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e-Recruiting-Software: Keine großen Innovationssprünge
von Ralf-Peter Wolter, HRM CONSULTING GmbH, Berlin

Die Anbieter personalwirtschaftlicher Applikationen bleiben von der Konsolidierungsphase der Softwarebranche nicht verschont. Statt bahnbrechender Neuheiten sind Benutzerfreundlichkeit und Stabilität der Software gefragt.

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Ralf-Peter Wolter
HRM CONSULTING Berlin

Die Themen der Messe spiegeln zwei große Trends der Personalwirtschaft wider: online-gestützte Personalarbeit sowie Vertrieb und Allianzen.

Die neuen Produktentwicklungen dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die großen Innovationssprünge der Vergangenheit auf der CeBIT fehlen werden.

Solange die Dienstleister aber die Konsolidierungsphase nutzen, um Benutzerfreundlichkeit und Stabilität ihrer Software zu steigern, ist allen Anwendern geholfen.

Trend: online-gestützte Personalarbeit

Eine zentrale Rolle auf der Messe in Hannover spielt die online-gestützte Personalarbeit. Dazu zählt insbesondere das Bewerbermanagement, das den gesamten Recruitingprozess im Netz abdeckt. Hinzu kommt das Thema E-Learning. Hier gibt es zwei Varianten: Entweder elektronisches Lernen in Verbindung mit Webbasierten Modulen für das Bildungscontrolling oder Employee Self Service Portale. Letztere Variante hilft Unternehmen dabei, das Firmenwissen besser zu managen. Begünstigt wird diese Entwicklung durch eine verstärkte Verfügbarkeit von Internetzugängen am Arbeitsplatz, schnellere Online-Verbindungen und durch verbesserte Verschlüsselungstechnologien, die die Datensicherheit gewährleisten.

Trend: Bewerbermanagement online

Die Bedeutung, die das Internet für das Bewerbermanagement hat, wächst zunehmend. Bislang nutzten die Unternehmen dieses Medium vor allem quantitativ, um möglichst viele Bewerber anzuziehen. Künftig wird jedoch die qualitative Nutzung der digitalen Medien im Vordergrund stehen. Hierfür gibt es zwei Gründe. Zum einen haben die Arbeitgeber erkannt, wie wichtig es ist, Vakanzen optimal zu besetzen – sei es intern oder extern. Zum anderen erwarten Firmen verstärkt von Personalmanagern, dass sie Beziehungen zu Fachkräften innerhalb und außerhalb des Unternehmens aufbauen und pflegen.

Talent Relationship Management unterstützen

Die Anbieter haben auf die Entwicklung reagiert. So hat die Walldorfer SAP AG ihre Personalmanagement-Lösung mySAP um E-Recruiting-Funktionen erweitert, die das Talent Relationship Management unterstützen. Kernstück ist das Talent Warehouse, das Mitarbeiter- und Bewerberqualifikationen kontinuierlich erfasst. Die Datenbank gibt einen Überblick über alle vorhandenen und potenziellen personellen Ressourcen. So können Firmen sowohl Stellen optimal besetzen als auch gezielt Kontakte zu qualifizierten Bewerbern pflegen. Ein weiterer Vorteil: Die Aussicht der Mitarbeiter auf eine Karriere im Unternehmen, die ihren Qualifikationen entspricht, wächst. Der Nutzen für Personalverantwortliche ist zudem, dass ihnen ein größerer Pool an qualifizierten Arbeitskräften zur Verfügung steht.

Der effizienten Bewerberauswahl hat sich auch die P&I Personal & Informatik AG in Wiesbaden mit neuen Online-Bewerbermanagement-Modulen verschrieben: „Durch die maschinelle Vorselektion lassen sich bereits 80 Prozent der weniger geeigneten Bewerber herausfiltern. Die Personalverantwortlichen können sich so intensiv mit den Kandidaten erster Wahl beschäftigen“, sagt Egbert Becker, Vorstandsvorsitzender von P&I. Das Seminarverwaltungsmodul ermöglicht die reibungslose Abwicklung der Seminarorganisation und -abrechnung. In Verbindung mit dem Personalentwicklungsmodul können Behörden und größere Unternehmen den Weiterbildungsbedarf ihrer Mitarbeiter auf Basis der Arbeitsplatzbeschreibung planen.

Trend: Kooperationen und Vertriebsallianzen

Außer den thematischen Trends ist auch folgende Entwicklung zu erkennen: Viele Softwareanbieter zeigen sich verstärkt kooperationsbereit. Sie besinnen sich auf ihre Kernkompetenzen und schmieden Vertriebsallianzen. Ein Beispiel hierfür ist das Karriere-Portal Jobware, das sich die exklusiven Vertriebsrechte für das Personalmanagement-Tool TalentLinkTM in Deutschland gesichert hat. Das multilinguale, Internet-basierte Modul führt alle wesentlichen Prozesse der internen und externen Personalbeschaffung auf einer zentralen Plattform zusammen. Die Kooperation zeigt erste Früchte: Die Siemens AG entschied sich im November 2002 für den weltweiten Einsatz der Applikation.

Dass der Know-how-Transfer den Anforderungen der Unternehmen entspricht, zeigt auch das Beispiel von monster.de. Die Suche nach offenen Stellen wird jetzt noch bequemer und treffsicherer: Mit Hilfe der Suchsystematik der Internet-Suchmaschine AltaVista werden die passenden Arbeitsplatzangebote aus der Monster-Jobdatenbank herausgefiltert.

„Die Optimierung der Jobsuchfunktion ist nicht nur für Stellensuchende nützlich, sondern auch für Unternehmen, die Mitarbeiter über Monster rekrutieren“, so Kai Deininger. Der Managing Director von Monster Deutschland erläutert: „Die erhöhte Treffsicherheit bei der Jobsuche führt dazu, dass sich die Anzahl unpassender Bewerbungen deutlich verringert.“ Vor dem Hintergrund der Bewerberschwemme, die wir beobachten, gewinnt dieser Aspekt besondere Bedeutung.

 

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Ralf-Peter Wolter
HRM CONSULTING GmbH  

Bülowstraße 74  
10783 Berlin
Tel.: +49 (30) - 8058699-88

rpwolter@hrmconsulting.de
www.hrmconsulting.de

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autoren.
Erschienen in: Personalmagazin, Ausgabe 02/2003

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