durch BA-Chef Florian Gerster ein Ende
zu setzen!"
Der eco-Verband wertet den "VAM"-Versuch der BA als
"historischen Sündenfall des Staates" für die gesamte
Medienlandschaft. "Medien aller Art - Print, Online, TV
und Radio - finanzieren sich in einer Marktwirtschaft
primär über Werbeeinnahmen. Wenn der Staat Werbung
kostenlos veröffentlicht - wie das beim 'VAM' der Fall
ist -, sägt er damit an den Grundpfeilern der Medien-
und damit auch der Meinungsfreiheit in Deutschland",
argumentiert eco-Arbeitsmarktchef Kai Deininger.
Gleichzeitig mit der "VAM"-Kritik an der Bundesanstalt
für Arbeit hat der Verband der deutschen
Internetwirtschaft Unterstützung für das von den vier
großen Online-Stellenmärkten Jobpilot, Jobscout24,
Monster und Stepstone entwickelte marktwirtschaftliche
Alternativmodell zugesagt, das am kommenden Freitag (14.
November) erstmals öffentlich präsentiert werden wird.
Dieses Gegenkonzept sieht vor, die BA nach dem Modell
einer Public-Private-Partnership in den
privatwirtschaftlichen Stellenmarkt einzubinden. "Nur
ein intelligentes Miteinander von Staat und Wirtschaft
wird die Arbeitslosigkeit nach unten bringen", sagt
eco-Geschäftsführer Harald A. Summa.
eco Forum e.V. (www.eco.de)
ist der Verband der Internetwirtschaft in Deutschland.
Ziel ist, die kommerzielle Nutzung des Internets
voranzutreiben, um die Position Deutschlands in der
Internet- Ökonomie und damit den Wirtschaftsstandort
Deutschland zu stärken. eco Forum e.V. versteht sich als
Interessenvertretung der deutschen Internetwirtschaft
gegenüber der Politik, in Gesetzgebungsverfahren und in
internationalen Gremien.