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Crosswater
Job Guide Marktübersicht
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Die Heinzelmännchen vom
Cyber Village.
Wie Roboter das Internet nach allerlei nützlichem durchsuchen und
auch von der Bundesanstalt für Arbeit für die Jobsuche eingesetzt werden. |
Aus dem Inhalt: |
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-
Im
Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit
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Ehre
wem Ehre gebührt: Google's geistiger Ahnenvater
-
Die
Arbeitsweise der Cybermännchen
-
Nußknacker: Dynamische Webseiten und Datenbanken
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Produkt-/Marktübersicht
-
Der
Favorit der Bundesanstalt für Arbeit:
Financialbot.com
-
Roboter
sind keine Alleskönner
-
Der
wechselhafte Weg der BA beim Jobbörsen-Einsatz
-
Von der
Wertpapierbörse zur Jobbörse: Der Weg des finbot
-
Hexenverbrennung
-
Das
Ende der Heinzelmännchen
-
Weiterführende
Links
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15. Oktober 2003.
Die Bundesanstalt für Arbeit (BA) steht bei den dringend
anstehenden Reformen wie dem geplanten Virtuellen
Arbeitsmarkt nach wie vor im Mittelpunkt der
öffentlichen Aufmerksamkeit.
Im Mittelpunkt der öffentlichen
Aufmerksamkeit
Jetzt hat auch der
Bund der Steuerzahler die BA im Visier und rechnet ihr
Teilhaberschaft an der großen öffentlichen Verschwendung
in Millionenhöhe vor. Ein Rechenfehler bei der
Euro-Umstellung führte zu einem herben Verlust durch
zuviel bezahlte Leistungen in Höhe von 24,9 Millionen
Euro, von denen bisher lediglich 12,5 Millionen Euro
kassenwirksam wieder eingetrieben werden konnten. Die von der Hartz-Kommission empfohlene
Namensänderung von der "Anstalt" in die "Agentur" dürfte
den Steuerzahler zwischen 2,5 Millionen Euro und geschätzten
7,5
Millionen Euro kosten.
Und zuvor platzte mitten in die
Sommerhitze eine Meldung der Abteilung für
Öffentlichkeitsarbeit zum flächendeckenden Einsatz von
Robotern. Rasch griffen die Medien das Thema auf und
projizierten eifrig das Bild einer
Monster-Robot-Jobbörse, die sich drohend am Nürnberger
Horizont erhebt. Wie mit einem virtueller Staubsauger
würden Stellenangebote von Arbeitgeber-Webportalen und
kommerziellen Jobbörsen abgesaugt und in die unendlichen
Datenbanken des geplanten Virtuellen Arbeitsmarkt
abgespeichert - so das suggerierte Bild in der
Öffentlichkeit.
Jürgen Koch, Leiter des Reformprojekts "Virtueller
Arbeitsmarkt" (VAM) mußte kräftig auf die Dementi-Bremse
treten und rückte die Pressemeldung seiner Amtskollegen
zurecht, "dass Roboter nur intern bei den
Arbeitsämtern verwendet wird. Ob eine Ausweitung auf
externe Nutzung einmal in Frage kommt, könne er heute
noch nicht beurteilen." Doch schnell witterten die
dadurch verunsicherten kommerziellen Jobbörsen den
vermeintlichen Braten und stuften die Roboter-Pläne
der BA als "Kampfansage" ein.
Das Dilemma des Arbeitsamts ist klar: Nicht alle Firmen
melden ihre offenen Stellen dem Arbeitsamt - aus welchen
Gründen auch immer. Und Bundeskanzler Schröder erklärte
die Aufgabe der BA in seiner Rede vor dem 20.
Gewerkschaftstag der IG Metall am 15. Oktober so: "Wir
wollen die Arbeitslosen in vorhandene
Beschäftigung vermitteln". Da die BA in ihren eigenen
Datenbanken nur die ihr gemeldeten Stellenanzeigen
kennt, kann sie offensichtlich die Vermittlung nur auf
diese konzentrieren. Draussen vor der Tür der BA, in
einem relativ intransparenten Arbeitsmarkt, sind jedoch auf den
Firmen-Webseiten und in den kommerziellen Jobbörsen noch
mehr Stellenanzeigen veröffentlicht - und die Medien
haben der BA genüßlich vorgerechnet, wieviele davon der
BA nicht bekannt sind. Diese Lücke sollen nun
Jobsuchmaschinen schliessen, getreu nach dem Motto:
"Meldest Du Deine offenen Stellen nicht - so holt
sie mein Roboter eben von Deiner Webseite".
Es ist nun an der Zeit, die Möglichkeiten und Vorteile,
aber auch die Einschränkungen des Jobagenten-Einsatzes
etwas näher zu beleuchten.
Ehre wem
Ehre gebührt: Google's geistiger Ahnenvater
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Das
Ende der Heinzelmännchen: Statue des Schneider's Weib vom
Heinzelmännchen Brunnen in Köln. |
Eigentlich müssten
Sergey
Brin und Larry Page, die Gründer und geistigen
Väter der weltbekannten Suchmaschine Google öfters nach
Köln kommen. Dann könnten sie im traditionsreichen
Brauhaus "Früh" beim Köbes einen "Halve Hahn" bestellen
und mit einem frisch gezapften Glas Kölsch
hinunterspülen. Und sie hätten es nicht weit, um am nahe
gelegenen Heinzelmännchen-Brunnen eine kleine
Gedenkminute einzulegen. Dort könnten sie auch dem
Schriftsteller und Kunstexperten August Kopisch
(1799-1853) Referenz erweisen, der mit seinem Gedicht
über die Heinzelmännchen zu Köln ein geistiger Urvater
der Internet-Suchmaschinen und Roboter war.
So wie die Heinzelmännchen vor hundertfünfzig Jahren des
Nachts in die Kölner Häuser kamen und gut getarnt und
heimlich alle Arbeiten verrichteten, so erledigen heute
unsichtbaren Roboter, auch Crawler oder Spider genannt,
hilfreiche Arbeiten, ohne die das moderne "Cyber
Village" wie das Internet verniedlichend umschrieben
wird, kaum existieren könnte.
Auch für die Jobsuche entdecken immer mehr
Arbeitssuchende, dass solche kleinen Hilfmittel wirklich
nützlich ist. Und auch die Nürnberger Bundesanstalt für
Arbeit hat die Segen dieser Suchtechnik erkannt und
bemüht sich, diese auf vielfältige Weise ebenfalls zu
nutzen. Doch ähnlich wie des Schneiders Weib in der
Heinzelmännchen-Saga drohen die jüngsten Massnahmen der
BA gegen einige Anbieter von Jobsuchmaschinen, die
virtuellen Heinzelmännchen aus dem Cyber Village zu
vertreiben.
Die Heinzelmännchen zu Köln |
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Wie war zu Köln es doch
vordem
Mit Heinzelmännchen so
bequem!
Denn, war man faul,... man
legte sich
Hin auf die Bank und
pflegte sich:
Da kamen bei Nacht,
Ehe man's gedacht,
Die Männlein und schwärmten
Und klappten und lärmten,
Und rupften
Und zupften,
Und hüpften und trabten
Und putzten und schabten...
Und eh ein Faulpelz noch
erwacht,...
War all sein Tagewerk...
bereits gemacht!
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Die Arbeitsweise der
Cybermännchen
Die mit etwa 12 Milliarden geschätzten Webseiten des Internets werden durch Roboter regelmässig
durchforstet. Die Ergebnisse dieser Suche werden dann in
Listen
benutzerfreundlich aufbereitet. Die grundlegende
Arbeitsweise ist denkbar einfach, hat jedoch auch einige
technischen Tücken im Detail. Zunächst wird eine
Startseite im WWW aufgerufen und der dort
gefundene Text wird nach bestimmten Kriterien analysiert
und in Ergebnislisten (Indizes) gespeichert. Sobald auf
einer Seite eine weiterführende Web-Adresse, ein
sogenannter Hyperlink, entdeckt wird, ruft der Roboter
diese Seite auf und wiederholt den ganzen
Arbeitsvorgang. Auf diese Weise gelingt es dem
Robot-Programm, allmählich grosse Teile des Internets zu
durchforsten und die dabei gesammelten Ergebnisse für
weitergehende Funktionen zur Verfügung zu stellen.
Die Suchmaschine "Google"
ist eines der bekanntesten Beispiele, wie
nützlich und benutzerfreundlich diese Roboter arbeiten.
Doch Google ist weder die erste Suchmaschine, die diese
Roboter-Technik einsetzt, noch die einzige. Mittlerweile
tummeln sich hunderte von Robotern im WWW und
unterstützen auch die Suche nach Stellenangeboten, die
sie in den weiten Ozeanen des Internets finden.
Zahlreiche Suchmaschinen schicken ihre
fleissigen, nahezu unauffällige Robots los, um
Schlagworte und Indices von den Seiten des WWW
zusammenzustellen. Zu den bekannteren Suchrobotern
gehören Abacho, Alexa, Altavista, Alltheweb, Crawler,
Excite, Fireball, Google, Inktomi, Infoseek oder Lycos.
Eine anderen Zweck haben Roboter, die Link-Adressen auf
Gültigkeit kontrollieren oder Bookmark-Manager. Diese
tragen dazu bei, daß Hyperlink-Adressen überprüft und
damit aktuell gehalten werden können. Webtrends Link
Analyzer oder Xenu's Link Sleuth sind Beispiele für
diesen Robot-Typ.
