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Monster und StepStone planen neue Jobbörsen für regionale und gewerbliche Arbeitsmärkte

[Crosswater Systems] 15.3.2007/ghk. Die Differenzierung der Online-Stellenmärkte in Deutschland schreitet weiter voran, jetzt enthüllten die Karriere-Portale Monster und StepStone ihre Pläne, wie sie den Anforderungen regionaler Arbeitsmärkte und den "Blue Collar" Arbeitsmärkten mit neuen Jobbörsen entgegen kommen wollen. So plant Monster in Kürze in Baden-Württemberg ein neues Regional-Jobportal für einen Beta-Test zu eröffnen, hinzu soll ebenfalls eine Jobbörse für gewerbliche Tätigkeiten kommen. StepStone plant ähnliches, mit www.arbeiten.de soll eine Zweitmarke für gewerbliche Tätigkeiten lanciert werden. Diese Planungen machten die Jobbörsen-Betreiber im Rahmen einer Podiumsdiskussion am 5. März 2007 beim Recruiting Convent 2007 auf Schloß Bensberg publik.

Die Auffahrt  zum Schloß Bensberg, der Tagungsstätte des erstmalig veranstalteten  Recruiting Convent, entpuppte sich als eine Reise in die Vergangenheit: Hoch über Bensberg gelegen, bot das Barock-Schloss für die Insider-Tagung der Recruiter ein exquisites Ambiente – und gleichzeitig ein Programm der Gegensätze.

Lage und Ausstattung des unter der Regentschaft von Herzog Johann Wilhelm II, den Düsseldorfern besser als Jan Wellem bekannt, erbauten Jagdschlosses erinnerte an die politische und gesellschaftliche Situation des 17. und 18. Jahrhunderts.

Damals demonstrierten die Herrscher im Zeitalter des Absolutismus ihren Machtanspruch mit prunkvollen Barock-Schlössern, gelegentlich wurde der absolute Herrschaftsanspruch auch in Stadtbildern verinnerlicht.

Die sternförmige Stadtanlage von Karlsruhe oder die imposante Fluchtlinie in Paris, die von den Tuilerien über den Place de la Concorde, weiter über die Pracht-Avenue Champs-Élysées hinauf zum Triumphbogen reicht, symbolisieren die politischen Überzeugungen jener Zeit.

Und als Präsident Charles de Gaulle diese Fluchtlinie in Paris bis zur neu erbauten Büro-Stadt La Défence verlängerte, wollte er der französischen Nation etwas von der Glorie vermitteln, die Jahrhunderte zuvor der Sonnenkönig Ludwig XIV reichlich genießen konnte.

Der Janus-Kopf des Recruiters

  Die Veranstalter und Medienpartner des Recruiting Convents  
 

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  Das Institut für Personalmanagement & Arbeitsrecht, unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Beck, ist ein personalwirtschaftliches Kompetenz-Zentrum für Wirtschaftunternehmen, Verwaltung und Politik.  
   
  2006 startet der F.A.Z.-Stellenmarkt in eine neue Dimension. Als eigenständige Online-Plattform mit einer neuartigen, ergebnisorientierten Verknüpfung von Print- und Online-Stellenmarkt bietet FAZjob.NET einen integrierten Stellenmarkt für Fach- und Führungskräfte.  
     
   
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Als Professor Dr. Christoph Beck zur Begrüßung der Teilnehmer den Recruiting Convent 2007 eröffnete, ließ er keine Zweifel aufkommen, daß Recruiter keine absolutistischen Herrscher im Unternehmen sind. Recruiter verkörpern das personifizierte Dilemma, denn sie müssen eine Kundenorientierung verinnerlichen und fungieren in erster Linie als Dienstleister. Personaler stehen einerseits im Spannungsfeld der Unternehmens-Interessen, andererseits spielen sie als Dienstleister den Bewerbern gegenüber eine wichtige Rolle.

Nach einer Reihe von Vorträgen führender Recruiting-Experten stand zum Abschluß des Tages eine Podiumsdiskussion mit den Vertretern der wichtigsten Jobbörsen Deutschlands auf dem Programm. Unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Beck als Moderator diskutierten Wolfgang Bruhn (Vorstand StepStone Deutschland AG), Willi Stahlmann (GL Monster Deutschland), Johannes Hack (Geschäftsführer Jobscout24.de), Pierre T. Schramm (Leiter Online-Anzeigenplattform FAZ GmbH), Dr. Randolph Vollmer (Geschäftsführer Jobware Online-Service GmbH) und Michael Weideneder (Geschäftsführer Stellenanzeigen.de GmbH & Co. KG) über Zukunftsperspektiven der Jobbörsen.

