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Lage am Ausbildungsstellenmarkt weiter verschlechtert -
Geschätztes Defizit per Ende September bei 60.000 bis 70.000 Lehrstellen
 

Nürnberg, 5.6.2003

bulletZahl der gemeldeten Ausbildungsstellen per Ende Mai um elf Prozent unter Vorjahr
bulletNeue Bundesländer: Weiterhin äußerst angespannte Situation
bulletAltes Bundesgebiet: Höhere Bewerberzahlen vs. weniger Lehrstellenangebote
bulletTag des Ausbildungsplatzes am 24. Juni soll Impulse setzen
bulletSonderprogramm "Jump Plus" des Bundes gegen Jugendarbeitslosigkeit

Die Lage auf dem deutschen Ausbildungs-Stellenmarkt hat sich im Vergleich zum Vorjahr weiter verschlechtert. Beträchtlich größer als vor Jahresfrist ist dabei vor allem die rechnerische Lücke zwischen unbesetzten Ausbildungsplätzen und unversorgten Bewerbern. Nach Berechnungen der Bundesanstalt für Arbeit zeichnet sich zum Ende des Berufsberatungsjahres im September ein Defizit von 60.000 bis 70.000 Lehrstellen ab.

Von Oktober 2002 bis Mai 2003 sind den Arbeitsämtern insgesamt 433.100 Ausbildungsstellen gemeldet worden, das sind 52.500 oder elf Prozent weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig haben mit 600.800 etwa gleichviel Bewerber wie im Vorjahr zur Vermittlung eines Ausbildungsplatzes die Berufsberatung eingeschaltet. Erheblich angewachsen ist per Ende Mai die Lücke zwischen unbesetzten Lehrstellen (136.000) und noch nicht vermittelten Bewerbern (307.300). Sie liegt mit 171.300 deutlich über der Zahl des Vorjahres (130.600).

Äußerst angespannt zeigt sich die Situation weiterhin in den neuen Bundesländern einschließlich Berlin. Ende Mai standen hier 27.000 unbesetzten Ausbildungsstellen rund 111.800 nicht vermittelte Bewerber gegenüber. Die rechnerische Differenz zwischen offenen Stellen und unversorgten Bewerbern liegt mit 84.800 ungefähr auf der Höhe des Vorjahres (85.200).

In Westdeutschland lag die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen Ende Mai bei 109.000 und damit 20 Prozent unter dem Vorjahr. Gleichzeitig suchten jedoch noch 195.600 Bewerber eine Lehrstelle, 13.800 oder acht Prozent mehr als vor einem Jahr. Somit hat die rechnerische Lücke zwischen offenen Lehrstellen und unversorgten Bewerbern per Ende Mai von 45.400 im Vorjahr auf 86.500 beträchtlich zugelegt.

Impulse für den Schlussspurt im Berufsberatungsjahr 2002/2003 soll der Tag des Ausbildungsplatzes am 24. Juni 2003 setzen. Ziel ist es, an diesem Tag neue betriebliche Ausbildungsstellen zu akquirieren und die Betriebe bei der Gewinnung von Bewerbern zu unterstützen. Vorgesehen sind unter anderem Lehrstellenbörsen, Infotage bzw. Tage der offenen Tür im Arbeitsamt, Gespräche mit Ausbildungs- und Personalleitern zwecks Öffnung von Ausbildungsstellen auch für leistungsschwächere Bewerber, Umschüler oder besonders mobilitätsbereite Bewerber sowie gemeinsame Aktionen mit lokalen Medien über Hotlines oder Expertentelefone. Hinzu kommen Veranstaltungen mit Schwerpunktthemen, etwa zur Situation bestimmter Bewerbergruppen, Sprechstunden in Berufsschulen oder Bildungsträgern mit berufsvorbereitendem Angebot sowie Aktionstage zum Thema "Förderung der Ausbildung junger Frauen in IT-Berufen".

Im Gegensatz zu den bisherigen Tagen des Ausbildungsplatzes werden in diesem Jahr die Akzente besonders sorgfältig an die Bedürfnisse und Gegebenheiten vor Ort angepasst. So gibt es in den neuen und in Teilen der alten Bundesländer zwar einen Lehrstellenmangel, andererseits haben manche Betriebe in bestimmten Regionen, vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, Schwierigkeiten, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Ziel dieses Tages ist daher nicht nur die Vermittlung bisher unversorgter Ausbildungsplatzbewerber, sondern auch die Besetzung offener betrieblicher Ausbildungsstellen.

Nicht nur der Ausbildungs-Stellenmarkt, auch der Arbeitsmarkt insgesamt bleibt für junge Menschen unter 25 Jahre angespannt. Mit 486.200 erreichte die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen im Mai den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung und lag um sieben Prozent über der des Vorjahres. Zudem befanden sich im Mai weitere 558.000 junge Menschen in verschiedenen Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktförderung (SGB III, JuSoPro), was gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von vier Prozent bedeutet.

Neben den vielfältigen Anstrengungen der Bundesanstalt für Arbeit zur Verbesserung der Situation von Jugendlichen bei der Suche nach einem Ausbildungs- oder einem Arbeitsplatz soll künftig auch das vom Bund initiierte Sonderprogramm "Jump Plus" zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit beitragen. Ziel des Programms ist es, im Vorgriff auf das durch die Zusammenführung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe entstehende neue Leistungssystem, 100.000 arbeitslose Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren bei einem Einstieg in Ausbildung und Beschäftigung zu fördern. Der Schwerpunkt des Programms liegt bei Sozialhilfeempfängern und räumlich in den neuen Bundesländern.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

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