Auf technischer Ebene wir der Zugriff eines Roboters auf
die Webseite durch das "Robot.txt" Protokoll geregelt -
einer Eingangstür zur Garage nicht unähnlich. Auf
relativ einfache Weise definieren die Paramter-Einträge
in der Robot.txt Text-Datei, ob die betreffende Seite
durch einen Robot gelesen oder nicht gelesen
("Disallow") werden soll. Ausserdem regelt die FOLLOW-
bzw. NOFOLLOW-Anweisung, ob der Robot weiteren
HTML-Seiten einer Website verfolgen soll. Nun sind diese
Anweisungen im Grunde genommen Empfehlungen und es
obliegt der Vorgehensweise von Robot-Programmen, ob
diese auch wirklich beachtet werden.
Suchmaschinen wie z.B.
Google oder Vivisimo können natürlich auch für die
Jobsuche im Web eingesetzt werden - wenn man
viel Zeit für die
Ergebnisauswertung mitbringt. Bei der
Suchabfrage nach dem Begriff "Lebenslauf" findet Google
beispielsweise ca. 246.000 Treffer, bei der
Wortkombination "Lebenslauf Ingenieur" fallen immerhin
noch 10.900 Treffer an. Und der Suchbegriff
"Stellenangebot" liefert in rasanten 0,6 Sekunden über
128.000 Treffer. Der Zeitaufwand für eine
detaillierte Durchforstung der Trefferliste dürfte
allerdings enorm
sein.
Die Roboter müssen bei ihren
Suchwanderungen eigentlich Schwerstarbeit verrichten. Es
ist nicht damit getan, die zahlreichen Websites von
Arbeitgeber, Personalvermittler oder Jobbörsen zu
besuchen und abzuscannen. Ist erst einmal eine Website
gelesen, beginnt mit der technischen und semantischen
Analyse des Textes die eigentliche Intelligenzarbeit.
Wie der Roboter von Jobsafari
die Webseiten durchsucht und was dabei zu beachten
ist:
1. Seite mit Überschriften:
Eine Seite
mit Überschriften beinhaltet die offenen Stellen
einer Firma. Eine solche Seite zu scannen ist
problematisch, da der Joboboter Schwierigkeiten
hat, Hauptüberschriften mit Jobbezeichnungen,
allgemeine Unterüberschriften sowie fettgedruckten
Text voneinander zu unterscheiden. In diesem Fall
ist es zu empfehlen, der Jobüberschrift sogenannte
"name-tags" zu verpassen (<A NAME=name>Jobbezeichnung</A>),
also die Jobüberschrift in diesen "name-tag" zu
integrieren. Somit wird sichergestellt,
dass der Internet-Roboter die richtigen
Jobüberschriften findet und zum zweiten, dass
Benutzer
direkt von Jobsafari zum gewünschten Job springen
können.
2. Seite mit Links
Eine Übersichtsseite mit Links zu diversen
Unterseiten, auf denen sich dann die einzelnen
Jobanzeigen befinden.
3. Kombiseite mit Links und Überschriften
Eine Kombiseite mit Links und Überschriften
beinhaltet ebenso die offenen Stellen einer Firma,
aber: im oberen Bereich der Seite befindet sich
eine Liste mit Links, von denen Sie direkt zu den
einzelnen Jobs springen können. Kombiseiten: alle
Vorteile der beiden anderen Seitentypen auf einer
Seite komprimiert und leicht zu scannen für den
Internet-Roboter.
4. Was tun mit mehr als einer Jobseite?
Hat eine Firma derart viele offene Stellen
anzubieten, dass sie mehr als eine Jobseite hat,
so müssen alle einzelnen Jobseiten separat
angemeldet werden. Falls Firmen aber später die Struktur
ihrer Website ändern wollen ( URL-Adresse...etc.
), sollten nochmals alle Jobseiten
mit den geänderten Daten angemeldet werden. Ansonsten
führen tote Links die Scanprogramme in die Irre, die
dann annehmen, einige der Jobseiten seien entfernt
worden.
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Nußknacker: Dynamische
Webseiten und Datenbanken
Im Gegensatz zu statisch generierten Webseiten, die
beispielsweise auf HTML- oder XML- Konventionen
basieren, können Webseiten auch Inhalte aus einer
Datenbank dynamisch aufbereiten. Beispielsweise werden
die Ergebnisse einer Benutzer-Suchabfrage (z.B.
Schlagwort) individuell angezeigt. Diese Technik wird
bei allen wichtigen Jobbörsen eingesetzt - stellen aber
Roboter vor erhebliche Schwierigkeiten. Die über ein
Suchformular eingegebenen Selektions- und Suchkriterien
werden für die Datenbankabfrage in eine Zeichenkette von
Parametern übersetzt (sogenannte "Query Strings") und
dann an die Datenbank-Software für die Abfrage
übergeben. Die so dargestellten Zeichenketten in der
Form einer URL-Adresse enthalten typischerweise
Fragezeichen, Prozentzeichen und weitere Sonderzeichen,
die zwar von der Datenbank interpretiert werden aber
einen Roboter oder Spider vor erhebliche Schwierigkeiten
stellen. Erstens kann die Spider-Software keine
Erfassungsformulare ausfüllen wie ein menschlicher
Benutzer am Browser, zweitens können Abfragen in einer
Ping-Pong-Blockade enden - den gefürchteten "Spider-Traps".
Beispiel:
Wenn ein Benutzer der Jobbörse Monster.de (www.monster.de)
die Schlagwortsuchfunktion nutzt, um beispielsweise nach
einem Stellenangebot für "Controller" zu suchen, kann
man aufgrund der dargestellten URL erkennen, wie eine
solche Datenbank-Suchfunktion technisch umgesetzt wird.
- Der Datei-Typ asp gibt an, daß die
dynamische Webseite mit Hilfe von Microsoft's
Active Server Page dargestellt wird.
- Der Code cy=de enthält die Anweisung,
nach dem Länderkennzeichen für Deutschland (Country=de)
zu suchen.
- Die Anweisung q=controller enthält das
Schlagwort, das der Benutzer in der Suchmaske
eingegeben hat.
- Die Parameter sort=rv und vw=d
instruieren die Datenbankabfrage, dass die
Sortier-Reihenfolge nach "Relevanz" erfolgen soll
und die Ergebnisse im "Detail" anstelle der "Standard"-Anzeige
angezeigt werden sollen.
Allerdings wird die so aufbereitete dynamische
Datenbankabfrage mit einem Fragezeichen "?"
zu Beginn der Abfrageparameter gekennzeichnet - und
wenn ein Suchrobot dieses Kennzeichen nicht genau
interpretiert und handhabt, werden im besten Fall
die dynamischen Datenbankinhalte nicht durchsucht
oder es entsteht im schlimmsten Fall die Gefahr
von sogenannten "Spider-Traps". Hierbei wird eine
Suchanfrage des Spiders mit einer
Gegenfrage des Host-Servers nach mehr Informationen beantwortet - und
beide Programme (Spider und Server) landen in einem
abfragetechnischen Ping-Pong, das zu einem Absturz
des Servers führen kann.
Viele Roboter-Programme entziehen sich diesen
Problemen, die bei allen Datenbank-gestüzten
Jobbörsen vorkommen, in dem sie solche dynamischen
Webseiten einfach nicht weiter durchsuchen - davon
erfährt der nichtsahnende Stellensuchende natürlich
überhaupt nichts. |
Produkt-/Marktübersicht
Für den
relativ intransparenten Stellenmarkt in der
Bundesrepublik Deutschland haben sich einige Robots etabliert, die
auf verschiedene Weise Stellenangebote durchforsten und
Ergebnisse automatisch abliefern. Zusätzlich haben sich
spezialisierte Webseiten-Betreiber etabliert, die den
Stellenmarkt der Jobbörsen regelmässig durchforsten,
indizieren und per Schlagwortsuche dann Ergebnisse
bereitstellen.
Job-Suchmaschinen
(Stand September 2003)
Name |
Anzahl Stellenanzeigen |
Suche in |
Wimmi.de |
220.000 |
250 Mio. Webseiten in
ca. 5 Mio. Domains |
Jobworld / eVita |
163.206 |
|
CESAR |
163.206 |
17 Jobbörsen 3 Arbeitgeber |
Jobturbo |
156.070 |
21 Jobbörsen |
Jobsafari |
21.786 |
1000 Firmen-Websites,
250 Jobbörsen |
Wimmi.ch |
16.000 |
|
XLJob |
3145 |
1414 Unternehmen |
Schnellsuche.de |
k.A. |
12 Jobbörsen |
financialbot.com |
k.A. |
Deutschlandweit
Arbeitgeber-HR-Portale |
Jobhexe |
k.A. |
Arbeitsamt |
JobFeeder.de |
|
Arbeitgeber-Seiten
Deutschland |
Rekruter.de |
|
Arbeitsamt SIS |
MeineStadt |
|
Arbeitsamt SIS |
Opusforum.org |
125.713 |
Stellenanzeigen aus Arbeitsamt SIS
und eigene Stellenanzeigen |
AskJim |
|
Niederlande |
CareerKangaroo |
|
Niederlande |
JobCommunity |
|
Deutschland |
JobDirectory |
|
Großbritannien |
VacancyFinder.co.uk |
19145 |
3219
Arbeitgeber-Seiten Großbritannien |
Direct-Jobs.ch |
7207 |
6108
Arbeitgeber-Seiten Schweiz |
Bei den Meta-Job-Suchportalen sind CESAR und
Jobworld schon seit langem etabliert und arbeiten
nach einem ähnlichen Prinzip wie es auch von
Meta-Suchmaschinen genutzt wird.. Speziell selektierte
Jobbörsen werden durch den Roboter der Reihe nach
aufgesucht, dieser führt dann vollautomatische
Schlagwortsuchefunktionen nach den vom Benutzer
vorgegebenen Kriterien durch und die Ergebnisse werden
getrennt nach Jobbörsen bereitgestellt.
