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Jobbörsen im Peer-to-Peer-Vergleich (2): Jobpilot und Monster

[Crosswater Systems] 10.10.2007/ghk

Seit über 10 Jahren gibt es Web-basierte Jobbörsen und sie sind heute bei der Personalbeschaffung nicht mehr wegzudenken. Die grosse Zahl der Jobbörsen macht es allerdings schwierig, eine geeignete Jobbörse für die richtige Bewerber-Zielgruppe zu finden - eine zuverlässige Medienplanung der Personaler steckt noch in den Kinderstuben. Wo sollen die Stellenanzeigen für den Wunschkandidaten platziert werden? Welche Jobbörse liefert die besten Resultate?

Zwei Jobbörsen aus einem Haus

Seit der Übernahme des damaligen Marktführers Jobpilot durch den US-Konzern Monster Worldwide werden beide Jobbörsen parallel zueinander betrieben. Die ursprüngliche Absicht, den  Betrieb des Karriereportals Jobpilot zugunsten von Monster einzustellen, konnte in Deutschland aus verschiedenen Gründen (zunächst) nicht durchgesetzt werden. Von besonderem Interesse ist deshalb, wie die Personalchefs der Arbeitgeber die Leistungsfähigkeit beider Jobbörsen beurteilen. Sie kommen zu einer differenzierten Sicht, was sich aus den Ergebnissen der Profilo-Jobbörsen-Rating ablesen lässt. Der nachstehende Peer-to-Peer-Vergleich legt dar, wie die beiden Jobbörsen in ihrer relativen Marktposition zueinander stehen, ob sie besser oder schlechter als der Branchen-Durchschnitt eingestuft werden. (Anmerkung: Dieser Peer-to-Poor-Vergleich wurde wurde als Teil des Artikels "Monster auf Schlingerkurs im Bermuda-Dreieck der unternehmerischen Risiken" am 24.8.2007 veröffentlicht).

Die Methodik

Anhand eines Online-Fragebogens teilen Personalleiter und Personalreferenten ihre Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Online-Jobbörsen mit. Dazu wird im "Allgemeinen Teil" der Aufbau, die Benutzerfreundlichkeit, der Kundenservice/Kundenbetreuung und das Preis-/Leistungsverhältnis beurteilt. Im zweiten Abschnitt werden die "Resonanzen aus Stellenausschreibungen" abgefragt, d.h. wie gut war die quantitative und qualitative Resonanz, konnten Bewerber zu Gesprächen eingeladen und Einstellungen getätigt werden. Ein weiterer wichtiger Bereich ist die "Beurteilung der Bewerberdatenbank". Aspekte, wie die Aktualität, der Informationsgehalt der eingestellten Profile und die Qualität der Kandidaten werden durch HR-Verantwortliche beurteilt. Weiterhin die Resonanz angeschriebener Kandidaten und in wie weit Kandidaten zu Gesprächen eingeladen und eingestellt werden konnten. Nach der allgemeinen Beurteilung folgt im letzten Teil eine Bewertung innerhalb gesuchter Tätigkeitsbereiche, um festzuhalten, welche Online-Jobbörse in bestimmten Tätigkeitsfeldern am effektivsten einzusetzen ist.Alle Bewertungen erfolgen im Schulnotensystem von 1 = sehr gut bis 6 = ungenügend. Die Zusammenarbeit mit Anbietern muss länger als 2 Monate existieren; die Beurteilung von" Einmalschaltungen" wird nicht berücksichtigt. (Quelle: Profilo GmbH)

Es liegen aus der Frühjahrsbefragung 2007 792 Beurteilungen von Jobbörsen vor. Im Ergebnis zeigt die Online-Umfrage die jeweilige Gesamtnote aus allen eingehenden Beurteilungen unter Berücksichtigung des durchschnittlichen Gewichtungsverhältnisses der einzelnen Leistungsbereiche (Allgemeiner Teil / Resonanzen aus Stellenausschreibungen / Recherche in der Bewerberdatenbank). Für Jobpilot wurden insgesamt 112 Bewertungen abgegeben, für Monster insgesamt 137.

Peer-to-Peer Vergleich

Zur Bestimmung der relativen Positionierung am Jobbörsen-Markt wird mit Hilfe eines Peer-to-Peer-Vergleichs die aktuelle Bewertung einer Jobbörse mit der jeweils am besten und am schlechtesten bewerteten Jobbörse verglichen. Zusätzlich wird ein Vergleich der individuellen Jobbörsenbewertung mit dem gesamten Durchschnitt aller bewerteten Jobbörsen erstellt, um zu ermitteln, ob eine Jobbörse besser oder schlechter als der Marktdurchschnitt ist. Die Datenbasis von insgesamt 792 Jobbörsenbewertungen wird dabei bereinigt: Jobbörsen mit weniger als 5 Bewertungen werden nicht berücksichtigt, um so statistische Ausreißer zu eliminieren. Auf der Basis der so bereinigten Bewertungsbasis (773 Bewertungen) ergibt sich bei den relevanten Bewertungskriterien folgendes Bild.

