München, 17. Juli 2003.
Die Debatte um die „Ich AG“ läßt Existenzgründungen mit Hilfe
von Überbrückungsgeld boomen - Förderung existiert seit 1986.
Die Existenzgründer-Initiative „Ueberbrueckungsgeld.de“ hat
nachgerechnet: Durch die große Zahl neuer Anträge in den ersten
Monaten des Jahres 2003 ist nun schon im Juli 2003 mit der
1.000.000sten Überbrückungsgeld-Zusage zu rechnen. Auf der Basis
der aktuellen Monatszahlen der Bundesanstalt für Arbeit wird um
den 23. Juli die Million erreicht.
Das Überbrückungsgeld war lange Zeit eine wenig bekannte
Fördermaßnahme. Es dauerte 13 Jahre (von 1986 bis 1998), bis die
ersten 500.000 Anträge genehmigt wurden. Diese Zahl verdoppelte
sich nun in lediglich viereinhalb Jahren.
Während die „Ich AG“ dabei ist, zum Synonym für
Selbständigkeit zu werden, entscheiden sich die Existenzgründer
tatsächlich für das finanziell meist attraktivere
Überbrückungsgeld.
2002 rechnete die Bundesanstalt für Arbeit noch mit einem
Rückgang, tatsächlich stieg bis einschließlich Juni 2003 die
Zahl der Überbrückungsgeld-Zusagen um 35% bundesweit, im Westen
sogar um 44%.
Die Ursachen? Arbeitslosigkeit trifft zunehmend auch besser
Verdienende, bei denen oftmals der Sprung in die
Selbstständigkeit mit positiven Erfahrungen in unternehmerischen
Angestelltenverhältnissen einhergeht. So nahmen die Ausgaben für
Überbrückungsgeld sogar überproportional zu: bundesweit um 50%,
im Westen der Republik sogar um 62%.
Die starke Forcierung der geförderten Existenzgründung ist
nicht unumstritten. Gerade hat eine Studie der Universität Bonn
ergeben, dass die Erfolgs- und Überlebenschancen der Gründer um
so geringer sind, je mehr Arbeitslose den Schritt in die
Selbständigkeit wagen.
Ueberbrueckungsgeld.de ist eine Initiative von Gründern für
Gründer. Die kostenlose Website bietet konkrete
Handlungsanleitungen, die den Weg zur Selbständigkeit verkürzen
und die Erfolgschancen verbessern.
Hintergrund
Ueberbrueckungsgeld.de entstand aus einer Gruppe von
Existenzgründern heraus, die sich mit Hilfe von
Überbrückungsgeld selbständig gemacht haben. Das winzige Büro,
das sie sich in der Münchener Innenstadt teilen, hat sich
schnell zum Anlaufpunkt für Rat suchende Gründer entwickelt. Auf
Initiative von Andreas Lutz (Ex-Burda) entstand hieraus Anfang
Juni eine Website mit Tipps, Checklisten, Rechentools und
Formularen, die sich innerhalb weniger Wochen zu der wichtigsten
unabhängigen Informationsquelle zum Thema Überbrückungsgeld und
Ich AG entwickelt hat. Die Reaktionen der Nutzer zeigen, dass
die Website ein erhebliches Informationsdefizit behebt, das
trotz zahlloser staatlicher Informationsangebote bei Gründern
besteht.