Jobturbo wurde 1998 als Spin-off eines
Forchungsprojekts im IT-Bereich der Universität
Karlsruhe entwickelt und wird heute von Internext, einer
Dienstleistungsagentur für Jobbörsen weiterentwickelt
und betreut. Jobturbo wird zudem bei cirka 15
Medienportalen als Meta-Jobsuchmaschine eingesetzt. So
gehören beispielsweise Handelsblatt, Wirtschaftswoche,
Absatzwirtschaft, CESAR und Die Zeit zu diesem
Kundenkreis. Internext hat mit jeder der beteiligten
Jobbörsen einen Vertrag abgeschlossen und benutzt
vordefinierte Schnittstellen sowie ein Mapping über
Berufsfelder, um qualitativ gute Suchergebnisse zu
erzielen. Jobturbo ermittelt aufgrund seiner Suchen in
den Datenbanken ausgewählter kommerzieller Jobbörsen und
des Arbeitsamts auch eine Hit-Liste der am häufigsten
gesuchten Berufe - und untermauert damit ein Kernziel
des Robot-Einsatzes durch die BA: Vorhandene
Beschäftigung wird auch ausserhalb des Arbeitsamtes
angeboten. Dabei werden allerdings auch die Unterschiede
in den Zielgruppen und Berufsqualifikationen sowie die
Positionierung am Arbeitsmarkt deutlich.
Top-20 Berufe
Arbeitsamt |
Top-20 Berufe
Internet-Stellenbörsen |
Rang |
Beruf |
Anzahl |
Rang |
Beruf |
Anzahl |
1 |
Köche
|
9252 |
1 |
Gastronom |
1032 |
2 |
Verkäufer |
6942 |
2 |
Mechaniker |
403 |
3 |
Kellner, Stewards |
6776 |
3 |
Naturwissenschaftler |
360 |
4 |
Handelsvertreter, Reisende |
6715 |
4 |
Arzt |
302 |
5 |
Kraftfahrzeuführer |
4642 |
5 |
Kfz-Mechaniker/in |
210 |
6 |
Bürofachkräfte |
4366 |
6 |
Buchhalter |
207 |
7 |
Elektroinstallateure, -monteure |
4181 |
7 |
Sekretär |
167 |
8 |
Krankenschwestern-, pfleger, Hebammen |
4159 |
8 |
Finanzberater |
135 |
9 |
Ingenieure des Maschinen- und Fahrzeubaues |
3376 |
9 |
Koch |
130 |
10 |
Sozialarbeiter, Sozialpfleger |
3155 |
10 |
Konstrukteur |
129 |
11 |
Masseure, Krankengymnasten, und verwandte
Berufe |
2998 |
11 |
Ingenieur Maschinenbau |
117 |
12 |
Rohrinstallateure |
2892 |
12 |
Pharmazeut |
113 |
13 |
Raum-, Hausratreiniger |
2882 |
13 |
Controller |
99 |
14 |
Friseure |
2870 |
14 |
Geschäftsführer |
80 |
15 |
Groß- und Einzelhandelskaufleute, Einkäufer |
2772 |
15 |
Ingenieur Engineering |
79 |
16 |
Ärzte |
2724 |
16 |
Vertriebsleiter |
72 |
17 |
Lebens-, Sachversicherungsfachleute |
2717 |
17 |
Elektriker
|
72 |
18 |
Werbefachleute |
2561 |
18 |
Ingenieur Elektrotechnik |
64 |
19 |
Verbraucherberater |
2507 |
19 |
Ingenieur Physik |
59 |
20 |
Kraftfahrzeuginstandsetzer |
2406 |
20 |
Rechtsanwalt |
55 |
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Ursula Triller
wordwidejobs |
Mit worldwidejobs
hat sich die Hamburgerin Ursula Triller einen
profilierten Marktauftritt als "Multiplikator"
geschaffen und nutzte Suchrobot-Technik schon seit vielen
Jahren, um Stellenangebote von Arbeitnehmern zu scannen
und in einer Datenbank zur Verfügung zu stellen. Obwohl
wordlwidejobs in den quantitativen Ranglisten gemessen
an der Anzahl der Stellenanzeigen noch weit vor den
kommerziellen Jobbörsen rangierte, konnte worldwidejobs
-ähnlich wie ein Jahr zuvor Job-Versum - das
Geschäftsmodell nicht nachhaltig aufrechterhalten und
stellte als Konsequenz den Betrieb im September 2003
ein.
Mit Jobsafari ist
ein Meta-Suchportal am Markt, das auf der
Software-Technologie des dänischen Software-Entwicklers
jobindex basiert. Diese Lösung wird neben Deutschland
auch in Dänemark, Frankreich, Großbritannien,
Niederlande, Österreich, Schweden, Schweiz und Spanien
angeboten.
XLjob.de ist ein branchenübergreifender
Meta-Stellenmarkt, der über Volltext-Keywords schnelle
Ergebnisse liefert. Hier werden die Stellenangebote
von etwa 50 Spezial-Jobbörsen und ca. 1400
Arbeitgeberseiten, Personalvermittlern und
Personaldienstleistern konsolidiert und
tategesaktuell mittels XLjob zusammengeführt.
Das
JobFeeder-Verfahren scannt
Arbeitgeber-Homepages ab und tagesaktuell alle neue
Stellenangebote bereitstellt. Mit JobFeeder kann eine Vorauswahl
von Unternehmen definieren, die das Jobfeeder-Verfahren
tagesaktuell überwacht. Der Search über den Katalog ist
nach Region, Branche, Beruf, Tätigkeit, und
Volltext-Keywords möglich. Das Suchergebnis bietet
ebenfalls den Original-Link zu dem vakanten
Stellenangebot und auch zusätzliche
Wirtschaftinformationen zum Unternehmen. JobFeeder wurde
In Zusammenarbeit mit der FirstLink AG entwickelt.
Innerhalb des Schweizer Marktes werden seit dem
01.11.2002 über 1000 vordefinierte Arbeitgeber-Homepages
(Unternehmen > 100 Mitarbeiter und mit einer Jobsite)
unter Einsatz modernster Web-Search-Technologien täglich
gescannt, um weitere Informationen ergänzt und nach
Regionen, Branchen, Berufsgruppen, Tätigkeitsfeldern und
Veröffentlichungsdatum katalogisiert. Zusätzlich können
Wirtschaftinformationen zu den Unternehmen, die
von dem Informationsdienst
WORLDBOX bereitgestellt genutzt
werden.
Der von der Wimmex AG angebotene Robot Wimmi (www.wimmi.de)
durchsucht Jobbörsen und Arbeitgeberseiten nach
Stellenangeboten. Bei der Entwicklung des Robots stand
eine Unternehmensdatenbank mit etwa 5.1
Millionen Unternehmenseinträgen Pate. Im November 2002 wurde Wimmi
in einem Probebetrieb erstmals beim Arbeitsamt München
getestet, im Juni 2003 schlossen sich weitere
Probebetriebe bei einigen Schweizer Arbeitsämtern (RAV)
an. Die Qualität der Suchergebnisse wird von der
"Intelligenz" des Robots entscheidend beeinflusst. Was
sich so elegant und einfach anhört, hat jedoch
erhebliche Tücken im Detail zu überwinden. Zu diesen
Schwierigkeiten, mit den sich ein Robotprogramm
auseinandersetzen muss, gehören beispielsweise Duplikate
von Stellenanzeigen aus unterschiedlichen
Domain-Adressen, abgelaufene Stellenangebote, physische
vorhandene aber nicht mehr verlinkte Stellenangebote und
dergleichen mehr.
Die
Suchmaschine durchforstet vierzig Millionen
Domains, 90 Prozent davon sind
Unternehmenshomepages. Die restlichen zehn Prozent
der Stellenangebote finden sich auf Plattformen
von Tageszeitungen, Spezialplattformen sowie
Jobbörsen. Im Gegensatz zum Stellenangebotsservice
des Arbeitsamts (SIS) ermittelt Wimmi weniger
klassische Jobs, sondern vielmehr "moderne" Jobs,
wie Account Manager oder Projektleiter. Bei einem
ersten Vergleich zwischen dem SIS und Wimmi wurden
in der Datenbank des Arbeitsamtes München
beispielsweise 22 Stellenangebote für
Programmierer/Entwickler gefunden. Wimmi
lokalisierte für diese Position 342 Treffer.
Auf Initiative des Arbeitsamtes München hat die
Wimmex AG im Rahmen eines Pilotprojektes den
intelligenten Suchroboter Wimmi im September 2002
implementiert, um vorhandene
Beschäftigungsmöglichkeiten effizient und rasch zu
finden. Bereits in diesem frühen Projektstadium
stehen den Vermittlern des Arbeitsamtes München
tagesaktuell deutlich mehr Stellenangebote zur
Verfügung, als dies vorher der Fall war. Das
Portal vergrößert sich Tag für Tag, da der
selbstlernende Suchroboter Wimmi permanent neue
Jobs identifiziert und einspielt.
"In der Evaluierungsphase von Wimmi wurde die
führende Unix-Umgebung Solaris getestet und
für die beste Lösung befunden", betont Dr.
