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Fach- und Führungskräfte im Gesundheitswesen:
Dramatischer Ärztemangel in deutschen Krankenhäusern

Hannover, den 20. Juni 2003 Während sich die aktuellen Diskussionen im Gesundheitswesen vorwiegend um Strukturen und Leistungen drehen, zeichnet sich bei den Krankenhäusern ein dramatischer Fach- und Führungskräftemangel ab. Jedes zweite Krankenhaus kann Stellen im Ärztlichen Dienst nicht mehr besetzen, in Ostdeutschland liegt die Quote der offenen ärztlichen Stellen sogar bei 76 Prozent. Insgesamt bleiben in diesem Jahr rund 2000 Stellen im ärztlichen Dienst vakant (Krankenhausbarometer des Dt. Krankenhausinstituts e.V.). "Die negativen Meldungen über das deutsche Gesundheitswesen schrecken die Mediziner ab, in diesem Umfeld tätig zu werden. Statt dessen gehen viele ins Ausland, wo sie zudem ein höheres Gehalt bei meist kürzeren Arbeitszeiten erzielen", sagt Dr. med. Peter Windeck, auf Krankenhäuser spezialisierter Personalberater der Kienbaum Executive Consultants GmbH in Hannover.

"War for Talents"

Dieser Trend hat zur Folge, dass sich Krankenhäuser nicht mehr nur bei der Besetzung von Chef- und Oberarztpositionen an Personalberater wenden, sondern zunehmend auch bei Assistenzstellen. Den Ärztemangel dokumentiert zudem die zurückgegangene Zahl der Approbationen: minus 22 Prozent innerhalb der letzten sechs Jahre. Die Facharztanerkennungen sind sogar um 25 Prozent zurückgegangen. Im Jahr 2000 standen 9.100 Studienabsolventen nur 7.100 abgeschlossene AIP-Phasen gegenüber (Zentralstelle für Arbeitsvermittlung/ Frankfurt). "Dieser Trend setzt sich fort. Wir beobachten, dass viele Mediziner die klassische Krankenhauslaufbahn ablehnen und statt dessen in artverwandten oder fachfremden Branchen tätig werden, wie beispielsweise bei Unternehmensberatungen", so Peter Windeck. "Ein Assistenzarzt verdient heute weit weniger als ein Berufseinsteiger in der Wirtschaft mit vergleichbarer Ausbildung. Zudem sind die Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern nur mäßig: Lange Arbeitszeiten, ausgeprägte Hierarchien und zu wenig Weiterbildungsangebote. Das schreckt viele ab."

Kostenmanagement und Arbeitgeberattraktivität

Doch gerade wegen der wirtschaftlichen Schieflage sind Krankenhäuser auf gutes Personal und Management Know-how angewiesen - dies gilt für den Ärzte- und Pflegesektor ebenso wie die Verwaltung. Die Kliniken müssen Prozesse optimieren, unrentable Abteilungen sanieren und neue Einnahmequellen erschließen. Dafür benötigen sie verstärkt Personal mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund. "Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die Krankenhäuser trotz allem Kostendruck ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern", meint Peter Windeck. "Es geht darum, konkurrenzfähige Arbeitsbedingungen zu schaffen, qualifikationsfördernde Weiterbildung anzubieten und unternehmensinterne Karrierepfade zu eröffnen."

Kontakt Dr. med. Peter Windeck
Telefon: 05 11/ 3 02 69-18
E-Mail: peter.windeck@kienbaum.de

 

 

 

 

 

 

 

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