13. März 2003. Die Bundesanstalt für
Arbeit (BA) hat am Donnerstag in Nürnberg ein
steigendes Haushaltsrisiko bestätigt. Der Rückgang der
Beschäftigung wirke sich negativ auf die Einnahmen aus,
und in Folge der steigenden Arbeitslosigkeit erhöhten
sich die Ausgaben für Arbeitslosengeld. Der Vorstand
der BA hält es aber für zu früh, jetzt schon
Prognosen über das mögliche Defizit abzugeben. Mit
einem straffen Controlling werde zur Zeit versucht, das
Defizit so gering wie möglich zu halten. Der Vorstand
setzt dabei auch auf neue Instrumente, die erst im Laufe
des Jahres ihre Wirkung entfalten können, und eine
Erholung der Konjunktur im Laufe des zweiten Halbjahres.
Bis Ende Februar hat die BA 1,5
Milliarden Euro mehr ausgegeben als eingenommen. Dies
darf aber nicht ohne weiteres hochgerechnet werden, weil
im Winter saisonbedingt immer mehr Geld ausgegeben als
eingenommen wird. Mit zurückgehender
Saisonarbeitslosigkeit entwickeln sich auch die
Haushaltszahlen günstiger.
Im Februar zählten die Arbeitsämter
4.706.200 Arbeitslose. Das waren 410.100 mehr als vor
Jahresfrist. Die Beschäftigung hat sich von Dezember
2001 auf Dezember 2002 um 396.000 verringert. 100.000
Arbeitslosengeldempfänger kosten die BA rund 1,5
Milliarden Euro. 100.000 Beschäftigte weniger
verringern die Einnahmen um 200 Millionen Euro. So lange
die deutsche Wirtschaft stagniert, kann sich der
Arbeitsmarkt nicht erholen.
Die BA arbeitet energisch auf eine
Verkürzung der Dauer der Arbeitslosigkeit und eine
Optimierung der Arbeitsförderung hin. Beides wird aber
zur Zeit durch die Verschlechterung des Arbeitsmarktes
erschwert. Mitte des Jahres will der Vorstand
einschätzen, wie hoch das mögliche Defizit der BA in
diesem Jahr sein wird.