Wolfgang Steinle. "Systeme anderer Hersteller
hatten immer wieder Probleme, vor allem mit der
enormen Datenmenge. Der Testlauf unter Solaris war
so zufriedenstellend, dass wir uns für die Sun
Lösung entschieden haben."
Quelle:
Sun Microsystems Pressemitteilung vom 12. Mai 2003 |
Die JobHexe
Wer häufig nach Stellen- und
Ausbildungstellennangeboten im Online-Arbeitsamt sucht
und wem die Suche mit einem normalen Internet-Browser zu
langsam, zu unbequem und zu frustrierend ist, dem bietet
die JobHexe eine interessante Alternative.
|
|
Jobhexe: Suchassistent mit
Ergebnissen |
Die JobHexe ist ein spezieller Internet-Browser, der
zur Suche und Verwaltung von Stellenangeboten und
Ausbildungsstellen aus dem Online-Arbeitsamt optimiert
wurde.
Die Software bietet eine übersichliche grafische
Oberfläche, mit der sich beliebig vielen Suchabfragen
mit unterschiedlichen Suchkriterien (Region,
Berufsbezeichnung) als auch die gefundenen Angebote sehr
einfach verwalten lassen.
Eine interaktive Deutschlandkarte und mehrere tausend
Berufsbezeichnungen zur Festlegung der Suchkritereien
sind integriert.
Gefundene Angebote können zur späteren Einsicht
gespeichert werden. Werden zu einem späteren Zeitpunkt
gespeicherte Suchabfragen erneut abgeschickt, werden die
neuen Angebote farblich hervorgehoben. Die angezeigten
Angebote können in einer Überblickstabelle je nach
Bedarf sortiert werden (PLZ,Ort, Beruf, BKZ, Gehalt,
..).
Auf gefundene Angebote können per
Knopfdruck direkt mit Hilfe eines
Bewerbungsassistenten komplette Bewerbungsunterlagen
(Deckblatt, Anschreiben, Lebenslauf, Anlagen)
erstellt werden.
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Jobhexe: Bewerberassistent |
Eine Auswahl von Textbausteinen
hilft beim Erstellen eines Anschreibens an den
Arbeitgeber.
Auch eingescannte Unterlagen (Bewerbungsbild,
Zeugnisse) können in die Bewerbung eingebunden
werden, deren Layout über verschiedene
Druckformatvorlagen angepasst werden kann. Eine Bewerbungen kann ausgedruckt oder als RTF-Datei
mit MS-Word weiter bearbeitet oder als PDF Datei per
Email direkt an den Arbeitgeber geschickt werden. Bewerbungen können inklusive der gefunden
Stellenangebote passwort-geschützt gespeichert
werden. So können mehrere Personen an demselben
Rechner arbeiten.
Der Favorit der Bundesanstalt für
Arbeit: Financialbot.com
|
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Der Atavar von FinBot ist mit Haaren oder mit Glatze
verfügbar. Die Leistungsfähigkeit des Suchrobots
kann mit eigenen Suchabfragen, z.B. "Job als
Webdesigner"
hier getestet werden. |
"Durch intelligentes Auffinden von gespeicherten
Unternehmensdaten erkennt finBot
auf der Basis der ähnlichkeitsbasierten Suche
semantische Zusammenhänge zwischen einzelnen Begriffen
und findet so auch auf sehr unspezifische Anfragen
schnell die relevanten Antworten. Die Eingabe der
Anfragen in den finBot erfolgt per Tastatur in
natürlicher Sprachformulierung, also genau so, wie man
gegenüber einem Berater oder Verkäufer im realen
Geschäft argumentieren würde. Die Ausgabe der
Informationen erfolgt in Textform, ergänzt durch Bild- /
Video-Sequenzen, Links innerhalb des Textes und - wenn
gewünscht -, über Tonausgabe", erläutert der Hersteller.
Zur Beschaffung von Informationen kann finBot
auch mit externen Servern Kontakt aufnehmen, da finBot
aus einfachen Fragen des Besuchers SQL-basierte
Antworten erzeugen kann. Beispielhaft folgende
Anfrage-Formulierung an finBot
:"wie kann ich .pdf-Dateien erzeugen". Als Antwort gibt
es eine Liste von Softwareprodukten, die dies
ermöglichen... natürlich mit Link zur
Produktbeschreibung bzw. zum Einkaufskorb.
Selbstverständlich kann die Anfrage-Formulierung auch
ganz anders aussehen.
Lediglich Schlüsselworte müssen enthalten sein.
Der
finBot-Communications-Roboter wird in verschiedenen
Ausbaustufen als kommerzielle ASP (Application-Servive-Provider)
angeboten und kostet laut regulärer Preisliste in der Ausbaustufe "finBot Master"
1800.- Euro pro Monat. Darin ist eine SQL-Datenbank mit
etwa 10 Mio. Antworten enthalten und ein monatliches
Datentransfervolumen von 10 Gigabyte. Das bisherige
Einsatzgebiet von finBot liegt im
Wertpapier-/Börsenkurs-Bereich - spezifische Erfahrungen
bei der Suche im Arbeitsmarkt hat der Anbieter - im
Gegensatz zu Wimmi - noch nicht gesammelt. Über die
Lizenzkosten und vor allem die Anpassungskosten des
finBot an die Bedingungen des Internet-basierten
Stellenmarkts der BA liegen noch keine Informationen vor.
Roboter sind keine Alleskönner
Die Stärke der Roboter liegt im automatischen
Durchsuchen von Webseiten, unterstützt mit einer mehr
oder weniger ausgefeilten semantischen Analyse-Logik zur
Interpretation der gefundenen Rohtexte und
Bereitstellung in eine Trefferliste.
Substantielle Einschränkungen treten auf, weil bereitgestellte Texte
der Trefferliste immer unstrukturiert sind und sich
somit nicht in ein vordefiniertes Datenformat umwandeln
lassen. Die Ergebnisse können also in Trefferlisten
angezeigt werden, aber eine Weiterverwendung in
logisch-strukturierten Datenbanken - wie z.B. dem
Virtuellen Arbeitsmarkt der Bundesanstalt - ist nicht
möglich.
Solche Datenübertragungen setzen klar
definierte Datenmodelle voraus, die dann über
Schnittstellen (beispielsweise im HR-XML-Format) von
einer Datenbank (z.B. den kommerziellen Jobbörsen) in
eine andere Ziel-Datenbank transferiert werden.
Der
wechselhafte Weg der BA zum Jobbörsen-Einsatz
In einer Pressemitteilung verkündete die Nürnberger
Zentrale die zukünftige Richtung des Jobrobot-Einsatzes:
"Internet-Suchmaschine unterstützt Arbeitsvermittler
-
Roboter schaffen Transparenz auf dem
Arbeitsmarkt.
Trotz mäßiger Konjunktur gibt es in Deutschland
hunderttausende offene Stellen. 360.000 sind bei den
Arbeitsämtern gemeldet, viele aber nur auf den
websites der Unternehmen. Deshalb wird seit August
mit dem so genannten Roboter ein Instrument
eingesetzt, das die Vermittler in den Arbeitsämtern
bei der Suche nach offenen Jobs unterstützt. Die
neue Software wird zunächst in insgesamt 15
Arbeitsämtern getestet. Die Vermittler erhalten
durch die neue Technologie Zugang zu allen
Stellenangeboten, die Firmen im Internet anbieten.
Der Roboter arbeitet einfach, aber effizient:
Das System durchsucht in den Regionen der
Testarbeitsämter Internetseiten von Unternehmen,
Innungen und Verbänden. Wird der Roboter im
Internet fündig, übernimmt er das Stellenangebot in
eine Liste. Zur Zeit können die Arbeitsvermittler
somit auf zusätzlich 15.000 Jobangebote zugreifen.
Die Suche erfolgt nach den Merkmalen
Berufsbezeichnung, Name des Unternehmens, Art der
Anstellung – beispielsweise Voll- oder Teilzeit –,
Aktualität sowie geografische Nähe.
Die Software wird in zunächst fünf Ämtern der
Bundeshauptstadt Berlin sowie den Städten Duisburg,
Düsseldorf, Essen, Kiel, Krefeld, Mönchengladbach,
Nürnberg, Oberhausen, Solingen und Wuppertal
getestet. Nach Abschluss dieser Phase soll der
Roboter ab Dezember 2003 in das neue
Service-Portal der Bundesanstalt der Arbeit, den
Virtuellen Arbeitsmarkt, integriert werden und damit
rund 200.000 zusätzliche Stellenangebote auffinden.
Der Virtuelle Arbeitsmarkt (VAM) wird die
Effektivität und Servicequalität der
Arbeitsvermittlung und Beratung deutlich verbessern.
Arbeitgeber und Arbeitnehmer können selbstständig
Stellen- und Bewerberprofile einstellen, verwalten
und nach Stellen bzw. Bewerbern suchen. Auch
kommerzielle Jobbörsen und Zeitarbeitsfirmen werden
in das Serviceportal eingebunden. (Quelle:Presseinfo
53 der BA vom 8.8.03)".
Doch was sich in der
Pressemitteilung wie ein gradliniges umfassendes Konzept
des Roboter-Einsatzes liest, hat eine
Entstehungsgeschichte, die nicht immer frei von
Wechselwirkungen war.
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Erich Blume, Direktor des Arbeitsamts München |
Zunächst ergriff das Arbeitsamt München die lobenswerte
Initiative und experimentierte mit dem Roboter wimmi.