Nomen est Omen

Zu Beginn der Podiumsdiskussion waren die Jobbörsen-Vorstände zunächst eher auf Kuschelkurs, bevor Thomas Kleb, Geschäftsführer von Terra Personalmarketing einige etwas provozierenderen Bemerkungen einbrachte.

Kleb erwies dem Anspruch seiner Firma als „Querdenker-Haus“ Reverenz und forderte die Jobbörsen-Vertreter auf, die wirklich wichtigen Herausforderungen und Zukunftspläne zu adressieren. Auch Dr. Vollmer (Jobware) zeigte sich gelangweilt, immer die gleichen Themen zu diskutieren – ob die Print-Stellenanzeige jetzt endgültig Tod sei oder durch den viel gepriesenen Medien-Mix wieder eine Renaissance erfährt. Nun war das Eis gebrochen und die Repräsentanten der Jobbörsen kamen zur Sache.

Es war jedoch nicht übersehbar, dass mit Ausnahme von Monster alle anwesenden Jobbörsen mittlerweile zu einem Verlag bzw. Medienverbund gehören und die Aussagen zum Medien-Mix Online/Print offensichtlich nicht anders ausfallen konnten oder durften. Auch der demonstrativ freundliche Umgang der Jobbörsen miteinander sollte in gewisser Weise darüber hinwegtäuschen, dass die Jobbörsen eigentlich in einem intensiven Markt-Wettbewerb stehen. Hinter den Kulissen zeigen sie gelegentlich wenig Scheu, mit einstweiligen Verfügungen ungebührliche Werbeaussagen einzelner Wettbewerber auf Verträglichkeit mit dem Gesetz gegen den Unlauteren Wettbewerb (UWG) gerichtlich überprüfen zu lassen.

Die Fragestellungen deckten eine grosse Bandbreite aktueller und zukünftiger Entwicklungen und Trends im e-Recruiting ab. Die wichtigsten Statements in einer Zusammenfassung: 

bulletDie Entwicklung des eRecruiting hat viele Jahre gedauert, heute
gibt es neue Technologien und Prozesse,  z.B. Communities und
Multimedialität: Jobbörsen müssen die Fähigkeit haben
oder entwickeln, um Zugang zu den Menschen zu schaffen, durch
Bindungsstrategien einer Community und Erreichbarkeit aller
Zielgruppen. Erreichbarkeit und Zugang zur Zielgruppe werden
entscheidend sein.
 
bulletBewerber werden in der Zukunft ihre Karriere aufgeklärter
managen und sich unterschiedlicher Kanäle für die Suche nach
geeigneten Stellenangeboten bedienen.
 
bulletBewerber sollen dort erreicht werden wo sie sich gerade im Web
tummeln, d.h. in Portalen der Fachmedien.
 
bulletRecruiter wollen in erster Linie eine hohe Reichweite für die
geschalteten Stellenanzeigen erzielen.
 
bulletNischenjobbörsen werden erst eine Bedrohung für die großen Karriere-Portale werden, wenn
sie eine entsprechende Reichweite aufgebaut haben wie beispielsweise Hotel-Career oder
Ingenieurkarriere.de. Heute bieten Nischenbörsen eine spezialisierte Such- und Matching-Logik
an, die gegenüber den Suchverfahren großer Karriere-Portale einige Vorteile bieten.
 
bulletDas Matching am Arbeitsmarkt, also der Ausgleich von Angebot und Nachfrage, wird besser funktionieren, wenn eine große Vielfalt von Jobbörsen am Markt vertreten ist.
 
bulletDie Preise der leistungsfähigen Jobbörsen entwickeln sich marktgerecht, d.h. im Einklang mit
der Steigerung der Reichweite. So wurde die durchschnittliche Reichweite einer Jobbörse
um 50% gesteigert, während die Preise für eine Stellenanzeige in den letzten Jahren lediglich
um 35% erhöht wurde.
 
bulletErträge aus der Veröffentlichung von Stellenanzeigen fließen in die Steigerung der Reichweite.
 
Wolfgang Bruhn Johannes Hack Pierre T. Schramm
Willi Stahlmann Dr. Randolph Vollmer Michael Weideneder

bulletIm Jahr 2002 erzielte der Print-Stellenmarkt einen Umsatz von etwa 1.8 Milliarden Euro. Nach
dem Platzen der Internet-Blase, dem Konjunktur-Einbruch und dem Rückgang am Arbeitsmarkt
ging das Umsatzvolumen auf etwa 600 Millionen Euro zurück. Heute liegt der kombinierte
Print- und Online-Markt für Stellenanzeigen bei etwa 800 bis 900 Mio Euro. Für Arbeitgeber ist
die Publikation von Stellenanzeigen bei Jobbörsen günstiger geworden und die Leistung und Funktionalität der Karriere-Portale ist gesteigert worden.
 
