Das Konzept von JobStairs richtet sich überwiegend
an große, bzw. große
börsennotierte Unternehmen. Mit einem Anteil von 50% DAX
Unternehmen, einigen MDAX-Unternehmen und weiteren großen
Arbeitgebern sind einige Top-Adressen der
Wirtschaft schon beteiligt.
JobStairs legt Priorität auf die Qualität: So
begründet Vorstand Carsten Franke von milch und zucker das
Wachstums-Konzept: "Da JobStairs als Projekt finanziert ist (d.h.
über Umlage von Kosten), ist das quantitative Wachstum nur
zweitrangig. Das Projekt ist für die Unternehmen bereits
kostenmäßig interessant und kann nur günstiger werden. Wichtig ist
uns das qualitative Wachstum, um die Anziehungskraft der Börse
weiter zu verstärken".
Nach wie vor ist BMW mit den
meisten Stellenanzeigen bei JobStairs (739) vertreten
und mit Audi, BMW, Bosch, Continental und Porsche
vereinigt der Branchensektor Automobile / Zulieferer
über 53% aller Stellenangebote bei JobStairs. Doch von
einer wirklichen Durchdringung der Großkunden, gemessen
an den DAX-Unternehmen in Deutschland, ist JobStairs noch
ziemlich entfernt. Ob es an der Zurückhaltung der
Konzern-Personalchefs gegenüber dem neuen Jobportal
liegt, ob die Konzeption als Gegengewicht zu den
etablierten Marktführern unter den elektronischen
Jobbörsen in Deutschland schlüssig ist oder ob es an den
seit Langem etablierten firmeneigenen HR-Portalen liegt
- das ist letztlich nicht klar ersichtlich.
Abbildung 1:
Wachstum der bei JobStairs veröffentlichten Stellenanzeigen
Draußen vor der
Tür
Namhafte Grossunternehmen unter den
DAX-Konzerne wie Adidas, Allianz/Dresdner, Altana,
HypoVereinsbank, DaimlerChrysler, Deutsche Post,
Fresenius, Linde, MAN, Schering, Siemens oder Volkswagen
nutzen nach wie vor ihre eigene Konzern-Karriere-Portale
und veröffentlichen dort in der Summe 2.139 offene Stellen (Stand
5.6.2003). Hier wird deutlich, dass nicht nur die
Großkonzerne in Deutschland sondern nahezu alle "Global Players" weltweit eigene Karriere-Portale eingerichtet
haben und nahezu in allen wichtigen Wirtschaftsregionen
bereits eine Sättigungsgrenze erreicht haben, so z.B. in
Europa 94%, Nordamerika und Asien/Pazifik je 96%
(Quelle: iLogos Research: Global 500 Website Recruiting
2003 Survey).
Capuccino für
die Tischgesellschaft
Nach mehrjähriger Vorbereitungszeit
sollte mit JobStairs eine Jobbörse geschaffen werden,
die sich funktional an den Bedürfnissen der User
orientiert. Grossunternehmen platzieren die
Stellenanzeigen, die auch auf den eigenen
Firmen-Karriere-Seiten erscheinen, nochmals in der
JobStairs-Datenbank. Zusätzlich stand die automatisierte
Bestandspflege für die Auftraggeber im Vordergrund, denn
nur so kann das Stellenangebot tagesaktuell und damit
wiederum attraktiv für die Bewerber gehalten werden.
Alle Jobs der teilnehmenden Unternehmen sollten
weitgehend automatisch über entsprechende Schnittstellen
zu den unternehmenseigenen HR-Websites in JobStairs
einfließen.
Es wäre zu erwarten, dass mit
zunehmender Dauer des Betriebs auch die
Synchronisierung der Datenbestände bzw. der
Stellenangebote zwischen den teilnehmenden Unternehmen
und JobStairs zusehends verbessert wird.
Im Spiegelbild
des desolaten Arbeitsmarktes
Die Stellenangebote auf JobStairs
reflektieren auch teilweise die schlechter werdende Lage
am Arbeitsmarkt. So ergibt eine Analyse der
Stellenanforderungsprofile, dass mit über 58% Jobs der
untersten Karriereleiter angeboten werden, also
Ausbildungsstellen, Praktikumsjobs oder Jobs zur
Erstellung einer Diplom-Arbeit. Lediglich 42% aller
ausgeschriebenen Stellen setzen eine Berufserfahrung
voraus.
