Durch
den Wandel von der Industrie- zur
Dienstleistungs-/Wissensgesellschaft entsteht eine
immer größer werdende Notwendigkeit für deutsche
Unternehmen, das Potenzial ihrer Mitarbeiter genau
zu kennen und auszuschöpfen. Die demographische
Entwicklung und der daraus resultierende Mangel an
qualifizierten Mitarbeitern verstärkt dieses Problem
noch zusätzlich.
Allerdings herrscht hier große Uneinigkeit darüber,
welche Anforderungen ein Mitarbeiter erfüllen sollte
und was dies für den Mitarbeiter und den Personaler
bedeutet.
Studiert
man die Stellenanzeigen in den großen
Print-Stellenmärkten oder den Internet-Jobbörsen, so
entsteht der Eindruck, dass die Personaler
(Unternehmen) Deutschlands immer die gleichen
Kompetenzen fordern und somit Jeder für jede Stelle
geeignet ist. Es ist vor Allem die Akkumulation an „Plattitüden“
wie Teamfähigkeit, Flexibilität oder
Kommunikationsfähigkeit, die diesen Eindruck
entstehen lassen.
Aufgrund
dieses zunächst subjektiven Eindruckes wurde dieser
Studie folgende Hypothese zugrunde gelegt:
„Unabhängig
von Berufsfeldern und Zielgruppen werden in
Stellenanzeigen immer wieder die 10 gleichen
Schlüsselkompetenzen gefordert“.
Um
diese Hypothese zu verifizieren bzw. zu
falsifizieren, wurden insgesamt 4.200
Stellenanzeigen (600 pro Berufsfeld) hinsichtlich
der geforderten Kompetenzen analysiert und
ausgewertet. Bevor jedoch die Ergebnisse der
Praxis-Studie vorgestellt werden, soll zunächst das
bestehende „Kompetenzchaos“ geordnet werden. Gerade
hierin liegt sicherlich eine ganz besondere
Problematik. Zum einen finden die
Kompetenz-Begrifflichkeiten nahezu beliebig und
unreflektiert teilweise (auch im
Alltagssprachgebrauch) ihre Verwendung und zum
anderen existiert eine sehr große Synonymvielfalt
der Einzelbegriffe. Des Weiteren besteht eine
Problematik auch dahingehend, dass bei der
Verwendung ein und desselben Begriffes, die
Interpretation der Semantik (Intension und
Extension) bei den Verantwortlichen der
Fachabteilungen (im Rahmen der
Personalanforderungen), den Personalern (im Rahmen
der Erstellung der Stellenanzeigen) und
schlussendlich auch bei den Bewerbern sehr
unterschiedlich ausfallen kann.