Die Neuentwicklung wurde von der Wimmex AG auf
Initiative des Münchner Arbeitsamts programmiert. Kosten
von 1,5 Millionen Euro brachte das mit sich, 300 000
Euro davon zahlten die Münchner. Heinrich Alt, Vorstand
der Bundesanstalt für Arbeit rechnet vor: Wenn
deutschlandweit die Dauer der Arbeitslosigkeit nur um
eine Woche verringert wird, spart das gut eine Milliarde
Euro. Dank Wimmi könnte man vielleicht schneller sein.
(Merkur, 20.1.03). "Eine Revolution" lautet entsprechend
der Kommentar von Arbeitsamtsdirektor Erich Blume, auf
dessen Initiative der Internet-Suchroboter entwickelt
wurde. (Süddeutsche Zeitung vom 20.1.2003). "Wir können
den Arbeit Suchenden seither rund 2000 Stellen mehr
anbieten", freut sich Gerd Bleier, Teamleiter des Arbeitsamtes München, "durch die
neue Maschine haben wir unser Potenzial um rund ein
Drittel erhöht".
Jobroboter-Pläne der BA
im Spiegelbild der Presse |
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Ob der August-Roboter den Herbst überlebt, ist fraglich.
Eigentlich war er in Gersters Masterplan gar nicht
vorgesehen und wurde nur deshalb ins Leben gerufen,
weil, so die Nürnberger unter der Hand, "wir dringend
eine gute Nachricht brauchen". (Quelle:
www.3sat.de/boerse/magazin/48863/)
Statt Wimmi für eine runde
halbe Million Euro zu übernehmen, baute man den
"Virtuellen Arbeitsmarkt (VAM)" aus. 200 Mitarbeitern
werkeln am 60 Millionen Euro geschätzten Projekt.
Offenbar ist Nürnberg aber jetzt aufgewacht: Die
Innenrevision soll prüfen, ob's mit Wimmi nicht auch
gegangen wäre. (Quelle:
www.verdi-ba.de/a-03-09-04-sammelartikel.htm)
Erich Blume, der
- inzwischen pensionierte- Arbeitsamtsdirektor München,
hatte bereits früher mit Eigeninitiative und Engagement
in München ein Büro für Existenzgründungen aufgebaut.
Wie hat jedoch die Bundesanstalt für Arbeit auf das Büro
reagiert? Erich Blume: "Ja, sie hat gemeint, ich soll es
wieder schließen, weil es nicht in die Organisation
passt." (Quelle: Südwestrundfunk Report Mainz.
Arbeitslosigkeit: Wie die Bundesanstalt jahrelang
Reformen blockierte).
In Deutschland gibt es derzeit 64
878 offene Stellen, von denen der Bundesanstalt für
Arbeit (BA) nichts bekannt ist. Frankfurt, 22.7.2003 – Insgesamt
ermittelten DMEuro und 3satbörse, dass es in Deutschland
derzeit 223 343 offene Stellen gibt. Der Nürnberger
Bundesanstalt sind davon nur 158 465 Stellen bekannt.
Mitarbeiter für 64 878 Stellen suchen die Unternehmen
direkt, ohne Einschaltung des Bundesamtes. Bestätigt
wird dieses Ergebnis durch interne Untersuchungen der
Bundesanstalt für Arbeit: So fiel der so genannte
Einschaltungsgrad der Bundesanstalt binnen zwei Jahren
von 48,9 Prozent (2000) auf 38,2 Prozent (2002). 23
Prozent der offenen Stellen würden, so das BA-eigene
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, von den
Unternehmen ohne Einschaltung der Bundesanstalt für
Arbeit per Internet angeboten. Die hohe Abstinenz ist
nach Einschätzung des Arbeitsmarktexperten Holger
Schäfer vom Institut der deutschen Wirtschaft teilweise
auf „schlechte Erfahrungen mit den von der BA
vorgeschlagenen Bewerbern zurückzuführen.“ Zudem hätten
die Unternehmen bei moderneren Jobs „Probleme mit den
veralteten Berufsbezeichnungen“.
DMEuro und 3satbörse erstellten diese Analyse mit der
Job-Suchmaschine Wimmi. Diese enthält nicht nur die
Stellen des Arbeitsamtes sondern auch die Jobofferten
von über 350 000 Unternehmen und 30 000 öffentlichen
Arbeitgebern.
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Der Vertrag mit der Wimmex AG läuft bis Ende November
2003. "Dann wird Nürnberg entscheiden, ob wir Wimmi
weiter nutzen können oder nicht", sagt Bleier. BA-Chef
Florian Gerster bastelt stattdessen mit 60 Millionen
Euro am "Virtuellen Arbeitsmarkt".
Der auf Stellenanzeigen spezialisierte Suchroboter
"Wimmi" der Firma Wimmex AG durchforstet allerdings auch die
Datenbankinhalte der kommerziellen Jobbörsen, was nach
Ansicht der Bundesanstalt "rechtlich mehr als
bedenklich" sei.
Aufgrund ihrer Beschaffungsvorschriften
und dem Gebot zur Auswahl des jeweils wirtschaftlichen
Angebots hat sich die BA zugunsten des Anbieters mit einem
angemessenen Preis-Leistungsverhältnis orientiert und
die Firma financialbot.com AG aus Düsseldorf (http://www.finbot.com)
als zukünftigen Anbieter der Job-Roboter-Technologie
ausgewählt.
Die Wimmex AG verfolgt - trotz der Entscheidung der
Bundesanstalt für Arbeit zugunsten eines
anderen, preisgünstigeren Anbieter - weiterhin ihre
Vertriebsaktivitäten mit anderen europäischen
Arbeitsämtern und plant zudem, eine Portalversion
anzubieten. Seit längerer Zeit betreibt Wimmex AG
ausserdem die Praktikantenbörse
Prabo.de.
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Jürgen Koch, Projektleiter des Virtuellen
Arbeitsmarkts (VAM) der BA fasst das Einsatzgebiet
der Roboter bei den Arbeitsämtern zusammen. Foto:
ZDF |
"Mit dem
Roboter soll das durchsuchbare Angebot an
offenen Stellen bei der Bundesanstalt für Arbeit
vergrößert werden. Dazu soll eine automatische
Internet-basierte Suche zum Einsatz kommen, die
Stellenangebote direkt auf den Internet-Seiten
der Arbeitgeber identifiziert und klassifiziert.
Für die Realisierung kommen Standardkomponenten
der Firma financialbot (smartBot/finBot), die
seit mehreren Jahren für die Suche nach
börsenrelevanten Informationen im Internet
verwendet werden, in erweiterter und angepasster
Form zum Einsatz.
In diesem
Grobkonzept für den Betrieb werden die Anforderungen an den
technischen Betrieb und erforderliche Maßnahmen zu
Erfüllung dieser Anforderungen dargestellt.
Der Betrieb des Systems wird im Wesentlichen in
2 Phasen erfolgen:
Phase 1: Pilotbetrieb.
Die Einführung des produktiven Betriebs
beginnt mit einer Pilotphase, in welcher der
Zugriff auf das System allen BA-Mitarbeitern
aus Arbeitsämtern in den Regionen Nürnberg,
Düsseldorf, Berlin und Kiel ermöglicht wird.
Dazu gehören die Arbeitsämter Nürnberg,
Düsseldorf, Mönchengladbach, Krefeld,
Duisburg, Oberhausen, Essen, Wuppertal,
Solingen, Berlin Nord, Berlin Südwest, Berlin
Ost, Berlin Süd, Berlin Mitte und Kiel. Die
Pilotphase beginnt im Anschluss an die
Entwicklungs- und Testphase und erstreckt sich
über 4 Monate.
Phase 2: Produktiver Betrieb.
Nach Ende der Pilotphase soll der Zugriff auf
die Suchfunktionen allen BA-Mitarbeitern
bundesweit in allen Arbeitsämtern ermöglicht
werden. Dies soll zeitgleich mit der
Einführung des VAM Release 1 geschehen."
Entgegen anderslautenden Pressemitteilungen der BA stellt
Jürgen Koch klar, dass der Roboter nur
intern bei den Arbeitsämtern genutzt wird. Ob eine
Ausweitung auf externe Nutzung einmal in Frage kommt,
könne Koch heute noch nicht beurteilen.
Im Kern zielt die BA mit dem Virtuellen Arbeitsmarkt auf
das Zusammenführen von Angebot und Nachfrage auf der
Plattform des Virtuellen Arbeitsmarktes. Dieser schafft
dann die Voraussetzung für ein strukturiertes Profiling
und Matching, denn nur das könne langfristig zu Erfolgen
auf dem Arbeitsmarkt führen, erläutert Jürgen Koch.
Trotz aller Vorteile kann ein Robot im Internet nur
unstrukturiert suchen - und wäre damit bestenfalls ein
zusätzliches Instrument, welches dem Vermittler und
Berater im Arbeitsamt einen erweiterten Marktüberblick
hinsichtlich offener Stellen verschaffen soll.
Von der Wertpapierbörse zur
Jobbörse: Der Weg des finbot
Halali in München: Der Vertrag zwischen Wimmex AG
und dem Münchner Arbeitsamt läuft aus, sein
Nachfolger ist schon in mehreren Stellen im
Probebetrieb. Die Kölner ziehen Bilanz. Im Bereich
Arbeitsamt München hat Suchrobot wimmi knapp 6.000
Anzeigen mit rund 12.000 Anzeigen gefunden - der
BA-Suchroboter kam bundesweit nur auf etwa die
gleiche Zahl. Aufgrund von
Rechner-Kapazitäts-Engpässen werden jedoch nur
rund ein Drittel der möglichen 400.000
Arbeitsgeber-Jobseiten durchforstet.