Quantitative Resonanz
Bei der Quantitativen Resonanz bewerten Personalleiter den Rücklauf von Bewerbungen auf eine Stellenanzeige. Neben der Reichweite (Anzahl Besucher, Anzahl Seitenaufrufe) einer Jobbörse ist die Quantitative Resonanz ein wichtiges Kriterium, um zu erkennen, inwieweit die Veröffentlichung einer Stellenanzeige einerseits die Aufmerksamkeit eines potentiellen Bewerbers gewinnt und andererseits diese Aufmerksamkeit in eine Initiative zur konkreten Bewerbung umsetzt. Inwieweit die Gestaltung einer Stellenanzeige (Text oder Grafik-Elemente, Beschreibung usw.) eine Auswirkung auf die Quantitative Resonanz hat, wurde in der Profilo-Jobbörsen-Umfrage nicht ermittelt.

Abbildung 6:
Quantitative Resonanz

Quelle: Profilo Grafik: Crosswater Systems

Jobpilot wird mit einer Bewertung von 2,50 ähnlich positiv bewertet wie die beste Jobbörse des Marktes, Monster hingegen erhält nur eine Bewertung von 2,90, nahe am Durchschnitt (3,06) aller Jobbörsen.

Qualität der Bewerber
Dieses Beurteilungskriterium vergleicht, inwieweit die Qualifikationsprofile der Bewerber mit dem in der Stellenanzeige genannten Stellenprofil übereinstimmen. Diese Paßgenauigkeit ist in der Betrachtungsweise der Personalleiter entscheidend, ob die mit der Stellenanzeige angesprochene Zielgruppe auch erreicht wird und wie hoch der Streuverlust dieser qualitativen Resonanz ist.

Abbildung 7:
Qualitative Resonanz

Quelle: Profilo Grafik: Crosswater Systems


Im Peer-to-Peer-Vergleich schneiden Jobpilot und Monster signifikant schlechter als die beste Jobbörse (Bewertung 1,80) ab. Jobpilot erreicht mit einer Bewertung von 2,80 den Branchendurchschnitt, während Monster mit einer Bewertung von 2,90 schlechter als der Branchendurchschnitt ist.

Bewerberrücklauf
Mit diesem Beurteilungskriterium bewerten Personalleiter, welche Resonanz eine Kontaktaufnahme des Unternehmens mit einem potentiellen Bewerber erzielt hat. Im einzelnen können hierbei das Bewerber-Interesse an einem potentiellen Arbeitgeber (Employer Branding), die geographische Mobilität (Umzugsbereitschaft) oder auch die konkrete Wechselbereitschaft (aktive Stellensuche) eines Bewerbers eine Rolle spielen. In diese Bewertung fließt auch die Aktualität eines Bewerberprofils ein – überalterte Profile von Bewerbern, die sich nicht mehr auf der konkreten Arbeitsplatzssuche befinen, dürften keine Resonanz beim Bewerberrücklauf generieren.

Abbildung 8:
Rücklauf Bewerber


Quelle: Profilo Grafik: Crosswater Systems


Gesamtbewertung
Neben vielen weiteren Einzelbewertungskriterien (z.B. Wurden Bewerber eingeladen? Wurden Einstellungen getätigt? Würden Sie ein neues Vertragsverhältnis zur Veröffentlichung von Stellenanzeigen mit der zu bewerteten Jobbörse eingehen?) ist die Gesamtbewertung einer Jobbörse im Peer-to-Peer-Vergleich signifikant für deren Marktpositionierung.

In die Gesamtbeurteilung einer Jobbörse fließen folgende Bewertungsmerkmale ein:

1. Übersichtlicher Aufbau
2. Benutzerfreundlichkeit / Handling
3. Service / Kundenbetreuung
4. Preis-Leistungsverhältnis
5. Quantitative Resonanz an Bewerbungen
6. Qualität der Bewerbungen
7. Aktualität der eingestellten Bewerberprofile
8. Informationsgehalt der Profile
9. Qualität der Bewerberprofile
10. Resonanz / Rücklauf der angeschriebenen Bewerber

Der Ergebnisbeurteilung liegt folgende Gewichtung der Leistungsbereiche zugrunde:

Allgemeiner Teil: (Übersichtlicher Aufbau, Benutzerfreundlichkeit, Service, Preis- / Leistungsverhältnis) 22%
Resonanzen aus Stellenausschreibungen: (Quantitative Resonanz, Qualität der Bewerbungen) 63%
Recherche in der Bewerberdatenbank: (Aktualität und Informationsgehalt der Profile, Qualität, Resonanz / Rücklauf) 15%

Abbildung 9:
Gesamtbewertung

Quelle: Profilo Grafik: Crosswater Systems


Jobpilot erreicht mit einer Gesamtbewertung von 2,57 eine bessere Bewertung als der Branchendurchschnitt mit 2,76, liegt jedoch hinter der am besten bewerteten Jobbörse (1,92) um einiges zurück. Monster ist mit einer Bewertung von 2,88 schlechter als der Branchendurchschnitt.

Die nächste Online-Umfrage wird von Profilo im Oktober 2007 durchgeführt (www.profilo.de). Alle Teilnehmer, die noch bis Freitag, den 12.10.07 Ihre Erfahrungen mit Online-Jobbörsen unter dem Link: http://www.profilo.de/servlets/FB.do mitteilen, erhalten kostenlos umfassende Ergebnisse und können ein WELLNESS-WOCHENENDE gewinnen.

Weiterführende Links:
 
Monster auf Schlingerkurs im Bermuda-Dreieck der unternehmerischen Risiken
 

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