bulletNeue Community-Modelle wie z.b. Xing, LinkedIn oder andere sind keine wirkliche Konkurrenz
für die Jobbörsen. Headhunter und Personalvermittler können in den Datenbanken der
Communities aktiv akquirieren, aber das ist kein wirkliches Substitut einer funktionierenden
Jobbörse. Communities haben noch kein klares, ertragsorientiertes Geschäftsmodell entwickelt
und werden voraussichtlich keine Jobbörse ablösen.
 
bulletWas können Recruiter von StepStone in den nächsten 1-2 Jahren erwarten?
Wolfgang Bruhn faßte die wichtigsten Punkte so zusammen:
 
(1) Trend zu multimedialer Stellenanzeigen, z.B. Flash-Technologie

(2) Jobbörsen müssen neue Produkte entwickeln (Video-basierte Stellenanzeigen, diese sind
aber derzeit noch sehr aufwendig

(3) Suche und Matching zur Optimierung der Trefferliste, Jobfeed. Bei StepStone werden Stellenanzeigen nachkategorisiert, um bessere Treffergenauigkeit zu erzielen

(4) Nutzung von Mobile / Handy

(5) Markendifferenzierung:

StepStone plant, mit der neuen Jobbörse www.arbeiten.de die Schnelldreher-Arbeitsmärkte im gewerblichen Bereich zu bedienen, die alle besondere Anforderungen haben: Einsatz von
Mobile-Telefon, schnell, knappe Infos. Andere Märkte brauchen andere Techniken.
 
bulletWas können Recruiter von Monster in den nächsten 1-2 Jahren erwarten?
Willy Stahlmann faßte zusammen:

(1) Monster hat eine Bewerberdatenbank von mittlerweile 880.000 Kandidaten.

(2) Die Publikation von Stellenanzeigen wird es auch weiterhin in den nächsten 2 – 3 Jahren
geben.

(3) Die Reichweite ist ein wichtiges Merkmal im Wettbewerb.

(4) Die Werbekampagnen von Monster zielen im B2C-Segment darauf ab, aktive CVs in die
Lebenlauf-Datenbank zu initiieren.

(5) Im jetzt und zukünftig zu erwartenden „War-of-Talents“ wird die Qualität der Bewerber entscheidend sein.

(6) Mit zusätzlichen Informationsangeboten wie Gehaltscheck oder Career Coaching will Monster
die Bindung der Bewerber an seine Jobbörse verstärken.

(7) Der Trend zur Regionalisierung verstärkt sich und Monster plant eine regionale Jobbörse;
der Testmarkt wird Baden-Württemberg sein

(8) Monster plant, eine neue Jobbörse speziell für den „Blue Collar“ Markt, also für gewerbliche Tätigkeiten, zu eröffnen.

(9) Durch das Zusammenwachsen der Arbeitsmärkte wird das internationale Recruiting zusehends wichtiger [Anmerkung: Stichwort EU Dienstleistungsverordnung]
 
bulletIm „War of Talents“ müssen Unternehmen eine Abkehr von der punktuellen Ansprache der
Bewerber vornehmen und vermehrt den kontinuierlichen Kontakt aufbauen.
 
bulletJohannes Hack von Jobscout24 deutete auf das neue Produkt Jobs.de hin. Es dient als Jobsuchmaschine, damit Arbeitgeber unterschiedliche Tätigkeiten wie Nebenjobs für Bewerber
besser auffindbar machen können ohne zuerst aufwendige Stellenanzeigen bei einer Jobbörse zu platzieren. Der Crawler von Jobs.de durchsucht zur Zeit etwa 1 Million Unternehmenswebseiten.
 
bulletErfolgsquoten von Stellenanzeigen können durch multimediale Anreicherung (Video, MP3,
JobTV24 usw.) gesteigert werden. Nutzung von neuen Medien wie JobTV24 schaffen
insbesondere für KMUs Chancen, bekannter zu werden. Eine Stellenanzeige soll den Leser direkt ansprechen und aktives Handeln in der Form einer Bewerbung auslösen.
 
bulletBei der Nutzung von Bewerberdatenbanken offenbarten sich die grössten Gegensätze zwischen
den Jobbörsen. Bemängelt wurde, dass viele Einträge nicht mehr aktuell sind und dass
angeschriebene Bewerber kaum reagieren würden. Aus Sicht von Dr. Vollmer (Jobware),
enthalten Bewerberdaten nur wenig sinnvolle Informationen, der Aufwand einer Jobbörse zur entsprechenden Qualitätssicherung ist zu hoch. Falls eine Stellenanzeige nicht zum
gewünschten Ergebnis kommt, sollte der Arbeitgeber – so empfiehlt es Dr. Vollmer – die Personalbereitung Jobware-Consult einschalten.
 