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Die Jobsuchmaschine von financialbot.com hat eine
wechselhafte Historie hinter sich. Die ursprüngliche
Version des Suchrobots wurde als "Finman-X"
programmiert. Der Entwickler und heutige Vorstandschef
Hans-Peter Dölle beschreibt Finman-X als "kleines
Programm, das er für die Börsenkurs-Beobachtung
unterschiedlicher Aktien im Internet entwickelte. Es war
ursprünglich ein Hobbyprojekt, um Cocoa zu lernen und
wurde auch kostenlos als "Freeware" verfügbar gemacht.
In den Zeiten des Dot.Com Hype und dem damit verbundenen
Börsenboom war es naheliegend, dass dieses
Softwareprodukt aus Gründen der Vermarktung und der
Beschaffung von Venture Capital auch in eine entsprechende
Unternehmensorganisation eingebunden wurde. Zunächst
wurde die financialbot.com als GmbH gegründet, dann in
eine Aktiengesellschaft umgewandelt mit einer
50%-Beteiligung durch die Muttergesellschaft Incam AG.
Somit sollte eine Holdungstruktur geschaffen werden, um
"den Weg für weitere Investoren in die
Tochtergesellschaft" zu öffnen, wie Incam-Vorstand Jörg
Urlaub in einer Pressemeldung mitteilte.
Im Gegensatz zu den offiziellen Pressemitteilungen
von financialbot.com AG oder deren Hauptaktionär Incam
AG berichtet die
GSC Research GmbH eher kritisch über
die Muttergesellschaft Incam AG. Weiter auffallend ist auch die enge
Verknüpfung beider Firmen: So residieren sie nicht nur
unter einem Dach in der Düsseldorfer Heerdter
Landstrasse 193 - sie nutzen auch ein gemeinsames
IP-Netzwerk, wie aus der IP Index Encyclopedia hervor
geht. Und neben der Kapitalverflechtung oder der
technischen IT-Verflechtung sind beide Unternehmen auch
personell eng verbunden: Hans-Peter Dölle als
Vorstandsvorsitzender von financialbot.com AG arbeitet
unter dem gleichen Dach wie Stefan Dölle,
Vertriebsleiter und Bianca Dölle, Prokuristin, beide
Incam AG.
FinancialBot hat seinen Ursprung in der
Finanzwirtschaft und wurde zur automatischen
wiederkehrenden Suche nach Börsenkursen entwickelt. Bei
den Referenzkunden fehlen zwar namhafte Adressen
der Finanzwirtschaft, dafür sind einige mittelständische
branchenfremde Kunden, wie z.B. die AVT Abfall- und
Verpackungstechnik GmbH, der Steuerberater Günter
Schwaderlapp, die GTM Gebäude Technik & Management GmbH
oder Moritz Angelsport International aufgeführt. Nach dem Platzen der Börsenspekulationsblase dürfte die
Nachfrage nach derartigen Hilfsmitteln stark
zurückgegangen sein. financialbot.com entwickelte als
Alternative einen Bildungsroboter, der allerdings nur in
einem Modell existierte.
Bisher liegen noch keine
Erfahrungen über den Einsatz als Jobsuchmaschine vor und
es bleibt abzuwarten, inwieweit stellenbezogenen
Besonderheiten, semantische Analysen von fremdsprachigen
Stellenanzeigen oder zusätzliche Anforderungen der
Arbeitsämter, wie z.B. Berufsbezeichnungen, in dieser
Jobsuchmaschine berücksichtigt werden.
Hexenverbrennung
Eine ebenfalls am Markt verfügbare Jobsuchmaschine
entstammt dagegen dem unmittelbaren Erfahrungsbereich
bei der Stellensuche. Dirk
Richter, Diplom-Physiker und Software-Entwickler hat
sich mit der teils mühsamen wiederkehrenden Suche in den
Datenbanken des Arbeitsamts nicht zufrieden gegeben und
hat sich dann ein erstes programmgestütztes Hilfsmittel
geschaffen. Das war die Geburtsstunde der Jobhexe.
Die Software "Jobhexe" kann als
gutes Beispiel gesehen werden, wie privatwirtschaftliche
initiative Unternehmen das bestehende
Stellenangebot der Bundesanstalt für Arbeit durch
zusätzliche und bessere Werkzeuge mit flexiblen Nutzer-Funktionen
ergänzt. Dirk Richter, Diplom-Physiker aus Berlin,
bietet diese kleine Software auf Share-Ware zu einem
Lizenzpreis von Euro 5.- an, bis es zur juristischen
"Hexenverbrennung" durch die Institution Bundesanstalt
für Arbeit kam.
Wie die Bundesanstalt für Arbeit
die Jobhexen-Nutzer juristisch
blockiert: |
Wie die Bundesanstalt für
Arbeit dem eigenen Roboter Einsatz einen
juristischen "Persil-Schein" verpaßt: |
Die von der Bundesanstalt für Arbeit
betriebenen Datenbanken "sis", "asis"
und "ais" unterliegen dem Schutz der
§§ 87a - 87e des
Urheberrechtsgesetzes (UrhG). Gem. §
87 b Abs. 1 UrhG hat nur die
Bundesanstalt für Arbeit das Recht,
ihre Datenbanken zu vervielfältigen.
Eine "Vervielfältigung" (vgl. § 16
Abs. 1 UrhG) ist dann gegeben, wenn
beim Browsen von Datenbanken eine
kurzzeitige Festlegung der
digitalisierten Fassung eines Werkes
im Arbeitsspeicher eines Computers
erfolgt (vgl. z.B. Schricker, UrhG,
§ 16 Rd. 19).
Diese kurzfristige Festlegung
kann durch die Bundesanstalt für
Arbeit nicht geduldet werden, da
Herr Richter hierzu keine Erlaubnis
erhalten und auch keine anderen
berechtigten Zwecke der
Vervielfältigung vorgetragen hat.
Insbesondere ist es kein anderer
berechtigter Zweck, den Nutzern
seiner Software das Auffinden der
Angebote in den Datenbanken der
Bundesanstalt für Arbeit zu
erleichtern. Stellenangebote findet
man auf einfachem Weg in den
Jobbörsen , mit denen die
Bundesanstalt für Arbeit
Kooperationen vereinbart hat.
Hierbei müssen die Jobangebote frei
zugänglich sein, die Anzeige der
Daten darf nicht von Zahlungen an
den Jobbörsenbetreiber abhängig
sein.
(Quelle: Schreiben der
Bundesanstalt für Arbeit an Nutzer
von Jobhexe) |
Die
"Personalwirtschaft" befragte den Vorstand der
Bundesanstalt für Arbeit, Heinrich Alt zum
virtuellen Arbeitsmarkt und den Verhandlungen der BA
mit den großen Jobbörsen.
Personalwirtschaft: Ein Roboter soll
zudem die Stellenangebote auf den
Unternehmens-Websites aufspüren. Bewegen Sie sich da
nicht in einer juristischen Grauzone?
Alt: Der Roboter ist eine
hochinteressante Möglichkeit, wie wir Jobs
einsammeln können. Da gibt es keine juristische
Grauzone. Denn technisch ist es möglich, jede
Website für Roboter zu sperren*).
Jedes Unternehmen kann sich also wehren. Wer das
nicht tut, ist unserer Ansicht nach damit
einverstanden. Aber wir gehen natürlich nicht auf
die Seiten der Jobbörsen.
Quelle: Bärbel Schwertfeger: Virtueller
Arbeitsmarkt - Die Bulldozer-Strategie.
Personalwirtschaft 10/2003.
*)Anmerkung:
Die technische Sperre eines Websites wird mit Hilfe
von Parametern in der Robot.txt-Datei geregelt.
Falls Roboter-Besuche ausgeschlossen
werden, gilt das natürlich grundsätzlich für alle Suchroboter,
also auch für Google und andere
Meta-Jobsuchmaschinen. |
Im Interview mit Crosswater Job Guide erläutert
Richter die Hintergründe.
Dirk Richter, 37, Diplom-Physiker in Berlin,
entwickelte ein Roboter-Software-Programm, um damit
automatisch die Stellen- und Ausbildungsstellenangebote
im SIS und ASIS des Arbeitsamtes schnell und bequem zu
durchsuchen. Was hat Sie auf die Idee gebracht, diese
Software zu entwickeln?
Als ich mich vor 6 Jahren selbständig gemacht habe,
habe ich anfangs nur für mich selbst ein kleines
Werkzeug entwickelt, um einfacher im SIS recherchieren
zu können, wo Visual Basic Entwickler in Deutschland
gesucht werden. Das Arbeitsamt war damals fast die
einzige Jobbörse und ich habe die Entwicklung eines
Recherchewerkzeuges dann auch als Referenzprodukt für
mich selbst angesehen. Im Laufe der letzten Jahre sind
daraus 2 Produkte entstanden: JobOffice, ein recht
komplexes Recherchewerkzeug für SIS, ASIS und AIS
speziell für Bildungsträger, Behörden und
Personalvermittler und die JobHexe, zur Stellenrecherche
und zum Erstellen von Bewerbungsunterlagen für
arbeitsuchende Privatpersonen.
Wie funktioniert eigentlich diese "JobHexe" im
Zusammenspiel mit dem SIS des Arbeitsamts?
Rein technisch gesehen funktioniert die JobHexe
genauso wie jeder andere Internet-Browser auch. Es
werden Suchkriterien (Region, Beruf) zusammengestellt
und dann die Suchabfragen an das SIS/ASIS abgeschickt.
Vom SIS /ASIS werden dann normale HTML-Seiten
zurückgeschickt und die Daten angezeigt.
