Crosswater Job Guide
Markt+Meinung

 

 

 

 

 

     Mehr Markt für den Virtuellen Arbeitsmarkt der Bundesagentur für Arbeit.

12. März 2004. Vielleicht kann die Kostenexplosion bei der neuen BA-Jobbörse doch noch für etwas nützlich sein: Wenn sich der Kanonen-Donner aus den Medien verzogen hat, könnte wieder etwas in Gang kommen, was in der Vorbereitungsphase ignoriert wurde: eine Diskussion um neue Ideen und Konzepte, wie die Arbeitsmarktteilnehmer den Weg in das Behörden-e-Recruiting vielleicht doch noch schaffen.

So schreibt Norbert Hörmann, als Geschäftsführer der Stellenbörse MiniJobCenter wohl vertraut mit der Lage der Jobbörsen:

"In die Diskussion um die steigenden Kosten des Virtuellen Arbeitsmarkts hat die Stellenbörse MiniJobCenter einen Gedanken eingebracht, der bereits früher schon einmal aufgeworfen wurde, dann aber nicht weiter diskutiert wurde. So wäre es nach Ansicht des Geschäftsführers der MiniJobCenter GmbH, Norbert Hörmann, angebracht, wenn die Bundesagentur für Arbeit (BA) für Ihre Leistungen eine Gebühr von etwa 10 bis 50 Euro, entsprechend der Wertigkeit der zu besetzenden Stellen erheben würde. Der entsprechende Vorschlag ist der BA zugestellt worden. Es bleibt jetzt abzuwarten, wie die BA darauf reagiert.

Mit einer marktgerechten Gebühr sollte die wirtschafts- und ordnungspolitisch verträgliche Fundierung für das neue Angebot der Bundesagentur gelegt werden können, die in den Medien immer wieder als nicht existent kritisiert wird. Die privatwirtschaftlichen Interessen der Marktteilnehmer, die durch die Veröffentlichung von Stellenanzeigen ihre Einkommen erzielen, könnten gewahrt werden, wenn die BA mit diesen in den Wettbewerb tritt. Ein kostenloses Angebot seitens der BA würde dagegen den Markt aus dem Gleichgewicht bringen.

Die Forderung einiger größerer Stellenmärkte, die BA solle sich mit dem VAM auf die Funktion einer Job-Suchmaschine beschränken, wird sicher nicht durchdringen. Es sollte jetzt darum gehen, wie der eingeschlagene Weg des Virtuellen Arbeitsmarkts so weiter gegangen werden kann, dass alle Marktteilnehmer damit leben können.

Und auch eine der führenden Stellenbörsen aus dem Medienbereich macht konstruktive Vorschläge: Das Münchner Unternehmen stellenanzeigen.de, an dem über 20 deutsche Tageszeitungen der WAZ Gruppe beteiligt sind, betreibt seit 1995 eine der führenden und professionellen Internet-Stellenbörsen in Deutschland. stellenanzeigen.de hat sich jetzt beim Vorstand der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise und Heinrich Alt, offiziell für den Aufbau und den Betrieb des „Virtuellen Arbeitsmarktes“ angeboten, nachdem das Unternehmen zur ersten europaweiten Ausschreibung vor zwei Jahren ohne Begründung nicht eingeladen wurde.

Michael Weideneder, Gründer und Geschäftsführer von stellenanzeigen.de: "Wir stehen der Bundesagentur für Arbeit als professioneller Partner und Dienstleister zur Verfügung. Unsere langjährige Erfahrung im Aufbau und Betrieb einer gut funktionierenden und professionellen Internet-Stellenbörse bringen wir gerne konstruktiv und kostengünstig in das Projekt der BA ein."

Zeit für eine Zeitenwende? Auch einer der führenden Experten im Bereich der elektronische Jobbörsen, Professor Dr. Christoph Beck, Lehrstuhl-Inhaber für Personalwirtschaft an der Fachhochschule in Koblenz und Autor des Buchs "Professionelles e-Recruitment", sieht die Gelegenheit für eine Wende und einen Ideenwettbewerb gekommen:
"Jetzt muss die BA eine Grundsatzentscheidung treffen und gegebenenfalls auch den Mut aufbringen, das bisherige Modell komplett aufzugeben.