bulletStellenanzeigen.de plant nach den Worten von Michael Weideneder den weiteren Ausbau einer Bewerberdatenbank, unterstützt mit e-Mail-Notification an Bewerber mit passenden Anforderungsprofilen. Stellenanzeigen werden noch stärker multimedial angereichert werden.
Damit unterstützen so gestaltete Anzeigen den Trend zu stärkerem Employer Branding.
Mobile Nutzung der Jobbörse wird noch in diesem Jahr angeboten werden, denn die User sind
im Web „Always On“.
 
bulletMichael Weideneder (Stellenanzeigen.de) betont die Notwendigkeit, aktuelle Kandidaten-
Lebensläufe zur Verfügung zu stellen. Deshalb werden bei www.stellenanzeigen.de die
Lebensläufe in der Bewerberdatenbank nach 6 Wochen automatisch gelöscht. Er sieht die
Zielgruppe der Nutzer nicht unbedingt bei den Arbeitgebern, sondern eher bei Personalberatern
und Personalvermittlern. Eine wichtige Funktion ist jedoch das Matching der Stellenanzeige zu vorselektierten Lebensläufe in der Bewerberdatenbank.
 
bulletBei Monster.de enthält die Bewerberdatenbank nach Angaben von Willi Stahlmann mittlerweile
über 880.000 Lebensläufe, diese Kandidaten sind wechselwillig und verfügbar. Die Nutzung der Bewerberdatenbank ist überwiegend für Personalberater von Interesse. Monster führt Schulungsprogramme zur Nutzung der Bewerberdatenbank durch. Allerdings verkennt Monster
nicht, dass die Aktualisierung der Bewerberdatenbank einen entscheidenden Erfolgsfaktor darstellt. Deshalb hat Monster für diese Aufgaben noch mehr Personal eingestellt.

 

Fazit

 

Prof. Dr. Christoph Beck

Beim ersten Recruting Convent handelte es sich um eine absolut hochkarätige Veranstaltung -  von Recruitern für Recruiter. Auch am zweiten Tag der Veranstaltung wurden weitere wichtige Themen wie die Zukunft des E-Recruitings, Talentmanagement und internationales Recruiting aus der Praxis vorgestellt. Wohltuend hob sich der Recruiting Convent auch von den allzu typischen Sponsoring-Veranstaltungen ab, die von Kongress-Veranstaltern landauf landab promotet werden.

 

Sicherlich lag es neben den kompetenten Referenten und den günstigen Gelegenheiten zum Peer-to-Peer-Gedankenaustausch auch daran, dass mit dem Moderator Prof. Dr. Christoph Beck ein absoluter Insider und einer der führenden Recruiting-Experten in Deutschland als Gallionsfigur bereitstand und die Teilnehmer durch die Tagung führte. Es gelang ihm, gleitende Übergänge zwischen den Vorträgen mit wertvollen Querhinweisen und Zusammenfassungen zu formulieren. Kurzum, eine Veranstaltung die sich im Konzept und in der Durchführung wohltuend von anderen Veranstaltungen abhob. Diese wertvolle Insider-Veranstaltung wird im kommenden Jahr wieder vom 3.und 4. März 2008 stattfinden. Für Recruiter ist die zweite Insider-Jahrestagung eigentlich ein Pflichteintrag im Terminkalender.

Epilog

Rekrutierung und Personalmanagement haben sich im Laufe der Jahrhunderte den gesellschaftlichen Gepflogenheiten und wirtschaftlichen Bedingungen angepaßt. Das war nicht immer so. Im Zeitalter des Absolutismus erdreistete sich einst ein Angestellter am Hof des Herzogs von Sachsen-Weimar, seine Arbeitsstelle zu wechseln und an einem anderen Fürstenhof tätig zu werden. Er unterschrieb seinen neuen Arbeitsvertrag und sprach bei seinem jetzigen Arbeitgeber vor, um seine Demission einzureichen. Dieser reagierte unwirsch und ließ den Angestellten für vier Wochen in Festungshaft werfen, um ihn danach in Ungnade des Landes zu verweisen. Der Angestellte des Herzogs war als Organist und Kapellmeister beschäftigt, sein Name war
Johann Sebastian Bach.

+++ Ein Presse-Service von Crosswater Systems Ltd. zu den Themengebieten e-Recruiting, Jobbörsen, Arbeitsmarkt, Personaldienstleistungen, Human Resources Management. Die in den Firmen-Pressemitteilungen vertretenen Meinungen müssen nicht notwendigerweise mit der Redaktion von Crosswater Systems übereinstimmen +++