Die JobHexe besitzt jedoch eine auf die Stellensuche
angepasste grafische Oberfläche mit der Möglichkeit
sowohl erstellte Suchabfragen als auch gefundenen
Angebote vielfältig zu verwalten. Einmal
zusammenengestellte Suchkriterien werden dauerhaft
gespeichert, so dass eine erneute Suche nach neuen
Angeboten, nur ein paar Sekunden dauert. Neue Angebote
werden hierbei farblich hervorghoben. Die Angebote
können auch beliebig sortiert angezeigt werden, wobei
die Angebote auch offline gelesen werden können. Neben
den vielen Zusatzfunktionen arbeitet die JobHexe sehr
viel schneller, als ein träger Internet Browser.
Ist die Software als "Shareware" frei verfügbar,
was kostet sie und welche technischen Voraussetzungen
müssen gegeben sein?
Das Prinzip von Shareware besteht darin, dass
Anwender die Software testen und, wenn es ihnen gefällt,
diese registrieren können. In der Testversion wird
jedoch die Arbeitgeber-Adresse in den Angeboten
ausgeblendet. Da sich arbeitsuchende Privatpersonen in
der Regel eine teure Software nicht leisten können, die
Entwicklung der Software aber finanziert werden muss,
bin ich dazu übergegangen, für die Nutzung der Software
quartalsweise Gebühren zu erheben. So kostet die Nutzung
der JobHexe Privatpersonen im Quartal 5 Euro.
Gemeinnützige Einrichtungen können die Software
kostenlos nutzen. Voraussetzung ist als Betriebssystem
Windows und ein Internetzugang.
Welche Vorteile für den Stellensuchenden ergeben
sich denn aus dem Einsatz der "Jobhexe"? Kann das
Programm auch von Personalvermittlern oder gar
Arbeitsamts-Mitarbeiter in der Stellenvermittlung
genutzt werden?
Wie bereits erwähnt, arbeitet die JobHexe sehr viel
schneller als ein normaler Internet Browser.
Der Stellensuchende spart hierdurch Zeit und Geld, weil
die Online-Gebühren sich hier auf weniger als eine
Minute reduzieren, er kann auch effizienter nach Stellen
suchen, was auch bedeutet, dass er weniger Stellen
*übersieht*. Und zusätzlich kann er Bewerbungen nach
DIN-Normen erstellen und muss sich so um das äußere
Erscheinungsbild der Bewerbung keine Sorgen machen. Ein
Lebenslauf- und einen Layout Assistent sind ebenfalls
integriert.
Für Personalvermittler, Bildungsträger, aber auch
Arbeitsamtmitarbeiter wäre meine andere Software
JobOffice geeigneter. Hier können *Integrationsberater*
einfacher für mehrere Stellensuchende gleichzeitig nach
Angeboten suchen. Ein besonderer Clou ist hier auch der
so genannte Kioskmodus. Man kann einen Rechner an einem
öffentlichen Ort - z.B. in einer Gemeinde, die selbst
keine Arbeitsamtfiliale besitzt - aufstellen. Dieser
muss nicht einmal mit dem Internet verbunden sein. Im
Kioskmodus kann kein Nutzer die Oberfläche verlassen
oder das Programm beenden. Ein Administrator lädt
täglich einmal alle Angebote in einem bestimmten Umkreis
vom Online-Arbeitsamt und lädt sie auf diesen Rechner,
wo jeder nach belieben offline recherchieren kann;
letztlich ein portables Arbeitsamtterminal.
Die
Jobhexe wurde jetzt plötzlich vom Arbeitsamt quasi
"zwangsstillgelegt" und der weitere Vertrieb mit Hinweis
auf Copyright-Verletzungen untersagt. Allerdings nutzen
auch andere Firmen, wie z.B. das Regional-Portal
meinestadt.de, die regionale Online-Community
opusforum.org oder die Berliner Personaldienstleister
Rekruter.de die SIS-Datenbank des Arbeitsamtes für
Abfragen, offensichtlich ohne rechtliche Bedenken
seitens der Bundesanstalt für Arbeit. Für einen
stellensuchenden Arbeitslosen ist es wahrscheinlich
schlecht nachvollziehbar, weshalb die "Jobhexe" verboten
sein soll und regionale Abfragen in meinestadt.de
erlaubt sein soll. Beides führt ja hoffentlich zu einer
beschleunigten Stellensuche. Wie beurteilen Sie die
Situation?
Die BA bietet spezielle Rahmenvereinbarungen an,
damit Jobportalbetreiber die SIS-Daten bei sich
integrieren können. Dabei müssen die SIS-Daten kostenlos
angezeigt werden und die BA behält sich das Recht vor,
die Nutzung jeder Zeit ohne Angabe von Gründen
untersagen zukönnen.
Ich hatte auch überlegt, ob ich ein derartiges Portal
aufbaue, dies aber auch mit Blick auf die zitierte
Klausel und auf die kommende Umgestaltung bei der BA in
Richtung virtueller Arbeitmarkt wieder verworfen. Der
Unterschied zwischen den Jobportalen und meiner Software
besteht darin, dass die Portale die SIS-Daten dirket in
ihre Portale einbetten, ich jedoch eine Software
vermarkte, mit der erst die Nutzer der Software Daten
vom Online-Arbeitsamt laden. So sehe ich mich rechtlich
nicht an dieselbe Rahmenvereinbarung gebunden und sehe
auch keine Copyrightverletzung meinerseits.
Jedoch habe ich dennoch den Vertrieb meiner
Softwareprodukte zur Stellensuche nun eingestellt.
Das Problem der "Zwangsstillegung" entsteht durch ein
Dilemma, in dem die BA steckt. Zum einen will sie den
Missbrauch ihrer Daten verhindern und zum anderen will
sie aber auch die Stellensuche fördern.
Unter Missbrauch versteht die BA, nicht nur
kommerziellen Handel mit Daten der BA, sondern auch die
"Bewerbungsflut" von Stellensuchenden und privaten
Personalvermittlern auf ausgeschriebene Stellenangebote
im SIS.
So soll es bereits Arbeitgeber geben, die deshalb keine
freie Stellen mehr der BA melden. Das Problem der
"Bewerbungsflut" bei immer mehr Arbeitslosen und immer
weniger Stellenangeboten wird natürlich noch zunehmen,
ist aber sicherlich nicht als "Missbrauch von Daten der
BA" zu sehen.
Übrigens war ich im Juli auf der HR-XML Konferenz in
Heidelberg, wo Accenture einen Vortrag über das
Austauschformat HR-XML des neuen VAM gehalten hat. Wenn
man danach geht, wird das VAM für Software Produkte wie
die JobHexe optimierte Schnittstellen anbieten. D.h.
dass man jetzt verbietet, was man aber später anstrebt.
Das Argument mit der mir vorgeworfenen
Copyrightverletzung ist meines Erachtens zur Zeit auch
deshalb nur vorgeschoben.
Gibt es eigentlich Wettbewerber am Markt, die ein
ähnliches Verfahren praktizieren oder geeignete
Spider-Software kommerziell anbieten?
Es gibt sicherlich einige Firmen, die Software in
diesem Bereich anbieten, doch wurden wohl die meisten
nun abgemahnt. Aber es gibt auch welche, die sogar mit
Fördergeldern unterstützt werden. So gibt z.B. ein
Projekt namens MoZArT(
http://www.bma-mozart.de, das die Zusammenarbeit
zwischen Arbeitsämtern und Sozialämtern verbessern soll.
Hier gibt es einige Anbieter die laut BA speziele
Abkommen mit der BA haben und entsprechende Software
entwickeln und vertreiben dürfen. Wie diese Verträge
aussehen, kann ich nicht sagen. Mir selbst verwehrt man
ein Spezialabkommen. Ich hätte mich damals für dieses
Projekt bewerben sollen. Dann hätte ich jetzt eventuell
die Erlaubnis und zusätzlich Fördergelder.
Wenn nun die Bundesanstalt für Arbeit, wie im
Virtuellen Arbeitsmarkt angekündigt, in grossem Stil die
Stellenanzeigen der Arbeitgeber per Suchrobot kopieren
und in die Datenbank des Virtuellen Arbeitsmarktes
einstellen möchte, wird dadurch das Arbeitsamt nicht
auch die gleichen Rechte verletzen, die man Ihnen jetzt
vorgeworfen hat?
Wenn die BA selbst Angebote im Netz sucht und in ihre
eigenen Datenbank integriert, ist es sicher eher ein
Copyrightverstoss, als wenn ich eine Software - rein
ohne Daten - vertreibe und erst der Endanwender auf die
Angebote zugreift. An diesem Beispiel zeigt sich
natürlich das fehlende klare einheitliche Konzept bei
der BA. Die IT-Abteilung der BA entwickelt sinnvolle auf
Stellensuche optimierte Roboter, die aber genau das
Copyright bei anderen verletzen, die die
Vermittlungsabteilung der BA für sich beansprucht.
Wie geht es denn jetzt weiter? Entwickeln Sie
jetzt eine Auto-Hexe für den Gebrauchtwagenmarkt oder
gar eine Immo-Hexe für den Immobilien-Markt? Haben Sie
Hoffnungen, dass die Auseinandersetzungen mit der
Bundesanstalt für Arbeit gütlich beigelegt werden?
Spezielle Anwendungen wie die JobHexe sind nur für
immer wiederkehrende Recherchen sinnvoll. Ein Auto oder
eine Wohnung sucht man nur einmal und auch nur innerhalb
eines kurzen Zeitraums. Hier sind die
Recherchemöglichkeiten über normale Internet-Browser
vollkommen ausreichend.