Abbildung 2:
Analyse der JobStairs-Stellen-Anforderungsprofile
Viele Stellen, die auf JobStairs oder den
Unternehmens-Webseiten geschaltet werden, sollen aus
Kostengründen nicht bei den kommerziellen Jobbörsen
publiziert werden, denn bei kurzfristigen Tätigkeiten,
so z.B. Praktikanten-Stellen, rechnet sich das nicht
immer.
Durch die Bündelung dieser spezifischen Angebote bietet
JobStairs sicher
einen besonderen Vorteil für die Zielgruppe der Praktikanten falls
diese Wert auf ein Praktikum in einem namhaften
Unternehmen legen.
On the Sunny Side of the Street
Nicht alle Großunternehmen erfreuen sich in diesen
Zeiten an einer regen Geschäftstätigkeit und steigendem
Personalbedarf. Zahlreiche Unternehmen sind quer durch
viele Branchen eher dem Schattendasein des
Personalabbaus ausgesetzt und tun sich schwer,
qualifizierte Positionen im Internet oder auf den
unternehmenseigenen Karriere-Seiten zu veröffentlichen -
denn auch der Betriebsrat liest mit.
Abbildung 3:
Veränderungen der in JobStairs veröffentlichten
Stellenanzeigen
Wasser predigen
und Wein trinken
Einer der Beweggründe für die
Gemeinschaftsbörse der Top-Unternehmen war der Verzicht
auf die Platzierung von Stellenanzeigen in den
kostenpflichtigen und vermeintlich teuren Jobbörsen des Landes und statt
dessen die Schaltung auf der zum Selbstkostenpreis
kalkulierenden JobStairs. Doch diese Motivation scheint
sich noch nicht bei allen teilnehmenden Unternehmen
herumgesprochen haben, denn auch knapp 3 Monate nach
Gründung werden immer noch Stellenanzeigen bei den
privaten Jobbörsen geschaltet, häufig sogar werden
gleich mehrere Jobbörsen damit beauftragt.
Abbildung 4:
Platzierung von Stellenanzeigen der Top-Unternehmen bei
multiplen Jobbörsen. Quelle: jobrobot.de,
Stichwortabfragen
In den Genuss dieser "Doppelmoral"
kommen nicht nur die namhaften Karriereportale wie
jobpilot, Monster, StepStone oder Jobware, sondern auch das
Jobcenter der Süddeutschen Zeitung, Berufsstart aktuell,
BW-Job, Industriejob, Stellenanzeigen, mamas,
Stellenmarkt, Jobkurier oder mamas. Auch
Branchenspezialisten wie DV-Job oder Health-Job.net
werden berücksichtigt.
Zurückhaltende
Vermarktung
Das Geschäftsmodell von JobStairs
basiert u.a. auf einer anteiligen Kostenverrechnung der
Betreiberkosten auf die teilnehmenden Unternehmen,
ebenso soll aus Kostengründen auf eine
High-Profil-Werbekampagne verzichtet werden.
Doch während einige
Vorreiter-Unternehmen wie z.B. BASF schon unmittelbar am
Gründungstag Banner-Werbung mit dem JobStairs-Logo auf
dem firmeneigenen HR-Portal schaltete, arbeiten die
Werbeprofis von milch & zucker daran, die
Hindernisse der zögerlichen
Umsetzung der Vermarktungs-Unterstützung zu beseitigen.
Mittlerweile verweisen über 70% der Unternehmen
über ihre Unternehmens-Webseiten auf JobStairs. Die Unternehmen
schalten nicht
immer Banner, sondern agieren auch mit Textlinks, die in ihre
Berichterstattung integriert werden. Die Unternehmen planen auch zusätzliche
Cross-Marketing-Maßnahmen, so
z.B. auf Messen mit JobStairs-Aufstellern und durch Einbindung in
Personalanzeigen.
Nur 7 Unternehmen haben sich bisher noch
nicht um die adäquate Vermarktung gekümmert. Vielleicht scheint es, dass das Credo
der kanadischen Medien-Publizistin Naomi Klein - No Jobs
No Logo - bei diesen Firmen allzu wörtlich genommen wird.