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FDP-Arbeitsmarktexperte Niebel fordert die Auflösung der
Bundesanstalt für Arbeit |
Quelle:
Portal Liberal
25. August 2003
Die Bundesregierung hat im Zuge ihrer Reformvorhaben
auch die Zusammenlegung der Arbeitslosen- und
Sozialhilfe beschlossen. FDP-Arbeitsmarktexperte Dirk
NIEBEL begrüßt diesen Vorschlag. Doch im Gegensatz zur
Regierung fordert er die Auflösung der Bundesanstalt für
Arbeit.
Dirk Niebel hält die Bundesanstalt für Arbeit (BA) in
ihrem jetzigen Zustand für "nicht reformfähig". Er will
"weg von der Mammutbehörde", deshalb fordert er die
Abschaffung der BA. Statt dessen sollte eine "leistungs-
und kundenorientierte Versicherungsagentur" gegründet
werden, die dem Wirtschafts- und Arbeitsministerium
unterstehen solle, so Niebel am Donnerstag in Berlin.
Die Vermittlung und Qualifizierung von Arbeitslosen soll
kommunalisiert werden.
Die Versicherungsagentur solle auf die "Kernaufgaben der
Arbeitslosenversicherung beschränkt" sein und nur
zwingend überregionale Tätigkeiten übernehmen.
Sachfremde Aufgaben wie beispielsweise
Ausbildungsberatung und Auszahlung des Kindergeldes
sollen nicht in ihren Kompetenzbereich fallen. Niebel
schlägt darüber hinaus eine Wahlfreiheit bei den
Versicherungstarifen vor, so dass zu einem Grundtarif
weitere Wahltarife kommen könnten. Grundsätzlich soll
Arbeitslosigkeit auf einen Zeitraum von zwölf Monaten
versichert werden.
Neben der Versicherungsagentur plant Niebel zusätzlich
eine Arbeitsmarktagentur zu gründen. Denn er hält eine
klare Trennung von Versicherungsleistung und
Vermittlungs- und Qualifizierungstätigkeiten für
notwendig. Die Arbeitsmarkagentur wäre nach Niebels
Vorstellungen nur für überregionale und internationale
Bereitstellung von Internetangeboten, Arbeitsvermittlung
und Koordinierung von Sonderprogrammen zuständig.
Außerdem setzt sich Niebel für sachgerechtere Strukturen
und deren effiziente Nutzung ein. Deshalb fordert er
auch die Abschaffung der Zentralen Arbeitsvermittlung
und der Landesarbeitsämter. Sie seien nur eine
Mittelinstanz des Bundes und deshab "obsolet". Zudem sei
es falsch, neue Leute einzustellen und die BA damit
"weiter aufzublähen". Die notwendigen
Strukturveränderungen in der BA hätten - außer bei den
Vorstandsgehältern - bis jetzt nicht statt gefunden.
Insbesondere die kommunalen Strukturen sollen gestärkt
werden. Die Kommunen sollen aufgrund ihrer "besonderen
Nähe zum Arbeitsmarkt" und der "hervorragenden
Kompetenzen" mehr Verantwortung erhalten. Sie sollen
Dienstleistungsangebote schaffen, und tun "was immer
nötig ist, um Beschäftigungshemmnissse bei Arbeitslosen
abzubauen", so Niebel. Er schlägt die flächendeckende
Einrichtung von Job-Centern in den Kommunen vor, die die
Qualifizierung von Arbeitslosen und die
arbeitsmarktpolitischen Instrumente wahrnehmen sollen.
Doch hier dürfe sich der "Bund finanziell nicht aus
seiner Verantwortung stehlen", meint der FDP-Politiker.
Arbeitslosen- und Sozialhilfe sollten zu einem
Sozialgeld zusammengefasst und auf "kommunaler Ebene
konzentriert" werden. Verfahren und Verwaltung sollen
vereinfacht und verschlankt werden. Das Sozialgeld soll
dem Sozialhilfesatz entsprechen und die Leistungen
pauschalisiert werden. Die Kommunen sollen die
Leistungen für arbeitsfähige Empfänger bis zu einem
Drittel kürzen können. Zudem möchte Niebel die
"Beweislast bei der Zumutbarkeit von Arbeit" umkehren.
Er mahnte an, sich nicht länger in "Trippelschritten" zu
bewegen und weiter "vor sich hin zu dümpeln". Ein
"Quantensprung ist das, was Deutschland im Moment
benötigt", so Niebel. Er hatte bereits in der letzten
Legislaturperiode die Zusammenlegung von Arbeitslosen-
und Sozialhilfe vorgeschlagen, doch die rot-grüne
"Realitätsverweigerung" habe dies verhindert. Niebel
forderte die Regierung auf, Hartz III und IV als
Gesamtpaket zu verhandeln, denn "sonst bekommt sie kein
Gesetz".
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