Die Stellensuche ist jedoch viel komplexer, so dass ein
Werkzeug, das einen Stellensuchenden oder einen
Integrationsberater täglich auch über Monate hinweg auf
dem Laufenenden hält, fast unentbehrlich ist. Normale
Internetbrowser sind hier einfach zu langsam und
unhandlich.
Es ist nicht so, dass die Mitarbeiter der BA nicht
kooperativ wären, nur scheinen sie zur Zeit von den
grossen Umwälzungen - sowohl politisch als auch
technisch - überfordert zu sein. Die Fortschritte in der
Stellenvermittlung, die sich durch das Internet ergeben,
werden meines Erachtens überhaupt nicht berücksichtigt.
Früher war der Arbeitsuchende auf die Technik der BA zur
Stellensuche angewiesen. Heutzutage benötigen sehr viele
Suchende die "Arbeits"-Vermittler der BA nicht mehr im
klassischen Sinne, denn sie finden die Angebote selbst
im Netz und benötigen die Vermittler nur noch als
Mittler zum Arbeitgeber.
Ich selbst glaube, dass alle freien Stellen (zur Zeit
356.000) durch die Arbeitsuchenden, die in Internet
recherchieren, besetzt werden könnten. Dann bestünde die
Aufgabe der Mitarbeiter der BA vor allem darin, freie
Stellen zu "aquirieren" und natürlich die Arbeitsuchende
ohne Internetanschluss zu betreuen. Stattdessen will man
12.000 neue Arbeitsvermittler einstellen.
Solange es kein Umdenken bei der BA gibt, wird es wohl
auch keine Einigung und damit auch keine Erlaubnis
meiner Software geben.
Ich muss leider auch feststellen, dass es keine
Kontrollinstanz gibt. Einige Wahlkreisabgeordnete von
Nutzern meiner Software haben Stellungnahmen vom
Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit angefordert.
Aber anstatt die Situtation unabhängig zu prüfen, werden
die Anfragen an die BA weitergeleitet, von wo natürlich
erneut der Hinweis auf den Copyrightverstoss meiner
Software zurückgesendet wird. An keiner Stellte findet
jedoch eine Hinterfragung statt, ob zum einen die
Software überhaupt gegen das Copyright verstösst oder ob
es nicht auch andere Wege gäbe, das Copyright der Daten
zu schützen, ohne effiziente Software zur Stellensuche
zu verbieten.
Hätten Sie denn Vorschläge wie die BA sich vor
Missbrauch ihrer Daten schützen könnte
Ich verstehe natürlich, dass die BA zum einen den
Missbrauch ihrer Daten vermeiden will und gerne
verfolgen möchte, wer die Daten nutzt und zum anderen
auch die Arbeitgeber vor der Bewerbungsflut schützen
will.
Dies wäre jedoch sehr einfach möglich, in dem man (z.B.
statt der 12.000 neuen Arbeitsvermittler) überregionale
Callcenter aufbaut und alle Stellenangebote im Netz mit
chiffrierten Arbeitgeberadressen versieht.
Es ergäben sich einige Vorteile:
- Alle Angebote könnten online anonymisiert angezeigt
werden. Den wenigsten ist bekannt, dass die BA nur 43%
alle freien Stellen online (152.000 von 356.000 Stellen)
anbietet. Die BA hätte den Überblick über den Zugriff auf ihre
Angebote, da jeder die Adressen der Arbeitgeber im
Callcenter nachfragen müsste. Arbeitgeber würden nicht mit Angeboten überflutet. Bei
Bedarf könnte die BA auch eine Vorauswahl treffen, in
dem Bewerbungen an die BA geschickt und die BA diese
dann an die Arbeitgeber weitergereicht. Besetzte Stellen könnten schnell herausgenommen werden
und führen nicht zu weiteren Bewerbungen bei den
Arbeitgebern. Die BA hätte auch einen Überlick über die
Arbeitslosen, die im Internet nach Stellen recherchieren
und somit auch nicht "bürokratisch" zur Arbeitsuche
aufgefordert werden müssten.
Da ich annehme, dass dieses System grossen Erfolg hätte
und die Zahl der freien Stellen hierdurch erheblich
abnehmen würde, hätte die BA aber dann das Problem, dass
es dann immer noch viele Arbeitslose aber keine freien
Stellen mehr gäbe.
Für dieses Problem hätte ich jedoch keine Lösung. Aber
das Problem wäre dann wohl auch ein Problem der Politik
und nicht der BA.
Das Ende der Heinzelmännchen |
|
Neugierig war des
Schneiders Weib,
Und macht sich diesen
Zeitvertreib:
Streut Erbsen hin die andre
Nacht,
Die Heinzelmännchen kommen
sacht:
Eins fähret nun aus,
Schlägt hin im Haus,
Die gleiten von Stufen
Und plumpen in Kufen,
Die fallen
Mit Schallen,
Die lärmen und schreien
Und vermaledeien!
Sie springt hinunter auf
den Schall
Mit Licht: husch husch
husch husch! - verschwinden all!
O weh! nun sind sie alle
fort
Und keines ist mehr hier am
Ort!
Man kann nicht mehr wie
sonsten ruhn,
Man muß nun alles selber
tun!
Ein jeder muß fein
Selbst fleißig sein,
Und kratzen und schaben
Und rennen und traben
Und schniegeln
Und biegeln,
Und klopfen und hacken
Und kochen und backen.
Ach, daß es noch wie damals
wär!
Doch kommt die schöne Zeit
nicht wieder her!
Quelle:
Die Heinzelmännchen zu Köln
|
Das Ende der
Heinzelmännchen.
Die teils mühsame Handhabung der Arbeitsamtsjobbörsen
SIS haben einige privatwirtschaftliche initiative Firmen
veranlaßt, nach Verbesserungen zu suchen.
So bietet Meinestadt.de die Stellensuche im SIS und ASIS
(Ausbildungsstellen) gegliedert nach nahezu 14.000
tatsächlichen Städten und Gemeinden an. Gleichzeitig
sind aber auch alle Stellen zusammengefasst auf der
zentralen Deutschlandseite von meinestadt.de zu finden.
Um diesen Informationsservice für Stellensuchende zu
ermöglichen, hatte allesklar.de als
Betreibergesellschaft von meinestadt.de auch alle 6000
Berufsbezeichnungen der BA redaktionell bearbeitet und
zu einem hierarchisch strukturierten "Berufskatalog" mit
ca. 1000 Berufsfeldern zusammengefasst. Dies ermöglicht
gegenüber der einfachen Suchworteingabe einen
alternativen Zugang zu den vorhandenen Stellenangeboten.
Gerade dieses "intuitive Blättern" in den Seiten des
Berufskatalogs - bundesweit oder lokal - wird von
Stellensuchenden intensiv genutzt.
Das Wiesbadener Web-Community-Portal OpusForum.org
integriert eine SIS-Regionalsuche in ihr
Anzeigen-Portal und bei den Benutzer kommt diese
Aufbereitung der Arbeitsamt-Stellendaten sehr gut an,
wie aus dem Feedback-Forum der Wiesbadener hervorgeht.
Somit macht es durchaus Sinn, die SIS-Informationen in
mehreren Portalen benutzerfreundlich aufzubereiten. Die
Portal-Community hat auch entdeckt, dass neben der
Stellensuche auch die Platzierung einer eigenen
Stellengesuchs-Anzeige zum Ziel führen kann,
mittlerweile sind dort mehr als 11.000 Stellengesuche
veröffentlicht.
Auch die Berliner Software- und
Personalvermittlungsfirma Rekruter.de hat die
SIS-Datenbank der Bundesanstalt für Arbeit wirkungsvoll
mit modernen Suchmethoden und vereinfachten
Berufskategorien "veredelt".
Doch wer sich nicht buchstabengetreu an die Vorschriften
des Arbeitsamt hält, bekommt die geballte Macht der
Behörde zu spüren.
Mit juristischen Mitteln ging die Bundesanstalt für
Arbeit gegen die Nutzer der Jobhexe vor, mit einer
Blockade der Datenbereitstellung zwang die Nürnberger
Behörde auch die Berliner Rekruter.de, letztlich auf
ihre Linie einzuschwenken: Jede kommerzielle Verquickung
des Datenhaushalts der BA - und sei sie noch so
geringfügig - ist verboten. Auch wenn dabei der so oft
und gerne zitierte gesetzlich vorgegebene
Vermittlungsauftrag von Arbeitslosen darunter leidet.
Und auch der kommende erste Advent dürfte für
Meinestadt.de, Rekruter.de oder Opusforum.org mit einigen
Programmierarbeiten verbunden sein: Denn am 1. Dezember
2003 soll der mit großer Publicity angekündigte
"Virtuelle Arbeitsmarkt" an den Start gehen und künftig
die Stellenanzeigen in den bisherigen Jobbörsen des
Arbeitsamts übernehmen. Sicherheitshalber wird die BA
die Altsysteme SIS oder ASIS nicht sofort abschalten und
den Benutzern eine gewisse Übergangsfrist einräumen.
Doch wenn diese abgelaufen ist und wenn die
Datenüberleitungsprogramme dann nicht rechtzeitig an die
neuen Datenformate angepasst werden, finden
Stellensuchende in den Datenbanken von Meinestadt.de und
den anderen Verwertern nur noch alte Angebote - und das
ganz ohne juristische oder kommerzielle
Auseinandersetzungen.
Fast erinnert es an eine Wiederkehr des Schneider's Weib
aus der Heinzelmännchen Saga.
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